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Kliniken in Aichach und Friedberg bleiben im Minus - doch ein Trend ist positiv

Aichach-Friedberg

Defizit der Landkreis-Kliniken ist niedriger als erwartet - steigt aber

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    Das Defizit der Krankenhäuser in Friedberg (Foto) und Aichach ist niedriger als erwartet.
    Das Defizit der Krankenhäuser in Friedberg (Foto) und Aichach ist niedriger als erwartet. Foto: Stefan Puchner, dpa (Archivbild)

    Auf über zehn Millionen Euro hatten die Kliniken an der Paar ihr Defizit für das Jahr 2024 geschätzt. Bernd Braun. Leiter für Krankenhausfinanzierung und Erlösmanagement, verkündete im Werkausschuss des Kreistags eine gute Nachricht: Das Ergebnis ist 866.000 Euro besser als erwartet.

    Landkreis Aichach-Friedberg muss 7,2 Millionen Klinik-Minus für 2024 begleichen

    Momentan liegt der Jahresabschluss beim Wirtschaftsprüfer, doch die Eckdaten konnten bereits bekanntgegeben werden. Geplant war für 2024 ein Minus von 10,15 Millionen Euro, davon 1,1 Millionen Tilgung für den Neubau in Aichach. Dieses verringert sich nun auf rund 9,3 Millionen - ohne die Tilgungssumme sind das 8,2 Millionen. Zudem erwarten die Kliniken erneut eine Förderung des Freistaats für die hochdefizitäre Geburtshilfe in Friedberg von einer Million Euro. Der Landkreis muss also 7,2 Millionen selber begleichen. Gespart wurde laut Braun vor allem bei den Sachkosten, etwa für den medizinischen Bedarf, sowie am Verwaltungsbedarf. Insgesamt steigt das Defizit jedoch. 2023 hatte es inklusive Tilgungssumme bei rund sieben Millionen gelegen.

    Geschäftsführer Dr. Hubert Mayer berichtete zudem kurz über die aktuelle Situation. Ihm zufolge generieren sich die Patienten und Patientinnen der Häuser zu fast drei Vierteln aus dem „Notfallgeschäft“. Das führt zu einer stark schwankenden Belegung, die zwischen 63 und 93 Prozent liegt. Manchmal ist niedrige Belegung jedoch gar nicht ganz so negativ zu sehen. So sei in Aichach aktuell eine Station wegen mehrerer Fälle von berufsspezifischer Langzeiterkrankungen des Personals schlecht besetzt.

    Das Defizit der Krankenhäuser in Aichach (Foto) und Friedberg ist niedriger als erwartet.
    Das Defizit der Krankenhäuser in Aichach (Foto) und Friedberg ist niedriger als erwartet. Foto: Erich Echter (Archivbild)

    Der Fokus auf Notfallversorgung zwecks Patientengenerierung soll an den Kliniken offenbar intensiviert werden. Laut Mayer haben die KliPa als einzige Einrichtungen der Region seit Mai eine Kooperation mit der Augsburger Uniklinik, einen festes Kontingent von fünf Patienten pro Tag aus deren überlasteter Notaufnahme zu übernehmen. Diese werden Mayer zufolge je nach Kapazität nach Aichach oder Friedberg gebracht.

    Neuer Anästhesiologie-Chefarzt für Kliniken an der Paar

    Weitere Nachrichten gab es vor allem aus Aichach. Dort wird im zweiten Halbjahr eine 7/24-Herzkatheter-Bereitschaft für koronare Notfälle eingerichtet. Dafür werden zwei Kardiologen als Oberärzte eingestellt.

    Außerdem sieht es laut Mayer gut aus mit der Erweiterung der psychiatrischen Institutsambulanz in Aichach. Das Bezirkskrankenhaus Augsburg will dazu Räume im Altbau anmieten. Die lang geplante Ansiedlung einer Tagesklinik war am Nein des BKH-Verwaltungsrates gescheitert.

    Bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.): Dr. med. Hubert Mayer, KliPa-Geschäftsführer, Landrat Dr. Klaus Metzger und Prof. Dr. Kai Goldmann, neuer Chefarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie der Kliniken an der Paar.
    Bei der Vertragsunterzeichnung (v.l.): Dr. med. Hubert Mayer, KliPa-Geschäftsführer, Landrat Dr. Klaus Metzger und Prof. Dr. Kai Goldmann, neuer Chefarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie der Kliniken an der Paar. Foto: Georg Großhauser, Landratsamt Aichach-Friedberg

    Auch der neue Chefarzt für Anästhesiologie stellte sich in der Sitzung kurz öffentlich vor. Es ist Prof. Dr. Kai Goldmann. Der 57 Jahre alte Facharzt für Anästhesiologie hat eine Professur in Marburg und Berufserfahrung im In- und Ausland. Sein Vorgänger Christian Stoll war ans Krankenhaus in Schrobenhausen gewechselt.

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