Briefmarke ade: Jetzt kann man Porto mit App und Stift buchen
Um einen Brief zu verschicken, kann man neuerdings das Porto per Smartphone-App bezahlen und einen Code auf den Briefumschlag schreiben.
Briefmarke kaufen, ablecken, auf den Umschlag kleben - wenn es nach der Post geht, ist das künftig nicht mehr notwendig. Stattdessen kann das Porto neuerdings per Smartphone-App bezahlt werden. Diese gibt dann einen Code aus, der mit dem Hinweis "'#porto" rechts oben auf den Briefumschlag geschrieben muss. Dann muss der Brief - wie üblich - nur noch in den Briefkasten geworfen werden.
Ganz so neu ist die Idee nicht. Bereits vor diesem App-Modell, das die Post "Mobile Briefmarke" nennt, gab es eine Möglichkeit, das Porto mit dem Handy zu bezahlen. Weil das Vorgängerprodukt "Handyporto" aber mit einer SMS gebucht wurde, verlangte die Post eine Zusatzgebühr. Diese fällt nun mit der "Mobilen Briefmarke" weg.
Post fusioniert Apps für neue "Mobile Briefmarke"
Dafür hat die Post ihre bisherigen Apps "Post mobil" und "DHL Paket" fusioniert. Die neue App für die Betriebssysteme iOS und Android heißt nun "Post & DHL App". Damit können neben der "Mobilen Briefmarke" beispielsweise auch Paketmarken gebucht und Sendungen verfolgt werden. Um die richtige Marke zu buchen und nicht zu viel oder zu wenig zu bezahlen, hilft ein "Portoberater", die richtige Größe für Briefe und Pakete auszuwählen.
Anders als bei Paketmarken kann die "Mobile Briefmarke" vorerst nur per Paypal bezahlt werden. Nach der Post sollten Nutzer die alte App "Post mobil" deinstallieren, die "DHL Paket"-App hingegen wird nach der Aktualisierung zur "Post & DHL-App". Sie steht im iOS-Appstore beziehungsweise im Google-Playstore zum Download bereit.
Briefmarkensammler freut die "Mobile Briefmarke" nicht
Laut der Post soll damit aber die physische Briefmarke offenbar nicht verdrängt werden. Auch im Post- und Paketbereich spiele Digitalisierung eine immer größere Rolle. Sie sei aber kein Ersatz für physische Kommunikation, heißt es von der Post.
Briefmarkensammler sind trotzdem nicht begeistert von der Neuerung. Eine Nummer auf einem Briefumschlag zu notieren eine sehr nüchterne Art der Frankierung, sagte Torsten Bernd, Chefredakteur der Deutschen Briefmarkenzeitung, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gleichzeitigen seien das Handyporto und die Mobile Briefmarke interessant, weil sie eine neue Brief-Epoche einläuteten. Der Briefmarken-Experte hält es für möglich, dass sich auf die Gegenwart spezialisierte Sammler für diese neue Form der Briefmarke interessieren.
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"Der Briefmarken-Experte hält es für möglich, dass sich auf die Gegenwart spezialisierte Sammler für diese neue Form der Briefmarke interessieren."
Welcher Briefmarkensammler sammelt handgeschriebene Codes u.a. ?
Briefmarken sind ein Kulturgut.
Daß die deutsche Post dieses Kulturgut beseitigen will, sagt alles über den Stellenwert der deutschen Kultur in unserem Land.