Der 500-Euro-Schein wird in wenigen Tagen abgeschafft
500-Euro-Schein: Ab dem 26. April 2019 wird die lilafarbene Banknote nicht mehr ausgegeben. Kann man trotzdem noch mit dem 500-Euro-Schein zahlen?
Zugegeben, weit verbreitet ist er nicht: Die 500-Euro-Banknote macht gerade mal 2,3 Prozent des gesamten Geldumlaufs in der Eurozone aus, erklärt der Bundesverband deutscher Banken in Berlin. Seltener ist nur noch die 200-Euro-Banknote (1,1 Prozent).
Doch jetzt ist bald Schluss: Am 26. April stellt die Deutsche Bundesbank die Ausgabe der 500-Euro-Banknote ein. Auch die Nationalbank Österreich gibt diese Scheine dann nicht mehr aus. Alle anderen Zentralbanken im Euroraum hatten die Ausgabe bereits zum 27. Januar 2019 eingestellt. Einen Ansturm auf den größten Euro-Schein in den letzten Wochen vor dem Ausgabestopp kann die deutsche Notenbank nach eigenen Angaben nicht feststellen, die Nachfrage blieb stabil.
500-Euro-Banknoten sind nach wie vor gesetzliches Zahlungsmittel
Die 500er-Scheine, die noch in Umlauf sind, werden sukzessive eingezogen und durch andere Scheine mit kleinerem Nennwert ersetzt. Allerdings werden die 500-Euro-Banknoten jetzt nicht wertlos: Sie sind nach wie vor gesetzliches Zahlungsmittel.
Händler können aber die Annahme des Scheins verweigern, sofern nicht genügend Wechselgeld vorrätig ist oder der Preis der gekauften Ware in einem Missverhältnis steht.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Anfang Mai 2016 entschieden, dass Produktion und Ausgabe der 500-Euro-Banknote "gegen Ende des Jahres 2018" eingestellt werden. In der überarbeiteten zweiten Serie der gemeinsamen Banknoten mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen wird es keinen 500-Euro-Schein mehr geben. Diese "Europa"-Serie wird am 28. Mai 2019 mit Ausgabe der neuen 100- und 200-Euro-Scheine vervollständigt.
Vom Verzicht auf den 500-Euro-Schein versprechen sich Befürworter, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. Ob das klappt, ist allerdings umstritten. Die im Umlauf befindlichen 500er bleiben gesetzliches Zahlungsmittel und sollen unbegrenzt umtauschbar sein.
500-Euro-Schein gewann 2017 in Deutschland wieder an Attraktivität
Nach der Entscheidung des EZB-Rates aus dem Mai 2016 hatte der 500er zunächst an Attraktivität eingebüßt. In den Jahren 2016 und 2017 wurden mehr 500-Euro-Banknoten bei den nationalen Zentralbanken eingezahlt als ausgezahlt. 2016 summierte sich dieser Einzahlungsüberschuss auf 36 Milliarden Euro, 2017 waren es 13,2 Milliarden Euro.
Bei der Bundesbank kehrte sich der Trend 2017 um: Die Auszahlungen von 500-Euro-Scheinen überwogen im vergangenen Jahr wieder die Einzahlungen der lilafarbenen Scheine bei der Bundesbank. Im laufenden Jahr zeigen die Zahlen bislang eine gestiegene Nachfrage nach 500-Euro-Scheinen - sowohl bei der Deutschen Bundesbank als auch im Eurosystem insgesamt. Nach jüngsten verfügbaren Zahlen beträgt der Auszahlungsüberschuss beim 500er bei den Euro-Notenbanken etwa 3,6 Milliarden Euro. (dpa)
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