Die heutigen Mitteleuropäer stammen zu einem beträchtlichen Teil von Gruppen ab, die vor etwa 4500 Jahren aus dem Süden des heutigen Russland eingewandert sind. Das schließt ein internationales Forscherteam aus Genanalysen von insgesamt 94 Menschen, die vor 3000 bis 8000 Jahren lebten, 41 von ihnen auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Die Resultate könnten auch Aufschluss zum Ursprung der indoeuropäischen Sprachen geben, zu denen Deutsch zählt. Das berichtet die Gruppe um David Reich von der Harvard Medical School in Boston (US-Staat Massachusetts) im Fachmagazin "Nature".
Neue Methode bringt Forscher weiter
Die Forscher um Reich analysierten die Genome prähistorischer Europäer aus verschiedenen Phasen der Mittel- und Jungsteinzeit sowie aus der späteren Bronzezeit. Die untersuchten Menschen lebten auf den Gebieten von heutigem Deutschland, Ungarn, Schweden, Spanien und Russland. "Wir haben eine neue Technik entwickelt, die es uns erlaubt, die Teile des Genoms zu isolieren, welche die meisten Informationen über die Menschheitsgeschichte enthalten und haben nur diese Abschnitte sequenziert", wird Reich in einer Mitteilung der beteiligten Max-Planck-Gesellschaft zitiert. dpa