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Was vom Hochwasser bleibt, ist auch eine Verantwortung der Bevölkerung

Kommentar

Was bleibt vom Hochwasser? Hoffen, solidarisch sein – und vorbereiten

Dominik Durner
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    Die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste spielten eine wichtige Rolle in der Bewältigung des Hochwassers im vergangenen Jahr, hier in einer Aufnahme aus Mering. Sie sind aber nur ein Teil des Katastrophen-Präventions-Puzzles.
    Die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste spielten eine wichtige Rolle in der Bewältigung des Hochwassers im vergangenen Jahr, hier in einer Aufnahme aus Mering. Sie sind aber nur ein Teil des Katastrophen-Präventions-Puzzles. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Auf manche Dinge kann man sich gut vorbereiten, andere erwischen einen eiskalt. Das Hochwasser vor einem Jahr ging eher in letztere Richtung: Trotz Warnungen im Vorfeld hatte sicherlich kaum jemand mit dieser Härte gerechnet. Dabei verhinderte die gute Vorbereitung noch deutlich Schlimmeres, trotz aller teils traumatisierenden Folgen für die Betroffenen. Die müssen zukünftig mehr denn je schauen, welchen Beitrag sie auch selbst im Falle einer Katastrophe leisten können.

    Für die Katastrophen-Prävention sind zuvorderst die staatlichen und kommunalen Stellen zuständig. Die müssen ihre Hausaufgaben machen, Konzepte erarbeiten, Baumaßnahmen wie Rückhaltebecken auf den Weg bringen. Die sollen die Menschen im besten Fall komplett schützen und im schlechtesten Fall zumindest den Schaden und das Ausmaß deutlich begrenzen. Wie das funktionieren kann, bewies die Stadt Aichach. Sie stieß nach der Flut 1999 mit der Hochwasserfreilegung der Paar eine Baumaßnahme an, die vergangenes Jahr dafür sorgte, dass das Stadtgebiet verhältnismäßig glimpflich davonkam. Auch der Katastrophenschutz mit dem unermüdlichen Einsatz der Feuerwehren und Rettungsdienste verhinderte an vielen Stellen im Wittelsbacher Land noch Schlimmeres.

    Neben Staat und Kommunen sind auch die Bürger Teil des Katastrophen-Präventions-Puzzles

    Einen wichtigen Beitrag liefern aber die Bürgerinnen und Bürger selbst. Zum einen während einer Katastrophe, durch solidarisches Handeln, Unterstützung von Einsatzkräften oder Handanlegen beim Nachbarn. Zum anderen im Vorfeld: Bei Starkregen ist eine der häufigsten Schadensursachen Rückstau aus dem Abwasserkanal, etwa über Toiletten oder Bodenabläufe. Das lässt sich durch Rückstausicherungen aber verhältnismäßig einfach verhindern. Auch vorausschauende Baumaßnahmen wie Schwellen an Eingängen, wasserdichte Kellerfenster und ummauerte Lichtschächte sind Präventionsmöglichkeiten.

    Vor einem Jahr traf das Hochwasser den Landkreis Aichach-Friedberg. Leserinnen und Leser haben uns Fotos der Katastrophe zukommen lassen.
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    43 Bilder
    Menschen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg haben uns ihre Fotos vom Hochwasser im Juni 2024 geschickt. Es sind beeindruckende Bilder.

    Bei einem Ausmaß wie 2024 ist die Wirkung solcher Schutzmaßnahmen, privater wie kommunaler Art, natürlich irgendwann ausgereizt. Da ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Folgen zu bewältigen. An vielen Stellen haben die Menschen in dieser Katastrophe schon bewiesen, dass sie dazu bereit sind. Das wird auch zukünftig wichtig sein: Hoffentlich kommt eine solche Flut so schnell nicht wieder. Und hoffentlich sind bis dahin alle neu angestoßenen Schutzmaßnahmen umgesetzt. Denn die nächste Flut ist keine Frage des Ob, sondern des Wann.

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