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Tierschutz
25.02.2019

Experte warnt: „Den Vögeln geht das Futter aus“

Viele Vögeln finden in der Natur kaum noch Nahrung. Vor allem im Frühling und Sommer, wenn sie brüten, wird das zum Problem für die Tiere.
Foto: Edgar Demmel

Viele Menschen hängen nur im Winter Meisenknödel raus. Das ist aber ein Fehler, sagt Peter Berthold. Denn auch im Frühling und Sommer finden Vögel kaum Nahrung.

Herr Berthold, Sie sagen: Vögel sollte man nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über füttern. Warum?

Peter Berthold: Ganz einfach: Weil in unserer Landschaft den Vögeln das Futter allmählich ausgeht oder bereits ausgegangen ist. Beispiel für fehlendes Winterfutter sind die Sämereien. Davon gab es früher sehr viele, weil an vielen Stellen Staudengewächse stehen geblieben sind – etwa in Hausgärten, an Wegrainen und auf Feldern, die nicht gepflügt waren. Damals gab es noch viele Wildkräuter, die man heute flächendeckend mit Herbiziden weggespritzt hat. Vor etwa 60 Jahren bestand in Deutschland allein auf den Weizenfeldern der Bewuchs zu fünf Prozent aus Wildkräutern. Das waren rund eine Million Tonnen an Sämereien, die von kleinen Tieren wie Feldmäusen und Vögeln gefressen wurden.

Und wie viel von diesen Sämereien gibt es heute?

Berthold: Der Anteil liegt bei nahezu null Prozent.

Das kommt einer Hungersnot für viele Vögel gleich.

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Berthold: Ja, viele Vögel sind verhungert und ausgestorben. Wir haben in Deutschland seit dem Jahr 1800 rund 80 Prozent der damals vorkommenden Vogel-Individuen verloren. Es ist also ein Bodensatz von 20 Prozent übrig geblieben, und dass davon viele verhungert sind, liegt nicht nur an fehlenden Sämereien, sondern auch am Mangel an Insekten. Alle Vögel mit dünnen Schnäbeln wie Meisen, Zaunkönige und Baumläufer sammeln Larven und Fluginsekten. In den vergangenen 30 Jahren ist deren Masse aber um 80 Prozent geschrumpft.

Mit welchen Folgen?

Berthold: Manche Vogelarten kommen im Frühling aus Afrika zurück, beziehen hier einen Obstgarten und stellen fest, dass es so wenig zu fressen gibt, dass sie gar keine Eier mehr legen und Junge aufziehen können. Diese Population stirbt aus. Oder die Vögel legen zwar die Eier, haben aber kaum Futter für die Jungen. Da kann man mit einer Ganzjahresfütterung sehr viel helfen.

Welches Futter empfiehlt sich dafür?

Berthold: Wenn es sich jemand einfach machen und nur ein Grundfutter anbieten will, sind Meisenknödel das Beste – gerade im Sommer. Im Juni und Juli werden von den Vögeln hundertmal mehr Meisenknödel gefressen als im Winter. Im Winter schieben die Vögel eine ruhige Kugel und warten auf den Frühling. Daher brauchen sie weniger Energie und müssen nicht viel fressen. Im Sommer sieht das ganz anders aus. Da dauert der Tag von 4 Uhr bis abends um 22 Uhr. Die Vögel fliegen viel, müssen Futter für die Jungen holen oder das Revier verteidigen. Fliegen kostet 25-mal mehr Energie als das Hüpfen auf den Zweigen. Für Fliegen wird Fett verbrannt. Das Fett ist für die Vögel wie Flugbenzin fürs Flugzeug. Die Meisenknödel liefern das wichtige Fett.

Können sich die Vögel an den Netzen der Knödel verletzen?

Berthold: Das kommt vor, ist aber sehr selten. Wir empfehlen aber aus einem anderen Grund, die Plastiknetze, in denen die Knödel liegen, zu entfernen. Denn die Netze sind praktisch für Elstern, Krähen oder auch Eichhörnchen, die den ganzen Knödel im Netz gleich mitnehmen. Deshalb sollte der Meisenknödel in einem Futtergerät liegen, etwa einem Gittersilo.

Viele Leute stellen auch gerne Futterhäuschen auf. Auf was sollte man achten?

Berthold: Das Futterhaus sollte groß und geräumig sein, damit ein Vogel reinfliegen kann. Auch für größere Vögel wie Eichelhäher und Ringeltaube sollte Platz sein. Kleine Vögel wollen freie Sicht haben, um zu sehen, ob sich nicht ein Sperber oder eine Katze versteckt hat und plötzlich um die Ecke biegt.

Es gibt auch Vogelfreunde, die das Futter selbst anmischen. Was eignet sich dazu?

Berthold: Als Grundfutter empfehle ich ein Körner-Mischfutter, das für den Winter gut ist, und dazu ein Mischfutter, das einen hohen Anteil an Getreideflocken enthält – je feiner, desto besser! Wem die Meisenknödel zu teuer sind, der könnte sich – wenn er große Mengen verarbeiten will – über den Metzger einen Eimer Rindertalg besorgen. Die Körner-Talg-Mischung kann man langfristig vorbereiten, weil Rindertalg nicht ranzig wird. Das kann man bis zu zwei Jahre aufbewahren. Der Talg wird in einem Topf erhitzt, dann kann man Haferflocken und Körner dazugeben und alles in beliebige offene Gefäße füllen, etwa in Kokosnussschalen. Sparen kann man auch, wenn man Futterhaferflocken für Kaninchen und Meerschweinchen kauft und dazu ein wenig Sonnenblumenöl oder ein anderes Speiseöl gibt. Da ist das ideale Futter für fast alle Vogelarten.

Sind halbierte Äpfel sinnvoll?

Berthold: Das ist auch gut, aber nur für ganz wenige Arten – etwa Amsel, Wacholderdrossel und Grünspechte. Man muss ausprobieren, ob überhaupt Vögel kommen, die Äpfel mögen. Denn Äpfel haben wenig Nährwert, weshalb Körnerfresser nie an einen Apfel gehen.

Was ich schon beobachtet habe: Da herrscht tagelang Hochbetrieb um das Futterhäuschen – und plötzlich lässt sich tagelang kein Vogel blicken. Was könnte die Ursache dafür sein?

Berthold: Da kann es viele Gründe geben, etwa dass die Katze vom Nachbarn einen Spatzen geholt hat. Wenn die anderen Vögel das mitbekommen, meiden sie erst einmal die Stelle. Was auch sein kann: Es ist mehrfach ein Sperber gekommen. Die jagen gerne um eine Futterstelle. Auch dann wird sie von den Vögeln ein paar Tage gemieden.

Sind das denn immer dieselben Vögel, die eine Futterstelle anfliegen?

Berthold: Ich habe mal eine Beringung durchgeführt, und das Ergebnis war außerordentlich. Wir haben in Stahringen (bei Radolfzell, Anm. d. Red.) an einem Tag in einem Garten 157 verschiedene Blaumeisen gezählt. An einer attraktiven Stelle kann es sein, dass man an einem Tag fast tausend Vogelindividuen zählt.

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