Manfred Losinger nannte die Diskussion im Stadtrat über die Feuerwehr-Generalsanierung „furchtbar“. Richard Scharold (ebenfalls CSU) bewertete sie als „der Feuerwehr nicht würdig“. Tatsächlich war die Debatte hitziger als notwendig. Denn auch wenn es an dem Abend nicht so wirkte, letztlich sind sich die Fraktionen im Stadtrat und der Bürgermeister beim Thema Feuerwehr in sehr vielem einig. Einigkeit herrscht etwa darüber, wie wichtig das Engagement der vielen Freiwilligen ist. Darüber, welche enorme Leistung sie erbringen (im Jahr 2024 gab es mehr als 600 Einsätze – und das nur bei der Feuerwehr in der Stadt, Stadtteilfeuerwehren außen vor). Darüber, dass die Baumaßnahmen bei der Feuerwehr am Volksfestplatz notwendig sind.
Hitzige Debatte im Friedberger Stadtrat über Feuerwehr
Damit wären die Eckpunkte an sich geklärt. Was allerdings nicht so ganz in die Pläne hineinspielt, ist die finanzielle Lage vieler Kommunen. Sie ist bereits jetzt angespannt – auch in Friedberg. Ob die Gewerbesteuereinnahmen wirklich in der geplanten Höhe von 22 Millionen Euro einlaufen werden, hängt stark von der Entwicklung der Wirtschaft ab. Auch bei der Kreisumlage deutet sich für die nächsten Jahre eine Erhöhung an. Es wird also eher schwieriger als leichter, Großprojekte wie das bei der Feuerwehr zu finanzieren.
Stadtverwaltung und Stadtrat täten deshalb gut daran, sich auf eine Strategie zu verständigen, wie man bei Projekten verfahren will, zu denen es grundsätzlich eine breite politische Zustimmung, aber nicht ausreichend Geld gibt. Sich jedes Mal in derartige Diskussionen zu verstricken, wie zuletzt bei der Feuerwehr geschehen, bringt die Projekte nämlich nicht weiter voran.
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