Fast täglich ist Wolfgang Rixen in Mering. Der Rentner aus Merching arbeitet dort in der Metzgerei Reich und bekommt deshalb den Ausbau des Meringer Ortszentrums hautnah mit. „Ich finde es ja super, dass sich da was tut, aber bevor jetzt alles fertiggestellt wird, hätte ich noch einige Anmerkungen“, sagt er beim Rundgang mit unserer Redaktion.

Rixen stören primär die Schwellen, wenn man die Bürgermeister-Wohlgeschaffen-Straße und die Herzog-Wilhelm-Straße überquert. „Das hätte man doch absenken und ein Pflaster einbauen können“, meint er. Auch dass zwar beim Überqueren des Amtmannbergs an eine kleine Absenkung gedacht wurde, beim Frauenberg aber nicht, empfindet er als unlogisch. „Und besonders schlimm ist die Stelle an der Herzog-Wilhelm-Straße auf Höhe der Einmündung zur Augsburger Straße“, sagt er. Als Wichtigtuer will sich Rixen nicht hervortun. „Mir geht es nur darum, rechtzeitig noch auf eventuelle Hürden hinzuweisen.“ Sonst müsse man später die neue Straße und das neue Pflaster doch wieder aufreißen, um nachzubessern.

Bürgermeister Florian Mayer nimmt sich der Problematik zusammen mit Ludwig Thanner vom Marktbauamt an. Doch er weist darauf hin: „Wir hatten mehrere Veranstaltungen, eine Baustellenexkursion, die Bürgerversammlung, die noch gestreamt werden kann und einen Bürgermeisterbrief, die Infos auf der Homepage, um sich ausgiebig über die Baustelle zu informieren.“
Trotzdem nimmt er sich die Zeit am Montag und geht mit Thanner durch das Ortszentrum. „Es ist schon ein wenig schwierig, auf Mängel hinzuweisen, die es vielleicht gar nicht gibt, weil es sich noch um ein Provisorium handelt“, meint Thanner. Ein Missverständnis lässt sich schnell klären: Im Einmündungsbereich der Bürgermeister-Wohlgeschaffen-Straße und der Herzog-Wilhelm-Straße wird noch gepflastert. Hier werde kein Asphalt aufgebracht. „Dann sind auch keine großen Schwellen mehr für die Fußgänger vorhanden“, erklärt Thanner. Gepflastert wurde bisher nicht, weil die Außentemperaturen zu kalt waren. „Wir benötigen mindestens zwei Wochen ohne Frost.“
Bei den problematischen Stellen am Amtmannberg und am Frauenberg erklärt Thanner, dass das vorgesehene Blindenleitsystem die Schwellen nötig mache. „Damit Menschen, die nicht sehen können, nicht einfach über die Straße laufen, brauchen sie diesen Höhenunterschied“, pflichtet Bürgermeister Florian Mayer bei. Diese Pläne seien mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises abgestimmt worden. „Das Leitsystem wird nachträglich noch ins Pflaster eingefräst“, so Thanner weiter.
Noch abgeklärt werden muss, warum bei der Einmündung von der Augsburger Straße zur Herzog-Wilhelm-Straße der Gehsteig nicht abgesenkt wurde. „Auf diese Stelle werden wir am häufigsten angesprochen“, sagen Thanner und Mayer. Sie versprechen, nochmals bei den Planern nachzufragen. Dass auf Höhe der Bäckerei Dilger der Gehsteig nicht abgesenkt wurde, liegt daran, dass man bei einem eventuellen Starkregenereignis verhindern will, dass Wasser von der abschüssigen Herzog-Wilhelm-Straße direkt ins Gebäude fließt. „Zusätzlich werden noch zwei Rinnen eingebaut“, erklärt Mayer.

Ebenfalls störend empfindet Rixen die Stufe direkt vor der Buchhandlung. „Das ist keine Stufe, sondern soll eine sogenannte Barfußrinne werden“, erklärt Mayer. Hier fließe aber nur Wasser, wenn der Trinkwasserbrunnen betätigt werde.
Eine Frau will gerade an der Bushaltestelle die Straße überqueren. „Das ist einfach zu hoch hier“, sagt sie in Richtung von Ludwig Thanner und Florian Mayer. Auch ein Busfahrer schimpft: „So ist das gar nichts hier mit dem Pflaster und dem hohen Bürgersteig, das ist ganz schwer anzufahren.“ Thanner wird nicht müde zu erklären, dass es sich um ein Provisorium handelt. „Die Bushaltestelle ist deshalb so hoch, damit man barrierefrei aus dem Bus steigen kann.“ Man müsse sich umgewöhnen und dann eben an einer anderen Stelle die Straße überqueren. „Es heißt ja auch neues Ortszentrum“, meint Thanner mit einem Augenzwinkern zu der Fußgängerin.
Die weiteren Bauarbeiten sollen am 1. März wieder losgehen. Bürgermeister Mayer hofft, dass im Mai das Ende der Baustelle mit einem kleinen Bürgerfest gefeiert werden kann.
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