Mediengestaltung, Robotik oder Holzbearbeitung - die Bandbreite der Angebote in der Rieder Kreativwerkstatt ist groß. Zuletzt wurde ein Lasercutter angeschafft und gleich bei einem Workshop ausprobiert. Die innovative Jugendeinrichtung in der kleinen Gemeinde wird als Pilotprojekt vom Bayerischen Familienministerium gefördert - und trifft auch in den Nachbarorten auf Interesse. So will sich etwa Kissing bei der Kreativwerkstatt beteiligen. Rund 20 Kissinger Jugendliche hätten dann die Gelegenheit bei Aktivitäten in Ried teilzunehmen.
Dieses Vorhaben kam am Rande der Haushaltsberatungen in Kissing zur Sprache. Für die Kooperation werden nämlich im laufenden Jahr 5000 Euro eingeplant. Die Beteiligung wird voraussichtlich in Form einer Mitgliedschaft beim Trägerverein der Kreativwerkstatt stattfinden. Das Vorhaben stieß bei den Kissinger Gemeinderäten auf reges Interesse. Silvia Rinderhagen (SPD) erkundigte sich, wie die Beförderung der Kinder nach Ried aussehen soll.
Jugendbeauftragter Michael Eder (CSU) berichtete, dass es in Ried ganz gut funktionieren würde, dass die Eltern bei Kindern aus den Ortsteilen sich in Fahrgemeinschaften organisieren. Das fände er auch für Kissing eine gute Lösung. Silvia Rinderhagen war es wichtig, dass auf die Kommune keine Folgekosten für ein Transportangebot entstehen. Dazu stellte Bürgermeister Reinhard Gürtner klar: „Ein Rundum-sorglos-Angebot wird es nicht geben!“.
Kreativwerkstatt Ried: „Das könnten wir gar nicht leisten“
Grundsätzlich gab es großen Zuspruch für das Rieder Projekt. Eder berichtete, dass er sich die Kreativwerkstatt beim Tag der offenen Türe angeschaut habe. „Es ist ein sehr gutes Projekt, gerade auch im Bereich der digitalen Angebote“, sagte er. Ursprünglich hatte der Jugendbeauftragte überlegt, etwas Vergleichbares in Kissing selbst aufzuziehen. „Aber da steckt so viel Knowhow dahinter. Das könnten wir gar nicht leisten. Also, warum sollten wir das in Ried nicht mitnutzen?“, meinte er.
Das sah auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Müllegger-Steiger so: „Das hört sich toll an!“ Sie regte an, einen der Organisatoren in den Hauptausschuss einzuladen, damit er die Kreativwerkstatt dort vorstellt - und damit zugleich das Projekt noch publiker macht. Dem stimmte Bürgermeister Gürtner zu.
Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte Eder, dass es bei den Jugendlichen bereits ein gutes Miteinander über die Ortsgrenzen hinaus gebe. „Viele Kissinger und Rieder gehen ja zusammen zur Schule“, sagte er. Er findet es einen weiteren Vorteil, dieses gute Miteinander in der Kreativwerkstatt noch zu vertiefen.
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