Senioren-Union Aichach-Friedberg feiert 25. Jubiläum: So tickt ihr Vorsitzender Wolfgang Hastenpflug

Wenn Wolfgang Hastenpflug durch Mering spaziert, braucht er Zeit. Nicht, weil die Beine nicht mehr so wollen – sondern weil ständig jemand stehen bleibt, der ihn anspricht. Ein kurzer Gruß hier, ein kleiner Austausch dort. Er kennt die Menschen. Und die Menschen kennen ihn. Seit Jahrzehnten stellt er Fragen, hört zu. Immer höflich, nie laut. Aber klar in dem, was er sagt. „Solange ich denken kann, bin ich ein Menschenfreund, der den direkten Kontakt sucht“, sagt 65-Jährige.

Wolfgang Hastenpflug setzt sich für die Belange der älteren Generation ein

Hastenpflug, der 1966 mit seinen Eltern nach Kissing gezogen ist, besuchte die dortige Grundschule, um sein Abitur später am Peutinger Gymnasium in Augsburg zu machen. Der promovierte Diplom-Ökonom liebt die Sprache – das merkt man. Wenn er spricht, hört man Struktur, Klarheit, aber auch Wärme. Seine politische Haltung ist konservativ, aber nie starr. „Wenn ich mich engagiere, dann richtig“, sagt er mit einer ruhigen Entschlossenheit. Es ist kein leeres Versprechen, sondern eine Haltung, die man spürt – in jedem seiner Worte, in seinem ganzen Auftreten. Hastenpflug ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt, aber einer, auf den Verlass ist.

„Ich glaube, unsere Gesellschaft lebt davon, dass Menschen sich einbringen. Nicht nur, wenn's bequem ist – sondern gerade dann, wenn es Mühe kostet“, sagt er. Aus dieser festen Überzeugung heraus will er im nächsten Jahr für den Gemeinderat kandidieren und hat bereits 2001 den Vorsitz der Senioren-Union in Mering übernommen. Dabei geht es ihm nicht um ein nostalgisches Zurückblicken, sondern um zukunftsgewandte Teilhabe – darum, den älteren Menschen im Ort eine Stimme zu geben, die gehört wird. „Älterwerden ist kein Rückzug“, sagt er. „Es ist ein Abschnitt, in dem man viel geben kann – Erfahrung, Gelassenheit, Zeit.“

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Ob es um Kriege und politische Spannungen geht, um den rasanten technischen Fortschritt oder die allgegenwärtige Präsenz von Social Media – Hastenpflug will nicht nur zuschauen, sondern mitreden. „Was da draußen passiert, betrifft uns alle. Auch – oder gerade – die älteren Generationen.“ Er sagt das ohne Pathos. Einfach so, wie man Dinge sagt, von denen man überzeugt ist. Die Themen, die ihm unter den Nägeln brennen, packt er an – mit Gesprächsabenden, Vorträgen, Begegnungen zwischen Jung und Alt. Er will Brücken bauen, kein Gegeneinander. „Wir müssen miteinander reden – nicht nur in digitalen Echokammern, sondern im echten Leben. Am Tisch. Im Verein. Im Gemeinderat.“

Am 3. Mai feiert die Senioren-Union Aichach-Friedberg ihr 25. Jubiläum im Wittelsbacher Schloss

„Wir wollen nicht nur Kaffee trinken – wir wollen gestalten“, insistiert er, während er eine Liste mit Terminen überfliegt. Ganz oben steht das zum 25-jährige Jubiläum der Senioren-Union. Sein Grußwort trägt seine Handschrift: klar, herzlich und mit Haltung – genau wie sein Engagement in all den Jahren. „Mein persönliches Herzensanliegen ist es, die Diskussionskultur zu pflegen. Immer wieder habe ich den Eindruck, wir müssen mehr miteinander sprechen – und das gerade auch mit Andersdenkenden“, sagt Hastenpflug. Sein Diskussionsmotto: Der andere könnte recht haben. Ein Satz, der mehr Offenheit einfordert, als manch laute Debatte heute hergibt. Es geht ihm um echtes Verstehen. Um die Kunst, zuzuhören, ohne sofort zu bewerten. Und um den Mut, die eigene Meinung auch mal zu hinterfragen.

Sein Engagement ist eine Einladung: an alle Generationen, sich nicht zurückzuziehen, sondern gemeinsam Verantwortung zu tragen. Und wenn er dann weiter durch Mering geht, mit seinem ruhigen Schritt und dem offenen Ohr, dann wirkt er wie jemand, der nicht nur etwas bewegen will – sondern es längst tut.