Lange vor dem schrecklichen Anschlag in München haben die Verantwortlichen in Aichach und Friedberg ihre Kundgebungen für den Samstag geplant. Nun überschattet das Attentat alles. Die Organisatorinnen und Organisatoren stellte das gleich in mehrfacher Hinsicht vor Herausforderungen.
Denn nach solchen Terrorakten steigt die Gefahr von Nachahmern. Die Sicherheitsanforderungen für die Kundgebungen erhöhten sich dadurch. In Aichach schärften Polizei, Stadt und Veranstalter nach. Statt Schranken wurden Sperren mit bemannten Fahrzeugen eingesetzt. Auch in Friedberg wurde ein Konzept ausgearbeitet. Dort fungierten Betonklötze und Poller als Sperre. Dennoch blieben sicher manche Teilnehmer, gerade Eltern mit Kindern, aus Angst dieses Mal der Versammlung fern.
Massive Stimmungsmache gegen die Kundgebungen in Aichach und Friedberg
Dazu sahen sich die Veranstalter vor allem in den sozialen Netzwerken massiver Stimmungsmache ausgesetzt, weil sie in Anbetracht des Anschlags an den Kundgebungen festhielten. Kritik kam vor allem vonseiten derjenigen, die den Anliegen der Kundgebungen – Toleranz, Frieden, Demokratie – ohnehin entgegenstehen.
Unter diesen Umständen verdient es Respekt, dass die Organisatoren standgehalten und die Menschen in Friedberg und Aichach zu einem sichtbaren Zeichen für Toleranz zusammengebracht haben. Denn der Terrorakt spielt den radikalen Kräften in die Karten. Sie nutzen die furchtbare Tat, um Stimmung zu machen gegen Migranten und gegen eine demokratische Grundhaltung. Die Kundgebungen kommen zur richtigen Zeit – nicht trotz, sondern gerade wegen des furchtbaren Anschlags in München.
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