
Jumpinos begeistern die Zuschauer in Worms

Beim Bundesfinale des Rendezvous der Besten zeigten die Jumpinos ihre Show „It’s magic“. Die Entscheidung der Jury können sie nicht nachvollziehen.
Bereits zum 15. Mal veranstaltete der Deutsche Turnerbund (DTB) den deutschlandweiten Wettkampf „Rendezvous der Besten“. Dieses Jahr gingen in Worms 36 Gruppen aus den verschiedenen Landesturnverbänden an den Start. Die Jumpinos des TSV Friedberg hatten sich im April beim Bayernentscheid für das Bundesfinale qualifiziert und vertraten zusammen mit einer Gruppe aus der Firnhaberau den Freistaat.
Das Rendezvous der Besten wurde vor fünfzehn Jahren ins Leben gerufen, um die sportliche Vielfalt des DTB, der aus zahlreichen verschiedenen Sportarten besteht, zu fördern. Die Jumpinos fuhren optimal vorbereitet nach Worms und am letzten Samstag begann der Tag für die sechzehn Springerinnen bereits um fünf Uhr früh. Bevor es zur Generalprobe ging, wurden alle Mädels frisiert und geschminkt. Als achte Gruppe betraten die Jumpinos die Fläche, platzierten acht Podeste, eines von vielen Spezialeffekten, auf der Bühne und begaben sich in ihre Anfangsposition. Das Licht wurde gedimmt und die Zuschauer waren von der ersten Sekunde an gefesselt. Alle Augen waren auf die Bühne gerichtet, als im exakt selben Moment 16 LED-Seile die Bühne in blaues Licht tauchten. Durch die Menge der Zuschauer ging ein Raunen. Wie der Titel der Show „It´s magic“ bereits andeutet, geht es um Magie.
Die düstere Musik, ein strukturiertes Kostüm und absoluter Gehorsam prägen den ersten Teil der Show, den die Jumpinos mit Bravour meisterten. Die Zuschauer im Saal des Wormser Theaters verfolgten den Verlauf mit großer Spannung. Auch sie merkten, wie die Kontrolle des Zauberers langsam zu bröckeln begann. Als die Jumpinos dann, unter dem strengen, einheitlichen Kostüm versteckt, ein zweites Outfit hervorzauberten, änderte sich auch die Stimmung im Saal. Vorher gebannt, klatschten die Zuschauer jetzt im Takt der Musik: Die Jumpinos hatten sich dem Zauberer widersetzt und waren ausgebrochen. Das Publikum brach in tosenden Applaus aus, als die Jumpinos ihre Einlage mit der Schlussposition beendeten.
Glücklich verließen sie die Bühne, es hatten sich nur drei kleine Fehler eingeschlichen, fast alles lief nach Plan. Zuversichtlich blickten die Jumpinos der anstehenden Siegerehrung entgegen. Jede Gruppe wird von der Jury mit einem Prädikat ausgezeichnet. Die Jumpinos freuten sich sehr, als sie mit der zweitbesten Auszeichnung „ausgezeichnet“ geehrt wurden. Zusätzlich zu dem Prädikat erhalten die 15 besten Gruppen den Titel „DTB-Showgruppe 2018“. Diese dürfen außerdem am Abend bei der Gala ihre Show zeigen. Die Jumpinos waren sich fast sicher, diesen Titel ebenso zu bekommen. Umso größer war die Enttäuschung, als klar war, dass dem nicht so war.
Den Titel bekamen fast ausschließlich Gruppen derselben Sportart, deren Shows sich nahezu überhaupt nicht voneinander unterschieden, obwohl der Wettkampf doch eigentlich die Vielfalt als Markenzeichen ausschreibt. Ganz leer gingen die Jumpinos dennoch nicht aus. Groß angepriesen hatten die Veranstalter im Voraus den Titel „Das besondere Etwas“. Der Gewinner dieser Auszeichnung durfte ebenfalls an der Gala teilnehmen. Als der Moderator die Verleihung ankündigte, waren die Jumpinos sicher, dass sie als Nächstes aufgerufen werden würden. Sie waren schlicht und einfach die einzige Gruppe, die besonders war und aus den anderen hervorstach. Wem hätte die Jury sonst diesen Titel verleihen sollen, wenn doch sonst alles vom Prinzip her ähnlich war? Mit etwas Wut im Bauch gingen die Rope Skipper also noch einmal bei der Gala auf die Fläche und bewiesen allen, den Zuschauern, der Jury und der Konkurrenz, dass sie den Titel „DTB Showgruppe 2018“ mehr als verdient hätten. Sie legten eine fast perfekte Show mit nur einem Fehler aufs Parkett und das Publikum jubelte.
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