Wann ist ein Döner ein guter Döner? Das rät eine Expertin
Was in einen Döner gehört, ist in Deutschland genau geregelt. Doch nicht immer halten sich Imbissbesitzer aber daran. Was eine NDR-Sendung jetzt im Dönerspieß gefunden hat.
Um die Geburtsstunde des Döner Kebab ranken sich viele Gerüchte. Eines ist aber unstrittig: Erfunden wurde der Imbiss nicht in der Türkei, sondern in Deutschland.
Es wundert also nicht, dass die Zusammensetzung des Döners bis aufs letzte Gramm geregelt und festgeschrieben ist. Nicht immer halten sich die Imbissbesitzer jedoch an das, was ihnen die strenge deutsche Bürokratie vorgibt. Wie die NDR-Sendung „Markt“ berichtet, enthalte gerade Kalbs-Döner oft unerlaubterweise Pute, Fleischbrät oder Zusatzstoffe wie Glutamat.
Ein Drehspieß ist kein Döner
Redakteure des Verbrauchermagazins haben Dönerproben aus fünf Hamburger Imbissläden in einem Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis: In vier der fünf Produkte fanden die Tester neben Rind- auch Putenfleisch sowie einen hohen Anteil an Brät. Diese Zutaten zu benutzen ist zwar nicht verboten. Imbissbesitzer müssen ihre Kunden allerdings darauf hinweisen und dürfen ihr Fleisch auch nur als „Drehspieß“ verkaufen, nicht als Döner. Daran hat sich aber keiner der vom NDR getesteten Betriebe gehalten – obwohl die Großproduzenten, die die Spieße fertig ausliefern, ihr Fleisch ausdrücklich als „Drehspieße“ gekennzeichnet hatten.
Was in das klassische Dönerfleisch gehört, ist in der sogenannten „Berliner Verkehrsauffassung“ aus dem Jahr 1989 geregelt. Demnach darf das Gericht neben Eiern, Zwiebeln, Öl, Milch und Joghurt nur Rind- oder Schaffleisch in Scheiben sowie bis zu 60 Prozent Hackfleisch enthalten. Schweinefleisch darf – anders als beim griechischen Gyros – nicht verarbeitet werden. Auch Fett und Haut gehören nicht in einen klassischen Döner. Brät, wie man es von Brühwürsten kennt, darf ebenfalls nicht für den Fleischspieß hergenommen werden.
Rosa Fleisch beim Döner vermeiden
Aber wie können Kunden nun sichergehen, einen qualitativ hochwertigen Döner zu bekommen? Verbraucherschützerin Heidrun Schubert rät, den Verkäufer ganz direkt nach Herkunft und Zusammensetzung des Fleischs zu fragen. Wenn er den Döner dann in den Händen hält, sollte er darauf achten, ob das Fleisch gut durchgebraten ist, sagt die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Denn durch den Hackfleischanteil im Döner sei die Keimgefahr sehr hoch. Ist das Fleisch noch rosa, sollten Verbraucher den Döner zurückgehen lassen.
Generell rät die Expertin zu mehr Gemüse und weniger Fleisch. Ein durchschnittlicher Döner enthält zwischen 100 und 150 Gramm Grillfleisch. Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte man für eine ausgewogene Ernährung aber nicht mehr als 300 bis 600 Gramm in der Woche essen. Wer sich ab und zu fleischlos ernähren will, wird nach Schuberts Worten auch im Dönerladen fündig: „Falafel“, sagt die Expertin, „ist eine gute Alternative.“
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