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Interview
15.03.2019

Stilberaterin Wittig: „Schneewittchen würde niemals Beige tragen“

Hosenanzüge in kräftigen Farben sind in diesem Frühling schwer angesagt.
Foto: Strenesse

Die Mode lockt im Frühjahr und Sommer mit bunten Farben. Hosenanzüge sind auch für Frauen angesagt. Doch wie findet man das, was einem steht?

Frau Wittig, welchen Modetrend im Frühjahr und Sommer finden Sie am spannendsten?

Nadine Wittig: Die neuen Hosenanzüge für Damen finde ich sehr spannend. Sie kommen in so knallbunten Farben daher und stehen nicht mehr nur für Business. Es gibt verspieltere, nicht mehr so strenge Formen.

Aber bei bunten Farben fragen sich sicher viele Frauen: Steht mir das? Wie finde ich heraus, welche Farbe zu mir passt?

Wittig: Also für mich fängt ja alles bei der Farbe an. Denn gerade mit der Farbe kann jeder seinen Typ unterstreichen. Und darum sollte es doch bei Mode gehen: Wir wissen alle, dass auf den Laufstegen oft ganz junge Mädchen die neuesten Kollektionen zeigen, an denen einfach alles super aussieht. Daher ist mir immer wichtig zu schauen, wie kann ich mit Kleidung, mit Schuhen, mit Accessoires meinen ganz individuellen Stil finden und vor allem meine Persönlichkeit hervorheben. Das kann man gut beobachten: Eine Frau trägt beispielsweise ein älteres Kleid, eines, das gar nicht so hip ist. Aber die Farbe des Kleides passt so gut zu ihr, dass die ganze Frau strahlt.

Aber wie finde ich denn heraus, mit welcher Farbe das bei mir funktioniert?

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Wittig: Grundsätzlich gibt es vier Farbtypen, die sich an den Jahreszeiten orientieren und die eine Orientierung geben.

Sie meinen den Frühjahr-, Sommer-. Herbst- und Winterfarbtyp?

Wittig: Genau.

Dann fangen wir doch mit dem Wintertyp an...

Wittig: Zum Wintertyp zählen dunkelhaarige Menschen. Oft ärgern sie sich, weil sie früh ergrauen – das ist im Übrigen auch typisch für männliche Wintertypen. An den Jahreszeitentypen können sich generell Frauen und Männer orientieren. Und dem Wintertyp stehen beispielsweise knallige, eiskalte Farben, etwa königsblau. Aber auch das jetzt im Frühjahr und Sommer so angesagte Gelb. Und das Pablo-Picasso-Rot. Sie können es sich so vorstellen: Weibliche Wintertypen sind oft Schneewittchentypen mit dunklen bis schwarzen Haaren und hellem Teint. Alle Farben, in denen Schneewittchen toll aussehen würde, stehen auch ihnen. So würde Schneewittchen niemals Beige tragen. Es würde auch nichts in Senfgelb anziehen, sondern ein leuchtendes, kühles, kräftiges Gelb wählen. Oder schwarz-weiß, denn klare Kontraste sehen an Wintertypen immer klasse aus – sie wirken anziehend und dramatisch.

Und was steht dem Frühlingstyp? Woran erkennt man ihn überhaupt?

Wittig: Frühlingstypen haben eine warme Haarfarbe, oft ist sie gelbblond bis ins bräunlich-rot gehend. Ihr Haar hat meist einen goldenen Anteil. Sie haben oft einen transparenten, pfirsichfarbenen Teint. Ihnen stehen am besten frische warme Frühlingsfarben, die zart und klar sind. Etwa Maigrün. Vanillegelb. Oder Korallenrot, das jetzt so modern ist. Mit den passenden Farben wirkt dieser Typ filigran und sanft.

Kommen wir zum Sommertyp.

Wittig: Der Sommertyp hat auch blondes bis mittelbraunes Haar. Charakteristisch ist aber der aschige Unterton. Manche bezeichnen ihren Haarton als langweilig, deswegen experimentieren Sommertypen besonders gerne mit ihrer Haarfarbe. Dabei ist nur ein kühlerer Ton im Haar und in der Haut, der wunderbar mit verwaschenen, aquarellartigen, pudrigen Farben zum Leuchten gebracht werden kann. Verwaschene Blautöne etwa stehen Sommertypen sehr gut, also Jeansfarben. Auch Mintblau. Und Beerentöne. Wenn Sommertypen ihre passenden Farben wählen, wirken sie oft sehr entspannt und weiblich.

Zum Schluss: der Herbsttyp.

Wittig: Wer den goldenen Herbst mit seinem spezifischen Farbenrausch vor Augen hat, der weiß auch, was für ein Haar- und Hauttyp der Herbsttyp ist: Seine Haut ist meist blass mit einem gelblich-goldenen Unterton. Vielleicht mit Sommersprossen. Die Haare sind oft rötlich oder kupferfarben, auch ein warmes Braun und Mittelblond gehört noch in diese Kategorie. Oft haben Herbsttypen eine atemberaubende Löwenmähne oder Naturwellen. Und warme, etwas erdige Herbstfarben stehen dem Herbsttyp gut, mit ihnen strahlt er Intensität aus, sprüht vor Leben. Daher kann man eben nicht sagen: Das kräftige Königsblau ist in, das ziehe ich an. Die Farbe muss zum Typ passen. Zumal man nicht vergessen darf, dass Farben sehr viele Nuancen haben, mit denen man herrlich spielen kann.

Jetzt haben wir eine Orientierung. Aber viele Frauen sind bei Farben doch unsicher, auch bei neuen Schnitten.

Wittig: Frauen, die unsicher sind, sollten beim Einkauf vor allem eine gute, wohl gesonnene, aber ehrliche Freundin mitnehmen. Zusammen macht das Ausprobieren oft mehr Freude. Dann würde ich die alten Pfade mal verlassen und neue Läden ausprobieren, nicht immer in die gleichen Häuser spazieren. Man sollte einmal ganz bewusst mit neuen Augen in die Geschäfte gehen.

---Trennung Grundregeln, um die passende Mode zu finden Trennung---

Gibt es denn ein paar Grundregeln, um die passende Mode zu finden? Nehmen wir mal an, eine Frau ist sehr groß und sehr dünn...

Wittig: Diesem Frauentyp würde ich raten, ihre Figur zu unterbrechen, damit sie nicht noch länger wirkt – etwa mit einem Gürtel oder indem die Farbe des Oberteils sich von der Farbe der Hose abhebt. Frauen, die breitere Hüften haben, oder ein paar Pfunde zu viel, sollten keinesfalls zu zeltartigen Oberteilen greifen. Denn darin wirken sie oft noch wuchtiger. Bewundern wir nicht oft den südländischen Frauentyp, bezeichnen wir ihn nicht oft als sexy? Wenn wir aber mal genau gucken, betonen sie oft sogar ihren gut gepolsterten Po, ihren üppigeren Busen und das sieht sensationell gut aus – viel besser, als wenn man alles zu kaschieren versucht. Ich finde es sehr schade, dass viele Frauen hierzulande zu ihrem Frausein nicht mehr stehen, es kommt zumindest nicht rüber. Was viele auch vergessen, sind die passenden Schuhe und tolle Strumpfhosen. Leider gibt es ja generell den Trend zu beobachten, dass alles vor allem bequem sein muss. Der Chic ist bedauerlicherweise ein bisschen verloren gegangen.

Leider oft auch bei den Männern. Welchen Trend für den Herrn haben Sie denn fürs Frühjahr, für den Sommer entdeckt, der wichtig ist?

Wittig: Der Anzug kommt wieder. Obwohl ja der Dresscode immer mehr zurückgeht. Auch Polos sind wieder sehr modern.

Nadine Wittig ist Stilberaterin sowie Kostümbildnerin für Film und Fernsehen,
Foto: Wittig

Aber bei Anzügen verdrehen sicher etliche Herrn die Augen, weil es eben doch Bürokleidung ist, oder?

Wittig: Das Vorurteil, dass ein Anzug einengt, nur Businesslook ist, kommt daher, dass viele Männer leider einfach nicht den Anzug tragen, der ihnen passt. Der Schnitt ist hier entscheidend. Dann ist ein Anzug auch bequem. Nur ein perfekt sitzender Anzug verleiht dem Mann Kraft und Ausstrahlung.

Gut, Männer sollten also auf den richtig geschnittenen Anzug achten, muss es auch ein Hemd sein?

Wittig: Also ich finde Hemden unglaublich chic. Aber auch hier ist die Passform entscheidend. Ein Hemd darf sich beispielsweise keinesfalls beim Sitzen in der Bauchgegend öffnen und im schlimmsten Fall Haut zeigen. Gut sitzende Hemden zu kaufen, ist aber schwieriger geworden, eine kleine Wissenschaft für sich. Das liegt an den unterschiedlichen Passformen, die von x-slim, body-fit, über modern-fit bis comfort-fit und so weiter reichen. Zudem schneidet jeder Hersteller anders und die Auswahl wird immer größer.

Sie beraten auch seit Jahren beim Film, sorgen dafür, dass Stars etwa beim Tatort, bei den „Bergrettern“, bei „Dr. Klein“ und beim „Bergdoktor“ gut rüberkommen. Nehmen wir mal an, jemand will den Charme des Bergdoktors. Was raten Sie?

Wittig: Über aktuelle Produktionen darf ich leider nichts verraten. Das brächte auch wirklich nichts. Denn einfach einen Typ kopieren, einen Schauspieler zu imitieren, führt garantiert in die Sackgasse. Denn dann würde ich eben gerade nicht meine Persönlichkeit hervorheben.

Aber was kann dann ein Mann tun, wenn er sexy aussehen will?

Wittig: Ja, wann ist ein Mann sexy? Doch, wenn er eine tolle Ausstrahlung hat, wenn er authentisch ist, wenn er Humor hat, sich selbst nicht so furchtbar wichtig nimmt, sondern lachen kann – auch einmal über sich selbst.

Hat das also mit Mode nichts zu tun?

Wittig: Mit der Kleidung hat eine sexy Ausstrahlung sehr wohl zu tun: Also ich finde, Herren sehen in einem gut geschnittenen Anzug attraktiv aus. Ganz wichtig für mich: Sie müssen gepflegt sein. Das heißt, er sollte eine gepflegte Haut haben, gepflegte Hände, einen guten Haarschnitt, und geputzte, chice Schuhe. Auch eine gut sitzende Jeans, ein schönes Hemd und ein passendes Sakko machen Männer sexy. Aber er darf nicht eitel rüber kommen. Er muss wissen, wer er ist, wer er sein will. Er muss seine persönlichen Stärken kennen, dann kann er sie mit Mode noch unterstreichen.

Puh, das ist aber ganz schön schwierig.

Wittig: Nein, gar nicht. Wir Deutschen neigen leider dazu, alles so streng zu nehmen. Was vielen Frauen und Männern bei uns leider fehlt, ist die spielerische Herangehensweise. Bei uns muss immer alles einen Zweck haben. Mode hat aber keinen Zweck – Mode soll vor allem Spaß machen. Seien wir doch ein bisschen mutiger.

Zur Person: Nadine Wittig ist Farb- und Stilberaterin sowie Kostümbildnerin für Film und Fernsehen. Die 55-Jährige lebt in München.

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