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Mering-St. Afra: Bauausschuss lehnt Ferienwohnung ab.

Mering

Keine Ferienwohnung im Altort von Mering-St. Afra

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    Eine Ferienwohnung soll es in Mering-St. Afra nicht geben. Doch das Landratsamt Aichach-Friedberg hat dagegen keine Einwände.
    Eine Ferienwohnung soll es in Mering-St. Afra nicht geben. Doch das Landratsamt Aichach-Friedberg hat dagegen keine Einwände. Foto: Kira Hofmann, dpa (Symbolbild)

    In Mering möchte ein Bauherr seine Wohnung an Urlaubsgäste und Geschäftsreisende vermieten. Dafür müsste er die Nutzung in dem Mehrfamilienhaus in St. Afra ändern. „Es ist dann nämlich ein Gewerbe und nicht mehr als reine Wohnung zu sehen“, erklärte Bürgermeister Florian Mayer in der jüngsten Bauausschusssitzung. Die Marktgemeinderätinnen und -räte standen dieser Änderung aber kritisch gegenüber.

    Das Vorhaben wurde bereits zweimal in der Bauausschusssitzung behandelt, jedesmal wurde es abgelehnt. Nun ist das Landratsamt Aichach-Friedberg als Genehmigungsbehörde aber der Ansicht, dass das gemeindliche Einvernehmen zu Unrecht verweigert wurde.

    Kein Beherbergungsbetrieb im Bereich des Bebauungsplans

    Der Bauherr plant, eine bestehende Wohnung mit knapp 46 Quadratmetern Wohnfläche für zwei bis vier Personen zeitweise zu vermieten. Die Mietdauer beträgt in der Regel zwei Tage und soll auf maximal 30 Tage begrenzt werden. Weil sich die Wohnung im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Alt St. Afra“ befindet, sind Nutzungsänderungen nicht verfahrensfrei. Die Verwaltung in Mering war überzeugt, dass es sich bei einer Ferienwohnung um einen Beherbergungsbetrieb handelt, der in diesem Gebiet nicht zulässig ist. „Wir gingen, nach den bisherigen Informationen des Landratsamtes davon aus, dass sie das genauso sehen“, schilderte Bürgermeister Mayer. Er sei verwundert, warum nun das gemeindliche Einvernehmen aufgehoben wurde.

    Paul Kuhnert: „Der Ehrliche wird bestraft.“

    Georg Resch (CSU) betonte: „Ich bin nicht grundsätzlich gegen St. Afra, weil mir das bereits in Leserbriefen der Friedberger Allgemeinen attestiert wurde, aber trotzdem bin ich gegen diese Art der Nutzung.“ Eine Ferienwohnung sei in diesem Gebiet nicht vorgesehen. Wolfgang Bachmeir (SPD/parteifrei) warnte: „Wir schaffen hier einen Präzedenzfall, das könnte uns bei Folgeentscheidungen auf die Füße fallen.“ Zu diesem Thema meinte Paul Kuhnert (UWG): „Wenn ich mich recht erinnere, haben wir im Bereich des Marktplatzes eine solche Wohnnutzung bereits genehmigt.“ Dazu wandte Mayer ein, dass es sich um ein anderes Gebiet handele. „Im Innenort ist gemischte Nutzung möglich, in St. Afra ist es ein reines Wohngebiet“, bestätigte auch Sebastian Seyßler von der Meringer Bauabteilung.

    Und Mayer betonte zudem: „Wir haben in Mering sicherlich schon ähnliche Wohnnutzungen, die nicht genehmigt wurden.“ Das gefielt Kuhnert dann überhaupt nicht: „Wenn also jemand ehrlich ist und einen Antrag stellt, wird er noch bestraft dafür.“ Thomas Listl von den Grünen erklärte: „Ich wohne selbst in St. Afra und weiß, wie groß die Not ist, Wohnraum zu finden.“ Es sei ein „Schlag in die Magengrube für Wohnungssuchende, wenn Ferienwohnungen unterstützt werden. Mit 12 zu 1 Stimmen wurde wiederum das gemeindliche Einvernehmen verweigert.

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