Künstliche Befruchtung: Kosten, Methoden und Erfolgsquoten - Infos
Wer auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen hat, versucht sein Glück häufig mit künstlicher Befruchtung. Die wichtigsten Methoden und Kosten im Überblick.
Nach seriösen Schätzungen sind bis zu sechs Millionen Menschen in Deutschland ungewollt kinderlos. Jedes zehnte Paar kann nicht auf natürlichem Weg Kinder bekommen. Die positive Nachricht: Die Kinderwunsch-Medizin bietet mit ihren vielfältigen Verfahren Hilfe für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch.
Diese Methoden der künstlichen Befruchtung gibt es
Intrauterine Insemination (IUI) ist die Methode, bei der die Ärzte am wenigsten in die natürlichen Abläufe eingreifen. Dabei wird das aufbereitete Sperma direkt in die Gebärmutter der Frau injiziert. Im Vorfeld bekommt die Frau eine Hormonbehandlung zur Stimulation des Eisprungs.
Bei einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) werden Samen und Eizelle außerhalb des Körpers zusammengebracht. Bei dieser Methode bekommt die Frau zunächst Hormone, damit mehrere Eizellen heranreifen. Später wird, ebenfalls durch Hormone, der Eisprung ausgelöst. Anschließend entnehmen Ärzte eine oder mehrere Eizellen und bringen sie mit dem Sperma des Mannes zusammen. Das alles passiert im Labor. Die eigentliche Befruchtung findet zwar im Reagenzglas, aber ohne Zutun der Ärzte statt. Erst wenn sicher ist, dass sich Samen und Eizelle gefunden haben, wird die Eizelle in die Gebärmutter eingebracht.
Wenn die Zeugungsfähigkeit des Mannes stark eingeschränkt ist, raten Experten meistens zu einer Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI). Dabei suchen Ärzte den Samen aus, der die Eizelle befruchten soll. Auch dieser Behandlung geht in der Regel eine wochenlange Hormonbehandlung voraus.
Das sind die Erfolgschancen bei einer künstlichen Befruchtung
Auch wenn man sich für eine künstliche Befruchtung entscheidet, wird man nicht automatisch schwanger. Die Erfolgsquote einer IVF-Behandlung liegt nur bei rund 25 Prozent. Bei einer Intrauterine Insemination ist die Chance noch geringer. Die durchschnittliche Quote liegt bei etwa 5 bis 10 Prozent pro Versuch. Nach mehreren Übertragungen tritt in etwa 10 bis 30 Prozent der Fälle eine Schwangerschaft ein. Bei der ICIS-Variante dürfen sich rund 20 Prozent der Paare über Nachwuchs freuen.
Eine künstliche Befruchtung kostet mehrere tausend Euro
Eine Insemination kostet ohne hormonelle Stimulation etwa 350 Euro, mit Hormonbehandlung liegt der Aufwand bei rund 800 Euro. Deutlich teurer ist eine IVF-Behandlung. Dafür müssen Paare zwischen 2500 und 3000 Euro aufbringen - pro Versuch. Eine ICSI kostet rund 4000 Euro. Hinzu kommen die Kosten der Kryokonservierung von Keimzellen für kommende Versuche (zwischen 300 und 500 Euro).
Die meisten Frauen benötigen mehrere Versuche, um schwanger zu werden. Deshalb steigen die Kosten schnell auf deutlich über 10.000 Euro an. Martin Hagen, FDP-Fraktionschef im Bayerischen Landtag, erzählte in einem Gespräch mit unserer Redaktion, seine Frau und er hätten "den Gegenwert eines Mittelklasse-Autos investiert", um ein Kind zu bekommen.
Kostenübernahme: Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine künstliche Befruchtung?
Seit der Gesundheitsreform 2004 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur noch maximal die Hälfte der Kosten einer künstlichen Befruchtung. Bei maximal drei Versuchen. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzung: Die Frau darf zum Beispiel nicht älter als 40, der Mann nicht älter als 50 Jahre alt sein. Seit 2012 fördert auch der Bund künstliche Befruchtungen – allerdings nur, wenn sich die Länder an den regionalen Kosten beteiligen. In Bayern war das bisher nicht der Fall. 2020 sollen nun 5,8 Millionen bereitgestellt werden. Ein entsprechendes Fördergesetz soll bis zum Frühsommer verabschiedet werden.
Diese Risiken gibt es bei einer künstlichen Befruchtung
Bei einer assistierten Reproduktion kann es durch die hormonelle Stimulation zu einer Überfunktion der Eierstöcke und zu einer Zystenbildung kommen. Durch die erhöhte Durchlässigkeit der Gefäße besteht das Risiko, dass sich Wasser im Bauchraum oder im Gewebe sammelt. Oft kommt es auch zu Atemnot oder zu Problemen mit der Nierenfunktion. Außerdem kann das Blut eindicken und es können sich im schlimmsten Fall Blutgerinnsel bilden. Durch eine regelmäßige Kontrolle kann das Risiko dafür aber auf unter zwei Prozent gesenkt werden.
Das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft (etwa 20 bis 30 Prozent bei IVF und ICSI) besteht bei der Übertragung mehrerer Embryonen immer. Diese kann zu Frühgeburten oder auch zu Entwicklungsstörungen der Babys führen. Zwillinge oder gar Drillinge auszutragen, ist besonders in Kombination mit dem meist höheren Alter der Mutter ein zusätzliches Risiko. Das Risiko einer Fehlgeburt ist bei Frauen, die durch eine IVF- oder ICSI-Behandlung schwanger wurden, leicht erhöht.
Ein Punkt, der häufig unterschätzt wird, ist die enorme psychische Belastung der kinderlosen Paare. Körper und Seele der Frauen stehen häufig unter Dauerstress. Sind mehrere Behandlungszyklen notwendig, schwankt man ständig zwischen Hoffnung und Enttäuschung. (AZ)
Lesen Sie dazu auch: Er hat es selbst durchlebt - nun kämpft ein FDP-Politiker für künstliche Befruchtung
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Tja, ein schweres Thema…..aber ich glaube ob bei Männern oder Frauen ich glaube, das kann man nicht beurteilen, wenn man nicht in diesen Schuhen geht.
Ich war drei Monate nach Auftauchen meines Kinderwunsches schwanger.
Da kann ich gar nicht beurteilen, wie schmerzhaft ein unerfüllter Kinderwunsch sein kann, wenn man bereit ist, sogar eine Mitochondrien-Spende in der Ukraine zu unternehmen, um endlich mal Eltern zu werden. Und was einen erfüllen kann, ist doch von Mensch zu Mensch verschieden.
Wenn ich die Nachrichten von der modernen Wissenschaft lese, denke ich mir immer: Das was sich JETZT zur heutigen Zeit hinzieht, ist einfach die Zukunft.
Egal wie "falsch" es sein mag. Die Wissenschaftler forschen fürs weiterkommen.
Darum sagte ich auch, dass es eine Zeit geben wird, in welcher Familien sich die Babys bestellen werden. Es ist schon möglich, „Drei-Eltern-Babys“ zu zeugen, was in der Ukraine total legal ist.
Es mag für Sie nicht realistisch klingen und für viele andere auch nicht. Es ist aber Tatsache, dass dies geschehen wird früher oder später.
Na liebe Gegner der künstlichen Befruchtung, jetzt fasst euch alle an den Kopf, wenn ihr meint, dass das was bringt. Das machen viele beidhändig immer wenn sie über die Zahlen der Babytourismus zu den ukrainischen Kiwu-Zentren erfahren. Interessanter Fakt: Der Wissenschaftler Robert Oppenheimer ist für seine millionenfache Vernichtung menschlichen Lebens hingegen nie bestraft worden.
Wikipedia: "Julius Robert Oppenheimer war ein amerikanischer theoretischer Physiker deutsch-jüdischer Abstammung, der vor allem während des Zweiten Weltkriegs für seine Rolle als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts bekannt wurde."
Die letzten Versuche in der Repromedizin-Branche, die so viel Debatten ausgelöst haben, finde ich persönlich gar nicht so sinnlos.
Man kann schon die Frage stellen, warum es erlaubt ist Leben zu beenden, aber nicht es zu verändern.
Auch die Wissenschaftler, die das Moratorium ausgerufen haben, haben nicht gesagt, dass sie die Forschung an der menschlichen Keimbahn einstellen wollen. Sie wollen nur eine Pause machen um genau solche Fragen zu klären.
Insofern: in der Ukraine werden „Drei-Eltern-Kinder“ legal erzeugt.
Was die neusten Methoden der Repromedizin angeht: Neulich hat ein chinesisches Forscherteam das Erbgut von Zwillingen mit Crispr verändert. Der Fall hatte eine ethische Debatte ausgelöst. Jetzt müssen mehrere Wissenschaftler ins Gefängnis. In Gesellschaften, in den das millionenfache Töten von Föten völlig normal ist, ist es also gegen die Ethik, Neugeborene gegen HIV zu schützen. Da kann man sich nur an den Kopf fassen.
Etwas anderes wäre es, wenn He Jiankui seine Forschung manipuliert hätte, aber das tun viele auch bei ihrer Doktorarbeit! Inzwischen wird es in der Ukraine die Reifung der Babys in der künstlichen Gebärmutter so gut wie legalisiert: unfassbare Welt!
Ich bin nicht gegen künstliche Befruchtung, die mehrere Tausend Euro kosten und erfolglos sein kann. Das ist super, wenn diese Kinderwunschbehandlung helfen kann. Sehr schade, dass die Eizellspende und die Mitochondrien-Spende (neue Methode von Biotexcom) sogar die Leihmutterschaft in Deutschland verboten sind, weil gerade diese Methoden effektiver als gewöhnlichen Methoden der Reproduktionsmedizin sind.