Rasenpflege im Frühjahr: Den Rasen nach dem Winter richtig pflegen
So erholt sich das Grün vom kalten Winter.Nach dem Winter ist der Rasen oft in Mitleidenschaft gezogen. Wir verraten Ihnen wie sie dem Grün in ihrem Garten zu einem guten Start in den Frühling verhelfen.
Väterchen Frost hat seinen Abschied gegeben und das Land von Schnee und Eis befreit. Nun wird für viele Gartenbesitzer deutlich: Der einst makellose Rasen ist durch die Wetterstrapazen ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine kahle Stelle hier, ein braunes Flecklein da und zwischen drin dichte Moospolster – nein, so möchten Hobbygärtner ihr Kleinod nicht sehen. Höchste Zeit also für Gegenmaßnahmen. Jetzt, Anfang April, ist die beste Zeit für eine Rasenpflege. Dann nämlich sind Nachtfröste eher unwahrscheinlich und der Boden hat über längeren Zeitraum eine Temperatur von mindestens sechs Grad Celsius. Beste Wachstumsbedingungen für die Grassaat. Um dieser ausreichend Licht zu bieten, sollte der Rasen im Vorfeld auf eine einheitliche Länge getrimmt und im Idealfall vertikutiert werden.
Rasenpflege im Frühjahr: Vertikutieren, Sand und frischer Dünger
Wer nicht selbst über einen Vertikutierer verfügt, kann diesen vielerorts mieten; in diesem Fall wäre ein Bau- oder Gartenfachmarkt die richtige Anlaufstelle. Das Gerät reißt durch rotierende Klingen oberflächlich flachwurzelnde Moosflechten und Verfilzungen aus der Grasnarbe heraus. Wichtig: Um eine gleichmäßige Ausdünnung zu gewährleisten, sollte der Vertikutierer in Längs- und in Querrichtung, also gitternetzartig, über den Rasen bewegt werden. Anschließend wird dieser gründlich abgerecht und das Schnittgut sowie das entfernte Wurzelwerk sorgfältig entfernt. Kahle Stellen lassen sich durch Nachsaat ganz einfach beheben. Doch Vorsicht: Rasensamen gibt es viele – und das in unterschiedlichster Qualität. Auch hier lohnen sich der Besuch im Gartencenter und die kompetente Beratung durch den Profi. Die Saat lässt sich – entsprechend der auf der Verpackung angegebenen Menge – mit einem Streuwagen ausbringen oder per Hand ausstreuen. Letzteres gelingt einfacher, wenn die Samenmenge mit der gleichen Menge trockenen Sandes gemischt wird, um die auszubringende Masse zu erhöhen. Anschließend wird die Saat mit einem Rechen in die Grasnarbe eingearbeitet.
In den ersten Wochen sind die Keimlinge besonders pflegebedürftig. Besonders vor dem Vertrocknen gilt es sie zu bewahren, weshalb die Fläche mindestens einen Monat lang regelmäßig befeuchtet werden sollte. Ebenfalls tabu ist natürlich das Betreten, um die kleinen Pflänzchen nicht zu zerquetschen. Bei einer Wuchshöhe von mindestens zehn Zentimetern kann der erste Schnitt erfolgen. Vorher sollten auf jeden Fall die Klingen der Schneidmesser geschliffen werden, da sonst die Grashalme mitsamt ihrer Wurzeln herausgerissen werden könnten. Nach dem vierten Mähen ist die Fläche schließlich voll belastbar.
Dünger ist ein weiterer Baustein für den perfekten Weltmeisterrasen. Nur selten ist ein Boden optimal und vor allem gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt, weshalb eine Düngergabe im Frühjahr sowie im Frühsommer definitiv zu überlegen ist. Mit Kalium, Stickstoff, Phosphor, Magnesiums und Spurenelementen genährt wächst der Rasen nicht nur besser, sondern ist auch resistenter gegen Krankheiten, Schimmel und Moosbefall. Um Verbrennungen an den Pflanzen zu vermeiden, sollte der Boden beim Düngen unbedingt feucht sein.
Das beste Saatgut fürs Frühjahr: Das deutsche Weidelgras
Das Mischverhältnis von Saatgut wird in Deutschland im Garten- und Landschaftsbau mittels sogenannter „Regel-Saatgut-Mischungen“ (RSM) angegeben. Diese werden durch das Regelwerk der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. (FLL) definiert und in dessen jeweils aktuellen Veröffentlichungen publiziert. Derzeit beinhaltet die Übersicht 410 Sorten von zehn Arten, wovon das Deutsche Weidelgras mit 135 Sorten am häufigsten vertreten ist. Die Skala beinhaltet acht Oberkategorien mit diversen Unterkategorien und reicht von RSM 1.1.1 Zierrasen Edel über RSM 4.5 Golfrasen Semirough bis hin zu RSM 8.1.4 Biotopmischung Schatten und Halbschattenlagen.
Steckbrief:
- Name: Deutsches Weidelgras
- Botanischer Name: Lolium perenne
- Familie: Süßgräser (Poaceae)
- Gattung: Lolch (Lolium)
- Lebensraum: ursprünglich europaweit &
Nordafrika in Siedlungsbereichen weltweit - Lebenszyklus: mehrjährig
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Blütenfarbe: hellgrüne Ährchen
- Wuchshöhe: bis zu 60 Zentimeter
- Boden: stickstoff- und phostphatreicher,
feuchter Boden - Pflegehinweis:
spricht sehr gut auf Düngung an
sonst äußerst pflegeleicht und strapazierfähig
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