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Psychologie
11.12.2019

Tiefes Loch nach Schicksalsschlag: So kann man Trauernden beistehen

Stirbt ein lieber Mensch, ist der Schmerz groß. Mit konkreten Hilfsangeboten und tröstenden Worten kann das Umfeld dem Trauernden beistehen.
Foto: Kai Remmers, dpa

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, fallen Angehörige oft in ein tiefes Loch. Freunde sind oft verunsichert, scheuen sogar den Kontakt. Dabei kann man helfen.

„Wie geht’s?“ Wer trauert, empfindet mitunter selbst eine scheinbar harmlose Frage wie diese als Ohrfeige. Denn üblicherweise lautet die Antwort knapp „Passt schon“ oder „Gut. Und selbst?“. Wie soll aber jemand reagieren, dessen innig geliebter Partner gerade gestorben ist? Was soll er sagen, wenn ihm für eine ehrliche Antwort die Worte fehlen? Und der andere sie wahrscheinlich auch gar nicht hören will? Um im Umgang mit Trauernden den richtigen Ton zu finden, braucht es Fingerspitzengefühl. Denn wer trauert, ist tief verletzt und lebt oft in einer eigenen Welt. Kommt noch hinzu, dass jeder anders trauert.

„In der Tat nervt so ein flapsiges ,Wie geht’s?‘ viele Betroffene“, berichtet der Diakon Norbert Kugler, Leiter der Kontaktstelle Trauerbegleitung in Augsburg. „Sie denken nämlich: Der andere muss doch wissen, dass es mir nicht gut gehen kann.“ Die floskelhafte Frage vermittelt den Eindruck, dass eine echte Antwort gar nicht vorgesehen ist. Dadurch kann ein Trauernder in seinem Gefühl bestärkt werden, allein und unverstanden zu sein. Besser ist es laut Kugler, konkreter zu fragen – etwa: „Wie geht es dir beziehungsweise Ihnen heute? Was ist denn momentan besonders schwer?“ Eine solche Ansprache wirkt persönlicher und signalisiert, dass man an einer ehrlichen Antwort interessiert ist.

Viele Menschen sind verunsichert, wenn ein Bekannter um einen Angehörigen trauert

Wenn ein Bekannter um einen Angehörigen trauert, löst das bei vielen Menschen Beklemmung aus. Sie werden mit ihren eigenen Ängsten konfrontiert: nämlich der Angst davor, selbst jemanden zu verlieren, und auch der Angst vor dem eigenen Tod. „Trauernde Menschen erleben, dass sie andere erschrecken“, sagt Kugler. „Wo auch immer sie auftauchen, bringen sie den Schatten des Todes mit. Das kann dazu führen, dass manche Leute die Straßenseite wechseln, um ihnen nicht zu begegnen.“

Kommt hinzu, dass viele eine große Unsicherheit befällt, wenn sie es mit Trauernden zu tun haben: Wie sollen sie sich verhalten, damit keine peinliche Situation entsteht? „Wenn einem nichts einfällt, darf man ruhig sagen: Ich habe von deinem Trauerfall gehört und weiß jetzt gar nicht, was ich mit dir reden soll“, erklärt der Theologe. Grundsätzlich sei es immer besser, Menschen in einer solchen Situation – auf welche Weise auch immer – anzusprechen, als sie zu meiden.

Eine Expertin der Uni Eichstätt-Ingolstadt erklärt, wie man Trauernden beistehen kann

Um betretenes Schweigen zu vermeiden, flüchten sich Außenstehende gerne in Floskeln. „Sie sagen schnell mal etwas wie ,Das wird schon wieder!‘ oder ,Kopf hoch!‘“, berichtet Anna Vogel von der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz der Uni Eichstätt-Ingolstadt. „Das sollen tröstende Worte sein. Sie sind aber nicht tröstlich. Vielmehr werden solche Phrasen von Trauernden eher als verletzend empfunden.“ Überhaupt meinen viele irrtümlicherweise, möglichst immer reden und etwas vermeintlich Positives sagen zu müssen. „Manchmal geht es einfach nur darum, da zu sein und das Schweigen auszuhalten“, sagt Vogel. „Das zu akzeptieren, fällt dem Umfeld aber oft schwer.“ Häufig meinen Außenstehende auch, Ratschläge erteilen zu müssen – sie werden von Menschen in Trauer aber oft eher als deplatziert denn als hilfreich empfunden. Eine typische Gesprächsstrategie sei auch, ausführlich von eigenen Trauererfahrungen zu erzählen. „Es ist aber wichtiger, zuzuhören, als die eigene Geschichte zu erzählen“, meint die Psychologin, die auf „Therapie anhaltender Trauer“ spezialisiert ist.

Wie Menschen trauern und welche Erwartungen sie an ihr Umfeld haben, ist völlig unterschiedlich. „Manche Menschen wünschen sich eine Ansprache. Andere reden von sich aus. Und andere möchten nicht darüber sprechen“, berichtet Norbert Kugler. Dabei gibt es keinen richtigen oder falschen Weg. „Jeder hat ein Recht, so zu trauern, wie er möchte.“ Ähnlich äußert sich die Psychologin Vogel: „Man hat meist eine eigene Vorstellung davon, was gute Trauerarbeit ist. Davon sollte man sich lösen und sich mit einer Bewertung zurückhalten.“ Es sei zum Beispiel ein Mythos, dass es guttue, möglichst viel über den Schmerz zu reden. „Manche Menschen sprechen wenig über ihre Trauer und kommen trotzdem gut zurecht“, sagt sie.

Menschen, die um einen Angehörigen trauern, brauchen Zeit

Falsche Vorstellungen haben Außenstehende oft auch von der Länge des Trauerprozesses. Nach der Beerdigung, spätestens aber nach ein paar Monaten denken nämlich viele: Jetzt muss es doch mal gut sein! Die Realität sieht meist ganz anders aus. „Die Zeit zwischen Tod und Beerdigung ist keineswegs die schlimmste. Denn da ist der Verstorbene ja noch da“, sagt der Theologe Kugler. „Erst mit dem Ritual der Beerdigung wird der Verlust endgültig. Dann bricht die Sehnsucht nach dem Verstorbenen richtig durch.“ Es folgt ein Trauerjahr, in dem alles zum ersten Mal ohne ihn stattfindet. Aber auch danach ist der Trauerprozess meist nicht einfach abgeschlossen: Er kann noch mehrere Jahre dauern. „Oft räumt man Trauernden nicht genug Zeit ein“, betont Kugler. „Das Umfeld hat meist die Erwartung, dass sie so schnell wie möglich wieder wie vorher werden.“ Nach einer tief greifenden Trauererfahrung sei aber kaum jemand noch derselbe.

Um Trauernden beizustehen, gibt es konkrete Tipps.
Foto: Peter Kleist

Vor diesem Hintergrund rät Anna Vogel Außenstehenden dazu, Geduld mit Trauernden zu haben und öfters auf sie zuzugehen. „Man sollte sich nicht verschnupft zurückziehen, wenn der Trauernde zum Beispiel eine Einladung zurückgewiesen hat, sondern sie bei Gelegenheit wiederholen.“ Am besten sei es, möglichst konkrete Angebote zu machen. Ein unverbindliches „Melden Sie sich, wenn Sie etwas brauchen“ werde von Trauernden selten angenommen. Erfolgversprechender sei zu fragen: „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Oft könnten einfache, praktische Dinge eine Unterstützung sein, meint die Psychologin. Auch Kugler sagt: „Manche Witwen wissen zum Beispiel nicht, wie sie die Heizung auf Winterbetrieb stellen oder den Garten winterfest machen sollen, weil das immer ihr verstorbener Mann gemacht hat. Da Hand anzulegen, ist konkrete Nachbarschaftshilfe.“ Auch mit Häppchen oder Kuchen kann man ein Zeichen setzen: Ans Essen denken Menschen, die alleine trauern, erfahrungsgemäß kaum. „Vielleicht möchte der Nachbar dann wissen, was das genau für ein Kuchen war, der so gut geschmeckt hat. Auch so kann man miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Kugler.

Auch Weihnachten und Geburtstage sind schlimme Tage für Trauernde

Um ein Zeichen zu setzen, bieten sich auch bestimmte Jahrestage an. Die Psychologin Vogel sagt: „Weihnachten und Geburtstage sind schwierige Tage für die Hinterbliebenen.“ Eine Karte oder ein Anruf sind schöne Gesten, um zu zeigen, dass man an sie denkt. „Wer näher dran ist, kann auch konkret fragen: Wie verbringst du Weihnachten? Möchtest du zum Essen kommen?“ Auch wenn der Vorschlag abgelehnt wird, bleibt der Vorstoß Trauernden in der Regel in positiver Erinnerung. Das gilt auch dann, wenn man sich – aus welchen Gründen auch immer – erst nach Wochen oder Monaten meldet: „Um auf jemanden zuzugehen, ist es nie zu spät.“

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