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Friedberger Zeit 2025: Kleidermarkt fürs Altstadtfest im Divano mit großem Angebot

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Ausverkauft! Großer Andrang beim Second-Hand-Markt fürs Altstadtfest

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    Ulrike Sasse-Feile (links), hier mit ihrer Helferin Petra Goger, freute sich über die vielen Besucherinnen und Besucher beim Kleidermarkt für das Friedberger Altstadtfest.
    Ulrike Sasse-Feile (links), hier mit ihrer Helferin Petra Goger, freute sich über die vielen Besucherinnen und Besucher beim Kleidermarkt für das Friedberger Altstadtfest. Foto: Eva Tradt

    Im Pfarrzentrum von St. Jakob herrscht an diesem Samstag geschäftiges Treiben. Zwischen Tischen und Kleiderstangen stehen Besucherinnen und Besucher, lachen, plaudern, feilschen. Röcke rascheln, Kinderkleidung wechselt die Besitzer, Hüte und Hauben werden anprobiert. Es ist ein besonderer Markt – einer mit Geschichte: Zum ersten Mal wurde ein Second-Hand-Markt für die historischen Gewänder der „Friedberger Zeit“ organisiert. Und der Andrang spricht Bände.

    SON Gewand schneidern
SON Gewand schneidern
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    Woher bekomme ich den Stoff? Wie lang dauert das Nähen? So entsteht ein Gewand für die Friedberger Zeit.

    „Wir haben heute einen grandiosen Zulauf“, freut sich Ulrike Sasse-Feile, die als Mitorganisatorin die Idee zum Kleidermarkt mit auf den Weg gebracht hat. „Die Besucher sind begeistert – nicht nur vom Angebot, sondern auch von der nachhaltigen Idee.“ Die „Friedberger Zeit“ ist eines der größten historischen Feste der Region und findet in diesem Juli erneut statt. Wer dazugehören will, braucht ein historisches Gewand – bis dato oft selbst genäht, bei Schneiderinnen in Auftrag gegeben oder mühsam online erworben. Der Second-Hand-Markt bietet nun eine praktische, soziale und umweltfreundliche Alternative.

    26 Privatverkäuferinnen sowie vier Schneiderinnen präsentieren ihre Kleidungsstücke. Ob elegante Damenkleider, schlichte Magdkittel, prächtige Herrenröcke oder zierliche Kindergewänder – für jedes Budget ist etwas dabei. Besonders schön: Hinter fast jedem Stück steckt eine persönliche Geschichte.

    Neue und gebrauchte Kleidung und Gewänder für Friedberger Altstadtfest 2025

    Karin Mühlbauer etwa verkauft das Gewand ihres verstorbenen Mannes. „Ich habe es selbst genäht“, erzählt sie. „Meine Tochter ist aus ihrem Kleid herausgewachsen“, erklärt eine andere Frau, während sie mit Besucherinnen ins Gespräch kommt. „Die Stimmung ist wunderbar, es werden viele Leute fündig.”

    Eva Böhm, die dieses Jahr zum ersten Mal das Altstadtfest besucht, wird gleich mehrfach fündig. „Das ist für unseren Sohn“, sagt sie und zeigt auf ein Kindergewand. Ihr Mann sucht derweil nach einem passenden Hemd. „Man hat uns gesagt, wir müssen unbedingt historisch gewandet sein, wenn wir dazugehören wollen“, erzählt Böhm mit einem Lächeln. Der Markt kommt da gerade recht.

    Auch erfahrene Gewandschneiderinnen wie Schneidermeisterin Margit Hummel sind vor Ort. Seit Jahren näht die Spezialistin für historische Mode für die „Friedberger Zeit“, heute bietet sie neue und gebrauchte Stücke an. „Ich finde es wunderbar, dass es endlich so einen Markt gibt – eigentlich hätte das schon viel früher passieren sollen.“

    Die Herstellung von Gewändern und Hauben für das Friedberger Altstadtfest ist aufwendig.
    Die Herstellung von Gewändern und Hauben für das Friedberger Altstadtfest ist aufwendig. Foto: Ute Krogull (Archivbild)

    Neben all der Begeisterung gibt es auch vereinzelt kritische Stimmen. Eine ältere Besucherin moniert: „Einige Preise sind zu hoch – gerade bei Kinderkleidung, aus der man so schnell herauswächst.“ Die Verkäuferinnen verweisen auf den Arbeitsaufwand und die hochwertigen Materialien. Am Ende bleibt dennoch kaum ein Stück übrig – die Nachfrage ist schlicht zu groß.

    Für Ulrike Sasse-Feile ist der Tag ein voller Erfolg: „Viele junge Eltern haben mich angesprochen und sich einen weiteren Markt vor dem nächsten Fest gewünscht“, sagt sie. Besonders berührend seien die kleinen Begegnungen zwischendurch gewesen: „Mütter haben Handynummern ausgetauscht, um in ein paar Jahren die Kleidung ihrer Kinder weiterzugeben oder zu tauschen – das ist gelebte Gemeinschaft.“

    Besondere Atmosphäre schon im Vorfeld der Friedberger Zeit 2025

    Die Verkäuferinnen konnten ihre Preise frei festlegen – und das Konzept scheint aufzugehen. Dass das Pfarrzentrum an diesem Tag zum Treffpunkt für Näherinnen, Familien und Festbegeisterte wurde, ist Ausdruck der besonderen Atmosphäre, die Friedberg im Vorfeld seines historischen Festes bereits verströmt.

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