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Kritik an fehlenden Sicherheitsvorkehrungen: Biber in ehemaliger Kissinger Fischzucht gerettet.

Kissing

Wie hoch ist das Sicherheitsrisiko an der ungesicherten ehemaligen Fischzuchtsanlage?

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    Wohl nicht gesichert sind die ehemaligen Fischzuchtbecken am Kissinger Auensee. Wie hoch ist das Sicherheitsrisiko?
    Wohl nicht gesichert sind die ehemaligen Fischzuchtbecken am Kissinger Auensee. Wie hoch ist das Sicherheitsrisiko? Foto: Feuerwehr Kissing

    Nur ein verwittertes Schild, das fast zugewachsen ist, weist auf die Gefahren hin: „Privat Gelände“. Betreten der Fischzuchtanlage ist nur bei geöffneter Schranke erlaubt. Elfie Ortlieb, eine Kissinger Tierschützerin kann aber keine Schranke erkennen. „Es ist ein Unding, was da am Sonntag geschehen ist“, sagt sie. Wie konnte es überhaupt passieren, dass zwei Biber in die Becken einer ehemaligen Fischzuchtanlage am Kissinger Auensee gelangten? Nachdem am Sonntag der Einsatz der Kissinger Feuerwehr und des Bauhofs öffentlich wurde, meldeten sich mehrere Bürgerinnen und Bürger in unserer Redaktion und in den sozialen Medien zu Wort.

    Nur ein verwittertes Schild weist auf die ehemalige Fischzuchtanlage am Kissinger Auensee hin.
    Nur ein verwittertes Schild weist auf die ehemalige Fischzuchtanlage am Kissinger Auensee hin. Foto: Elfie Ortlieb

    Schon vor einem Jahr bestand an den Becken am Auensee ein Sicherheitsrisiko

    Eine Kissingerin schrieb: „Jetzt stellt sich die Frage, warum der Besitzer oder Pächter dieser Becken keine geeigneten Maßnahmen trifft, um Wildtiere vor dem qualvollen Tod in diesen Becken zu schützen?“ Nach Informationen unserer Redaktion ist um das betroffene Gelände keine Umzäunung errichtet worden. Eine weitere Bürgerin schreibt ebenfalls auf Facebook: „Letztes Jahr hat mein Papa dort zwei Rehe entdeckt, die leider schon verendet waren und hat's dem Bauhof gemeldet. Da wollten die schon Maßnahmen treffen.“

    Bei der Gemeinde Kissing kann man sich zu den verendeten Rehen nicht äußern. Bürgermeister Reinhard Gürtner wusste über den Einsatz der Feuerwehr und des Bauhofs am Sonntag Bescheid. „Ich wurde über die Rettungsaktion verständigt“, sagt er. Die genaueren Hintergründe kenne er aber noch nicht. Carina Jäger, Sachbearbeiterin der Liegenschaftsabteilung der Gemeinde, informiert: „Uns obliegt nicht die Verfügungsgewalt über das Grundstück. Jedoch werden nun sicherheitsrechtliche Maßnahmen überprüft.

    Die Gemeinde Kissing ist Eigentümerin des Grundstücks

    Wolfgang Müller vom Landratsamt Aichach-Friedberg erklärt: „Eigentümerin des Grundstücks ist die Gemeinde Kissing.“ Die Gemeinde sei zudem als Untere Sicherheitsbehörde auch zuständig zu prüfen, ob die notwendigen Sicherungsauflagen erfüllt werden. „Das ist nicht Sache des Landratsamtes.“ Lediglich die noch immer bestehende Genehmigung der Fischzucht liege aus wasserrechtlicher Sicht im Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes. Auch der Biberbeauftragte der Unteren Naturschutzbehörde sei nicht involviert. „Dieser wird dann eingeschaltet, wenn es um Schäden geht, die durch die Nagetiere angerichtet werden“, so Müller.

    Mit dem Teleskoplader retteten der Kissinger Bauhof und die Feuerwehr zwei Biber, die in ein Becken einer ehemaligen Fischzucht gefallen waren.
    Mit dem Teleskoplader retteten der Kissinger Bauhof und die Feuerwehr zwei Biber, die in ein Becken einer ehemaligen Fischzucht gefallen waren. Foto: Feuerwehr Kissing

    Eine Leserin, die sich am Montagmorgen an unsere Redaktion gewandt hatte, befürchtet nicht nur für Tiere eine Gefahr: „Was ist, wenn da Kinder spielen, in die Becken fallen und sich verletzen – nicht auszudenken, was da alles passieren kann.“ Am Sonntagmittag meldete ein Spaziergänger der Augsburger Rettungsleitstelle, dass sich in den ehemaligen Fischzuchtbecken zwei Biber befinden, die sich nicht mehr selbstständig aus ihrer misslichen Lage befreien können. Die Feuerwehr Kissing und Mitarbeiter des Bauhofs wurden verständigt und retteten die völlig verschlammten und erschöpften Nagetiere. Die Biber wurden auf Höhe des Auensees direkt in die Freiheit entlassen.

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