Bei „Musa‘s Fight Night Part III“ steigt der Friedberger Boxer Onur Kocer in den Ring. Sein Gegner: der zwei Jahre jüngere Ungar Kristof Kovacs. Auf den Kampf hat sich Kocer intensiv vorbereitet, auch wenn ihn eine Erkrankung in der vergangenen Woche kurzzeitig ausgebremst hat. Dennoch fühlt sich der 29-Jährige fit und geht mit Rückenwind aus seinen vergangenen Erfolgen ins Duell. Mit tatkräftiger Unterstützung vor Ort will er nun den nächsten Sieg einfahren.
Wie viele andere begann Onur Kocer ursprünglich mit dem Fußballspielen. Doch sein schmächtiger Körperbau und der damit verbundene fehlende Reiz ließen bei ihm schnell Langeweile aufkommen – er suchte nach mehr. Mit gerade einmal zehn Jahren begleitete er schließlich einen Freund zum Probetraining im Boxen. Dort packte ihn sofort die Faszination: Das taktische Denken, das präzise Zuschlagen, die Möglichkeit, selbst deutlich größere Gegner mit wenigen gezielten Bewegungen zu bezwingen – all das ließ ihn nicht mehr los.
Trotz Ausfall kurz vor dem Kampf: Onur Kocer ist fit und heiß auf den Kampf
Mittlerweile hat der Friedberger Boxer Onur Kocer elf Profikämpfe bestritten und dabei neun Siege eingefahren. Zuletzt feierte er einen seiner bislang größten Erfolge: In „Musa’s Fight Night“ im November 2024 trat er in der kleinen Olympiahalle im Münchner Olympiapark vor seiner damals größten Kulisse gegen den erfahrenen Siarhei Huliakevich an. Der 44-jährige Belarusse brachte reichlich internationale Erfahrung mit, unter anderem aus Kämpfen in England und den USA und kann drei Europameistertitel vorweisen. Für Kocer, der im Vergleich deutlich weniger Profikämpfe absolviert hat, war dies eine große Herausforderung. Doch er zeigte eine starke Leistung, kämpfte clever über sechs Runden und sicherte sich schließlich den Sieg nach Punkten. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in seiner noch jungen Karriere.
Zehn Wochen lang bereitete sich der 29-jährige Onur Kocer gemeinsam mit seinem Trainer Birkan Eksen intensiv auf den anstehenden Kampf vor. Tägliches Training, darunter bis zu zwölf Einheiten pro Woche, bestimmte seinen Alltag. Die Vorbereitung umfasste unter anderem Sparring, Sandsack-Training, Gymnastik und ausgedehnte Ausdauerläufe. Auch Technik- und Taktikübungen spielten eine zentrale Rolle, die Kocer den letzten Feinschliff für den bevorstehenden Kampf geben sollten. Krankheitsbedingt musste er vergangene Woche aussetzen, das soll allerdings kein Hindernis sein: „Leider hat mich die Krankheit ausgerechnet in der wichtigsten Woche getroffen. Allerdings fühle ich mich dennoch fit und habe mich wieder gut reingefunden“, verrät Kocer.
Ziel für Onur Kocer ist die Weltrangliste: „Ich möchte nächstes Jahr unter die besten 100“
Der Friedberger Boxer kämpft im zweiten Hauptkampf der Veranstaltung. Sein Gegner ist der Ungar Kristof Kovacs, der zuletzt nicht in Form war: In den letzten sechs Kämpfen musste sich der 27-Jährige fünfmal geschlagen geben. Kocer und sein Team haben sich gut vorbereitet und kennen den Gegner: „Kovacs hat einen wilden Kampfstil. Er schwingt viel, greift früh an und kommt früh nach vorn. Wir gehen daher den Kampf locker an und suchen nach Lücken.“
Generell hat Kocer große Pläne: „Mein Ziel ist die Weltrangliste und ich möchte nächstes Jahr unter die besten 100. Ich bin wieder sehr motiviert. Solche Gegner muss man schlagen, wenn man vorne anklopfen will. Es wird ein schöner Kampf und ich möchte den Sieg.“ Wie bislang in allen Kämpfen darf der Friedberger sich wieder auf große Unterstützung freuen: Alleine 100 Tickets gingen an seine Angehörigen, Freunde und Sponsoren. Auch in München hat der 29-Jährige Unterstützer, die ihn bei seinen Kämpfen anfeuern.
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