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Mering/Merching: Strittiges Baugebiet: Bürgermeister von Merching und Mering geben Erklärung ab

Mering/Merching

Strittiges Baugebiet: Bürgermeister von Merching und Mering geben Erklärung ab

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    Mering plant am Ortsrand (oben im Bild) ein großes Neubaugebiet. Dieses sorgt aufgrund der Hochwasserproblematik für Diskussionen.
    Mering plant am Ortsrand (oben im Bild) ein großes Neubaugebiet. Dieses sorgt aufgrund der Hochwasserproblematik für Diskussionen. Foto: Markt Mering

    Mering plant nördlich der Augsburger Straße ein großes Baugebiet. Das sorgt bei umliegenden Kommunen für Kritik. Denn die Flächen liegen im HQextrem - also einem Gebiet, das bei extremen Hochwasserereignissen überschwemmt wird. Vor allem in Merching ist das ein sensibles Thema. Denn auf dortiger Flur wurden die zwei Rückhaltebecken errichtet. Entsprechend gab es im Merchinger Gemeinderat Kritik an Merings Plänen. Offensichtlich hat sich die Debatte zu einem Politikum entwickelt. Denn die Bürgermeister aus Mering und Merching, Florian Mayer und Helmut Luichtl, beziehen nun gemeinsam Stellung.

    Sie stellen heraus, dass die Paar ein Gewässer II. Ordnung ist und damit Eigentum des Freistaates Bayern. Dieser ist daher, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Donauwörth, für den Unterhalt und den innerörtlichen Paarausbau zuständig. Im Zuge des Hochwassers habe der Markt Mering wegen einer Priorisierung der Maßnahme angefragt. Das Wasserwirtschaftsamt habe jedoch mitgeteilt, dass aktuell nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen und zunächst die Gemeinde Kissing priorisiert werde.

    Hochwasserrückhaltebecken: Rückstauflächen liegen auf Merchinger Flur

    Der Ausbau erfolge von den Unterliegern zu den Oberliegern, da sich sonst durch den besseren Abfluss das Wasser bei den Unterliegern zurückstaut. Weitere offene Maßnahmen seitens des Marktes Mering bestehen nicht, das habe das WWA anlässlich eines anderweitigen Termins am 29. Januar auf Nachfrage der Marktgemeinde Mering ausdrücklich bestätigt.

    In der Stellungnahme betonen die Bürgermeister, dass das Hochwasserrückhaltebecken Merching-Steinach nicht durch die Gemeinde Merching, sondern durch das Wasserwirtschaftsamt errichtet und durch den Freistaat umgesetzt wurde. Die Kosten habe der Freistaat Bayern unter Beteiligung der Unterlieger (Friedberg, Kissing, Mering) getragen. Der Gemeinde Merching seien hierzu keine Kosten entstanden. Die Gemeinde Merching habe auch noch nie etwas anderes behauptet, aber die Belastung durch den Damm und die Rückstaufläche liegt zu 100 Prozent auf Merchinger Flur.

    Der Markt Mering und die Gemeinde Merching verfügen über einen aktuellen Wasserrechtsbescheid aus dem Jahr 2022, der für die nächsten 20 Jahre Gültigkeit besitzt. „So einen Bescheid erhält eine Gemeinde nur, wenn sie ihren langfristigen Verpflichtungen nachkommt“, heißt es in der Stellungnahme.

    Wasserwirtschaftsamt hat keine Einwände gegen Baugebiet in Mering

    Beiden Gemeinden sei bewusst, dass die Lage nördlich der Augsburger Straße herausfordernd ist. Das Verfahren bleibe deshalb ergebnisoffen. Es handle sich bei den Planungen jedoch nicht um ein reines Wohngebiet. Trotz eines Extremregenereignisses weit über HQ 100 im Juni sei der Bereich des Baugebietes nicht unter Wasser gestanden. Das Wasserwirtschaftsamt habe in einer Stellungnahme anlässlich eines Scoping-Termins deshalb bisher keine grundsätzlichen Einwendungen erhoben. Es sei jetzt die Aufgabe der Marktgemeinde, im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zu prüfen, ob sich das Baugebiet mit entsprechenden Maßnahmen umsetzen lässt, gegebenenfalls auch mit welchen Auflagen z.B. im Bereich des Naturschutzes dies verbunden sei.

    Der Markt Mering habe nach dem Juni-Hochwasser 2024 umfangreiche Aufklärung betrieben und dazu auch das Wasserwirtschaftsamt eingeladen, um Verbesserungen für die Zukunft anzugehen. „Gerade im Zuge der schwieriger werdenden finanziellen Lage der Kommunen streben beide Bürgermeister daher eine enge interkommunale Zusammenarbeit an“, heißt es. Dies gründe auf einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis, verbunden mit einem regelmäßigen Austausch, der bereits seit einigen Jahren im Landkreissüden zwischen den Bürgermeistern aus Kissing, Mering, Merching und Ried stattfinde. (AZ)

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