Auf römischen Spuren: Wie Sie ein Mosaik im Garten selber machen
Sie können sich die Kunst des Alten Roms in den eigenen Garten holen. Hier erfahren Sie, wie Sie nach antikem Vorbild ein Mosaik-Muster selber machen.
Was war das alte Rom doch für eine Kultur. Zugegeben, die andauernden Feldzüge in alle Winkel der Welt, die perversen Tier- und Menschenhatzen im Kolosseum sowie die unzähligen Meuchelmorde an Kaisern und anderen Würdenträgern mögen das Vermächtnis des antiken Großreichs ein wenig trüben. Doch wo es vielleicht an Moral und Ethik mangelt, schaffen es die unsterblichen Zeugnisse der Baukunst mit Leichtigkeit, über die eine oder andere Verfehlung hinwegzusehen.
Pompöse Triumphbögen, ausgeklügelte Aquädukte, prunkvolle Villen – all das macht Rom zu dem, was es ist: zur ewigen Stadt. Dazu gehören natürlich auch die beeindruckenden Mosaiken, die hier bereits ab dem 2. Jahrhundert vor Christus mit naturalistischen Szenen aus Jagd, Mythologie oder Theater weitläufig Boden, Wand und Decke zierten. Bestes Beispiel: Das berühmte Alexandermosaik aus Pompeji, geschaffen vor mehr als 2000 Jahren, zeigt einen entscheidenden Augenblick in der Schlacht gegen Perserkönig Dareios III. mit mehr als vier Millionen Steinchen. Ein Meisterwerk, an dem heutige Künstler über Jahre beschäftigt wären.
Mosaik im Garten selber machen
Dass es gar nicht so aufwendig sein muss, ist in immer mehr Privatgärten zu bewundern: Steinkunst liegt im Trend, gleich ob in Form von Kieselmosaikwegen, mediterranen Mosaikterrassentischen oder gar Wandornamenten aus Tessera-Mosaik. Selbst einfache Formen sorgen da schon für mächtig Eindruck und lassen sich mit ein wenig handwerklichem Geschick ganz einfach umsetzen. So leicht geht’s: Zunächst muss der Boden vorbereitet werden, um einen festen und tragfähigen Untergrund zu gewährleisten. Hierfür etwa 20 Zentimeter Mutterboden ausheben, mit 10 Zentimetern festgestampftem Schotter, 10 Zentimetern verdichtetem Kies oder Feinsplitt sowie einer Füllschicht aus Estrichbeton auffüllen. Die seitliche Begrenzung übernimmt ein etwa 15 Zentimeter tiefes Betonfundament oder eine entsprechende Randeinfassung. Nun ausgewählte Kiesel mit relativ homogener Form und Farbe im gewünschten Muster leicht in den Estrichbeton drücken. Die Steine dabei so eng aneinander setzen, dass keine Bewegung in irgendeine Richtung möglich ist. Mit einem Gummihammer die Kiesel anschließend auf etwa gleiche Höhe bringen. Nachdem das Mosaik fertig gestaltet ist, mit einer Leiste nochmals auf gleichmäßige Höhe prüfen – stehen einzelne Steine zu weit heraus, droht Stolpergefahr! Zum Schluss die Kieselsteine mit Fugenmörtel vorsichtig einschlämmen. Fertig ist das einzigartige Kunstwerk nach römischem Vorbild.
Mosaik-Kunst kurz erklärt
Mosaikkunst zählt zu den ältesten künstlerischen Tätigkeiten überhaupt. Zeugnisse, die den Zahn der Zeit überdauert haben, stammen aus der mesopotamischen Kultur und sind damit rund 5500 Jahre alt. In Griechenland und vor allem Rom wurde das Handwerk perfektioniert. Statt Tonstäbchen und Natursteinen kamen nun eigens geschnittene Steine, Keramiken, Terrakotta oder Gläser zum Einsatz, die sogenannten Tessera (lat. für Viereck). An dieser Technik hat sich bis heute wenig geändert, wenngleich die Fertigung mittlerweile freilich industriell erfolgt. Zur leichteren Handhabung findet hierbei ein Trägernetz oder -papier Verwendung, welches zwar ein bequemes Verlegung erlaubt, jedoch den künstlerischen Charme händisch gesetzter Mosaiksteine vermissen lässt.
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