Haussanierung: Diese Projekte fördert der Staat mit Geld
Wer seine Fassade neu dämmt, die Heizung austauscht oder neue Fenster einbaut, kann eine Förderung beantragen. Wie hoch die Summe ist und wer hilft.
So mancher wird es bei den aktuellen Temperaturen spüren, wo an seinem Haus die Schwachstellen liegen. Dann liegt die Überlegung nahe, im kommenden Sommer ins eigene Haus zu investieren und dieses energetisch zu verbessern. Und es lohnt sich dank Energiekosteneinsparung und Komfortgewinn – zumal es von der Bundesregierung, vom Freistaat Bayern, aber auch von Kommunen und Energieversorgungsunternehmen eine Vielzahl Förderprogramme gibt.
Wer sein Haus energie-effizient machen möchte, bekommt eine attraktive Förderung
So bietet die KfW-Förderbank als Institution der Bundesregierung sowohl zinsvergünstigte Darlehen wie auch Zuschüsse für energetische Sanierungen, energieeffiziente Neubauten und die Nutzung erneuerbarer Energien an. Sehr attraktiv sind beispielsweise die KfW-Förderbedingungen für energieeffiziente Sanierungen. Der Kredithöchstbetrag beträgt 100.000 Euro pro Wohneinheit, der Zinssatz liegt bei 0,75 Prozent (bei einer Laufzeit von 30 Jahren). Dazu kommen noch Tilgungszuschüsse von bis zu 27,5 Prozent.
Wer seinen Altbau von einem 25-Liter-Haus in ein KfW-Effizienzhaus 55 mit einem Energieverbrauch von drei Liter pro Quadratmeter im Jahr verwandelt, bekommt bis zu 27.500 Euro des Kreditbetrags erlassen. Aber auch für Einzelmaßnahmen wie den Austausch der Fenster oder die Wärmedämmung von Fassade, Dach und Geschossdecke gibt es KfW-Zuschüsse. Die maximale Kreditsumme beträgt dabei 50.000 Euro, der Tilgungszuschuss 7,5 Prozent. Darüber hinaus bietet die KfW sogenannte Förderpakete im Bereich Heizung und Lüftung mit Tilgungszuschüssen von 12,5 Prozent, maximal jedoch 6250 Euro.
Wer keinen Kredit benötigt, kann für die Umbaumaßnahmen einen KfW-Investitionszuschuss beantragen. Bei der Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus 55 gibt es 30.000 Euro, bei einem KfW-Effizienzhaus 115 immerhin 15.000 Euro. Auch bei Einzelmaßnahmen wird eine Zuschussvariante angeboten. Beim oben erwähnten Heizungs- und Lüftungspaket sind es bis zu 7500 Euro. Bis zu 4000 Euro schießt die KfW für die Baubegleitung und energetische Fachplanung beim energieeffizienten Bauen und Sanieren nochmals zu. Ziel ist es, mit einer neutralen Beratung und einer Baubegleitung durch einen Fachmann die Umsetzung von hochwertigen Sanierungskonzepten zu garantieren.
Auch der Freistaat Bayern fördert Sanierungen der Bürger
Verlängert wurde auch das 10.000-Häuser-Programm der Bayerischen Staatsregierung, das Bürger unterstützt, die energieeffizient bauen oder sanieren und beim Heizen auf besonders effiziente Techniken und erneuerbare Energie setzen. Neben dem Technikbonus von bis zu 9000 Euro beinhaltet das Programm einen Energieeffizienz-Bonus, der je nach Energiestandard nochmals bis zu 9000 Euro beträgt.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördert die Installation von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien für Heizung und Warmwasser. Darunter fallen Solarwärmeanlagen, Holzheizungen, Wärmepumpen und Mini-KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung). Für den Einbau einer Wärmepumpe gibt es etwa bis zu 4500 Euro.
Wichtig: In der Regel müssen bei allen Förderprogrammen die Förderanträge gestellt und bewilligt werden, bevor mit einer Umsetzung begonnen wird. Um solche Fehler zu vermeiden empfiehlt es sich, eine kompetente Energieberatung im Vorfeld zu nutzen. So ist das Thema Förderprogramme ein wichtiger Bestandteil in der Energieberatung von Energie- und Umweltzentrum Allgäu und Verbraucherzentrale Bayern in vielen Beratungsstellen von Dillingen über Augsburg bis ins Allgäu. Dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium ist die Beratung kostenlos. Wer den Berater zu einem Gebäudecheck ins Haus kommen lassen will, muss nur einen Eigenanteil von 30 Euro zahlen. Wer es noch genauer wissen will, kann die Förderung des Bafa für eine Vor-Ort-Beratung mit Berechnung der Wirtschaftlichkeit nutzen. Und zum Abschluss ein Tipp: Unter www.eza-foerderung.de gibt es einen Überblick über alle Programme und Konditionen.
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