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Gedächtnistraining in Mering: Beim Frauenbund starten wieder Kurse.

Mering

Gedächtnistraining: Ohne Stress, aber mit Spaß für die grauen Zellen

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    Das Ertasten von Gegenständen in den Gläsern mit getrockneten Hülsenfrüchten schult die Wahrnehmung und macht in der Gruppe besonders Spaß.
    Das Ertasten von Gegenständen in den Gläsern mit getrockneten Hülsenfrüchten schult die Wahrnehmung und macht in der Gruppe besonders Spaß. Foto: Heike John

    Wie legt man sechs Stifte so aneinander, dass jeder einzelne Stift den anderen berührt? Gar nicht so leicht! Sofort machen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den einzelnen Gruppentischen in der Michaelsstube im Papst-Johannes-Haus ans Werk. Dies auszutüfteln ist beim Gedächtnistraining von Dagmar Resch-Anders genauso angesagt wie Puzzeln, das Ertasten von Gegenständen in einem mit Hülsenfrüchten gefüllten Glas oder einen Text in Spiegelschrift zu lesen. Und natürlich gibt es immer wieder Bewegungsübungen.

    So bleiben Seniorinnen und Senioren geistig fit

    „Mach mit! - Bleib fit!“ heißt der Titel der beiden Kurse, die die Gedächtnistrainerin derzeit wieder am Dienstag beziehungsweise Donnerstagvormittag anbietet. Achtmal werden sich die beiden Gruppen mit zehn bis 15 Teilnehmern und Teilnehmerinnen von Mitte März bis Mai treffen und gemeinsam mit viel Spaß die grauen Zellen aktivieren. Probleme, die im Rahmen der Erwachsenenbildung des Katholischen Frauenbunds stattfindenden Kurse voll zubekommen, hat Dagmar Resch-Anders nicht. „Meine Angebote zum ganzheitlichen Gedächtnistraining richten sich an alle im Alter 60 plus, die das Interesse haben, ihre Gehirnleistung zu fördern“, erklärt Dagmar Resch-Anders. In geselliger Runde, völlig stressfrei und ohne Leistungsdruck, wird mit vielfältigen Anregungen und Übungen die Gesamtheit von Körper, Geist und Seele angesprochen.

    Etwas zaghaft wagen sich die Neulinge am ersten Tag, der Schnupperstunde, in den Raum und nehmen an den einzelnen Gruppentischen Platz. Zur ersten Kontaktaufnahme spricht man sich mit dem auf einem Etikett geschriebenen und aufs Hemd oder an die Bluse geklebten Vornamen an.

    Gemeinsam mit mehreren Händen gelingt es, die Puzzleteile zu einem Bild zusammenzufügen. Das nimmt dem Einzelnen den Erfolgsdruck.
    Gemeinsam mit mehreren Händen gelingt es, die Puzzleteile zu einem Bild zusammenzufügen. Das nimmt dem Einzelnen den Erfolgsdruck. Foto: Heike John

    Keine Scheu vor dem ersten Mal bei Gedächtnistraining

    Noch etwas scheu und zurückhaltend, nimmt auch eine ältere Dame an einem Tisch Platz und schaut vorsichtig in die Runde. „Ich habe die Ankündigung zu diesem Kurs gelesen und einfach mal angerufen“, berichtet sie. „Da hatte ich wohl einfach einen guten Tag und war mutig“, wundert sie sich über sich selbst und schaut nun doch etwas ängstlich in die Runde. „Hoffentlich kann ich da überhaupt mithalten“. Sie sei Witwe, allein und wolle unbedingt etwas für ihre geistige Fitness tun. Dass sie in der Runde von Gleichgesinnten goldrichtig ist, vermittelt ihr nicht nur die Gedächtnistrainerin, sondern auch die Gruppenmitglieder an ihrem Tisch. Da wird gemeinsam Tee getrunken, den Dagmar Resch-Anders in verschiedenen Thermoskannen von zu Hause mitbringt, zusammen werden die gestellten Aufgaben ausgetüftelt, es wird diskutiert und gelacht.

    Eine befürchtete schulische Situation, in der jeder Einzelne der Reihe nach aufgerufen wird, tritt nicht ein. „Mir ist es wichtig, dass niemand sich unter Druck fühlt und Stress empfindet, vielmehr wollen wir gemeinsam Spaß haben und so ganz ‚nebenbei‘ etwas zur Verbesserung unserer Gedächtnisleistung tun“, sagt Dagmar Resch-Anders. Die ausgebildete Lehrerin für die Sekundarstufe I in Deutsch und katholischer Religionslehre ist seit November 2006 LeA-Trainerin. Die Abkürzung bedeutet Lebensqualität fürs Alter und ist ein Trainingsprogramm für Körper, Geist und Seele. Zwei Jahre später erlangte sie das Zertifikat im Bundesverband für Gedächtnistraining. Seit Juni 2011 ist sie darüber hinaus auch Gedächtnistrainerin in Bewegung auf dem Denkpfad.

    Jährlich finden zwei Kurse statt

    In Mering hat Dagmar Resch-Anders schon unzählige Kurse gegeben und nicht wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind ihr seit über zehn Jahren treu. So wie Bettina Lehmann-Riede, die ihre durch die Krankheit Multiple Sklerose hervorgerufenen kognitiven Einschränkungen durch ständiges Training in Schach halten will. Auch einige Männer trauen sich in die Kurse und sind dann mit Begeisterung dabei, andere kommen eigens aus Mittelstetten oder Unterbergen zum Gedächtnis-Training nach Mering. Wie viel Herzblut Dagmar Resch-Anders in ihre Kurse steckt, zeigt auch die Tatsache, dass sie auch trotz ihres Wegzugs aus Mering nach Donauwörth immer noch jährlich zweimal Kurse in der Marktgemeinde stattfinden lässt.

    „Hier darf jeder sein wie er ist, es wird niemand beurteilt, denn wir kennen nicht die Lebensgeschichte unserer Mitmenschen“, erklärt sie ihre Devise. Die Stunde ist um, alle hatten Spaß, niemand fühlte sich durch Abfragen bloßgestellt, jeder freut sich auf die nächste Stunde. „Ich komme wieder“, ist sich nun auch die neu dazugekommene Dame sicher. Wer jetzt Lust bekommen hat, ebenfalls beim Gedächtnistraining noch mitzumachen, muss sich bis zum Neustart im Herbst gedulden. Denn momentan sind schon beide Kurse voll belegt.

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