Friedberger Stadtpfarrei startet eigenen „Papst-O-Mat“ vor dem Konklave

In wenigen Tagen, am 7. Mai, beginnt nach dem Tod von Papst Franziskus im Vatikan das Konklave – und ein neuer Papst wird gewählt. Ein Vorgang, der hinter verschlossenen Türen stattfindet. Die Stadtpfarrei St. Jakob in Friedberg möchte ein wenig zum Nachdenken – und vielleicht auch zum Diskutieren – anregen, mit der Frage: Wer wäre Ihr Wunschkandidat für das höchste Amt der katholischen Kirche? Diese Frage stellt die Stadtpfarrei auf ungewöhnliche Weise – mit einem eigens entwickelten Online-Tool: dem „Papst-O-Mat“.

Glosse

Manchmal wäre ein Outfit-O-Mat hilfreich

Jonathan Lyne

Das Angebot orientiert sich am bekannten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Nutzerinnen und Nutzer beantworten eine Reihe von Fragen zu kirchlichen Themen – etwa zur Rolle der Frau, zur Sexualmoral oder zur sozialen Verantwortung der Kirche. Anschließend vergleicht das Programm die Antworten mit den bekannten Positionen von sechs Kardinälen, die derzeit als „papabile“ – also als potenzielle Nachfolger von Papst Franziskus – gelten. Drei reformorientierte, drei bewahrende Kardinäle wurden dafür ausgewählt.

Papst-O-Mat der Stadtpfarrei Friedberg soll zum Nachdenken anregen

Übrigens: Wählbar ist theoretisch jeder männliche, getaufte Christ. Er muss weder Kardinal noch Bischof oder Priester sein. In der Regel wählen die Kardinäle den neuen Papst aus den eigenen Reihen. Gewählt wird er von den 135 Kardinälen, die jünger als 80 Jahre alt sind; davon kommen drei aus Deutschland: Gerhard Ludwig Müller, Reinhard Marx und Rainer Maria Woelki.

Die Idee zum Tool stammt von Stadtpfarrer Steffen Brühl. Mit seinem Team hat er das Projekt in Friedberg umgesetzt: „Natürlich kann der Papst-O-Mat kein vollständiges Bild der Kardinäle zeichnen“, so Pater Brühl. „Er soll auf unterhaltsame Weise dazu anregen, über die Zukunft der Kirche und die eigene Haltung nachzudenken.“ Der Papst-O-Mat ist über die Website der Pfarrei abrufbar unter www.sankt-jakob-friedberg.de.

Welche Entscheidung die Kardinäle treffen, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Bei der Wahl von Papst Franziskus dauerte das Konklave rund 26 Stunden und fünf Wahlgänge. (AZ)