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Interview
26.03.2021

Beide machen alles: Wie kann man gleichberechtigt Eltern sein?

Kind, Küche, Haushalt: In einer gleichberechtigten Elternschaft haben Männer diese Aufgaben genauso im Blick wie Frauen.
Foto: William Perugini/Westend61/dpa-tmn (Symbolbild)

Elternsein ist Teamwork. Im Alltag sind viele Paare aber weit entfernt von einer fairen Aufgabenteilung. Das geht anders, glauben zwei Autorinnen.

Wer ruft beim Kinderarzt an und macht die Termine? Wer hält die Fahrräder instand? Wer koordiniert den Babysitter? Der Familienalltag ist eigentlich eine einzige lange To-do-Liste.

Wie Paare diese Aufgaben aufteilen, ist sehr unterschiedlich. Manche Dinge landen klassischerweise eher bei Frauen, andere eher bei Männern. Zeit, das mal auf den Prüfstand zu stellen - und im besten Falle so fair wie möglich zu verteilen, finden Marie Zeisler und Isabel Robles Salgado. Beide haben ein Buch darüber geschrieben, wie das gelingen kann - und welche Fallstricke es dabei gibt.

In Ihrem Buch geht es um gleichberechtigte Elternschaft: Was bedeutet das aus Ihrer Sicht?

Zeisler und Robles Salgado: Für uns bedeutet gleichberechtigt vor allen Dingen, dass es auf Augenhöhe passiert. Dass Paare auf Augenhöhe miteinander sprechen und Entscheidungen treffen. Und dass die Bedürfnisse des anderen genauso wichtig sind wie die eigenen. Dazu gehört auch, dass die Berufstätigkeiten gleich viel wert sind und es nicht nur immer darum geht, wer die größere Karriere hat oder wer mehr Geld verdient - meist ist das ja der Mann. Wir finden es wichtig, dass die Erwerbsarbeit nicht mehr wert ist als die Care- oder Hausarbeit. Generell ist es uns wichtig, dass es nicht darum geht, die Care- und Haushaltsarbeit wirklich genau 50:50 aufzuteilen. Das funktioniert ja oft nicht.

Wenn Eltern dieses Modell so leben, wie beschrieben: Welche Vorteile hat das aus Ihrer Sicht?

Zeisler und Robles Salgado: Eine ganze Menge. Das fängt schon im ersten Jahr mit Baby an. Wenn man sich die Elternzeit gleichberechtigt aufteilt, dann kann das für beide erfüllend sein. Beide können viel Zeit mit dem Baby verbringen, aber auch im Job was schaffen - natürlich reduzierter, aber trotzdem. Und es ist auch für die Partnerschaft wichtig, dass man die Lebenswelten des anderen kennt. Also dass der Papa, der mit dem Kind im besten Fall ein paar Monate alleine war auch weiß, wie das ist, die Tage mit dem Kind allein zu sein und irgendwie die Wäsche zu machen und an die vielen Sachen zu denken. Das hilft im Nachhinein total, dass man das, was der andere Partner tut, respektiert und weiß, was es bedeutet. Und es gibt tatsächlich auch ein paar Studien, die darauf hinweisen, dass Paare sich weniger trennen, wenn die Väter in ihrer Elternzeit aktiver waren.

Gibt es denn auch Nachteile an dem 50:50-Modell?

Zeisler und Robles Salgado: Man muss einfach viel organisieren und besprechen. Und wenn die Aufgabenbereiche nicht so ganz klar aufgeteilt sind, ist es auch manchmal frustrierend, wenn da was schief geht. Und es ist auch ein bisschen unbequem, weil ja doch die meisten so sozialisiert sind, dass Kinder irgendwie mehr das Mama-Thema sind. Es ist nicht angenehm, sich mit diesen Rollenvorstellungen auseinanderzusetzen, die wir alle in uns schlummern haben. Was sind denn Ihrer Meinung nach die größten Hürden für Paare, die Familienarbeit gleichberechtigt aufzuteilen?

Marie Zeisler (links) und Isabel Robles Salgado betreiben den Blog Little Years und haben gemeinsam einen Elternratgeber herausgebracht.
Foto: Anne Freitag/Little Years/dpa-tmn

Zeisler und Robles Salgado: Die größte Hürde ist ganz klar, dass der Mann meist mehr verdient. Und natürlich, wenn das Geld wirklich ganz knapp ist, wenn er Elternzeit nimmt oder Arbeitszeit reduziert, dann muss man sich etwas überlegen - zum Beispiel, ob man für diese Zeit einen finanziellen Puffer zurücklegen kann. Aber in der Regel sind das sehr gut verdienende Paare, die das Argument bringen "Aber wie sollen wir das denn machen, er verdient doch mehr". Dann muss man überlegen, wo setzen wir die Prioritäten? Muss jetzt wirklich die Eigentumswohnung her, die aber nur bezahlbar ist, wenn er Vollzeit arbeitet? Oder ist es uns wichtiger, dass wir vielleicht noch ein paar Jahre warten und dafür die Frau auch weiterarbeiten kann? Und es gibt ja auch diesen Denkfehler: Wenn sie weniger verdient und in Elternzeit geht und danach vielleicht auch noch Teilzeit macht - wie soll sie dann jemals mehr verdienen? Eben deshalb wäre es so wichtig, dass der Mann ein bisschen zurücksteckt, damit die Frau auch vorwärts kommt.

In eurem Buch empfehlt Sie, sich im Idealfall schon vor der Geburt des Kindes einen Plan zur gerechten Aufteilung zurechtzulegen. Klappt eine gleichberechtigte Elternschaft aber auch noch im Nachhinein, mit größeren Kindern?

Robles Salgado: Ich glaube, man kann das immer machen. Je länger man eingefahren ist, desto schwieriger wird es natürlich und umso mehr Diskussionen braucht es. Ich kenne aber auch ganz viele Paare, da hat er gefühlt die ersten Jahre durchgearbeitet. Und sie hat den ganzen Haushalt gemacht. Dann hat sie aber nach drei Jahren einen Riesenjob bekommen und dann haben sie umgedreht und es war auch überhaupt kein Thema. Man muss nicht von Anfang an alle Arbeiten fifty-fifty teilen. Solange man sich einig ist, dass man auf Augenhöhe bleibt und der Partner theoretisch jederzeit übernehmen kann.

Viele Paare wollen am klassischen Modell - er arbeitet viel, sie bleibt zu Hause - nicht rütteln. Warum scheuen sich viele davor, das zu verändern?

Zeisler und Robles Salgado: Weil es überhaupt keinen Spaß macht, Erbsen zu zählen. Wer jetzt wie oft die Wäsche wäscht, wer sie wie oft faltet, wer wie oft die Küche macht und wer die Kinder ins Bett bringt. Es ist nicht angenehm, mit dem Partner darüber ins Gespräch zu gehen, dass man mehr macht als er. Und sich auch selbst einzugestehen, dass man mehr putzt, obwohl man sich eigentlich für eine moderne Frau hält, ist nicht schön. Wir halten es aber für total wichtig und gesund, seine Glaubenssätze zu hinterfragen: Warum habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn mein Kind von jemand anderem betreut wird? Da muss man erstmal dahintersteigen. Glaube ich wirklich, dass das schlecht fürs Kind ist oder glaube ich das nur, weil mir die Gesellschaft das suggeriert?

Wie kommt man in der Praxis denn an den Punkt, dass der andere auch mal merkt, dass die Kinderklamotten zu klein sind oder das Klopapier alle?

Zeisler und Robles Salgado: Da ist Loslassen ganz wichtig, bestimmte Sachen einfach nicht zu machen. Irgendwann fällt es dann auf. Und auch aushalten können, dass das Kind vielleicht ein bisschen zusammengewürfelt aussieht, wenn der andere die Kleidung ausgesucht hat. In der Regel stirbt davon ja niemand.

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Ihr Buch richtet sich in erster Linie an zusammen lebende Paare. Wie kann das Ganze für getrennt lebende Paare funktionieren?

Zeisler und Robles Salgado: Hier ist erstmal die große Frage, wie es vor der Trennung aussah: Wurde vorher relativ gleichberechtigt gelebt, ist es meist weniger problematisch auch nach der Trennung 50:50 zu leben. War das bisher nicht der Fall, dann liegt in der Trennung vielleicht die Chance darauf. Wobei in beiden Fällen gilt: 50:50 muss nicht heißen, dass das Kind die Zeit genau hälftig bei jedem der Elternteile verbringt. Hier schaut man eher individuell, wie die Lebenssituationen sind, welche Bedürfnisse das Kind hat und was für alle passt. Gleichberechtigt als Eltern-Team, nicht als Paar zu leben, heißt eben auch hier, dass die Verantwortung geteilt wird. Manchmal ist es nach der Trennung sogar einfacher, die Verantwortungsbereiche klar aufzuteilen. Was immer hilft und was wir empfehlen, ist eine Umgangsvereinbarung mit Hilfe einer dritten, neutralen Person. Denn die Absprachen müssen sitzen, da getrennt lebende Eltern weniger flexibel sind.

Zu den Personen: Marie Zeisler ist Ethnologin, Isabel Robles Salgado Politikwissenschaftlerin. Gemeinsam schreiben sie den Blog "Little years". (dpa)

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