Studie: Bio-Essen macht nicht glücklicher
Die Lebensqualität lässt sich vor allem durch kleine Dinge steigern.
Glück genießt man löffelweise. Das hat eine Studie ergeben, die die Andechser Molkerei Scheitz zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt hat. Dazu hat das Unternehmen mehr als 5000 Personen in ganz Deutschland befragt. Man wollte untersuchen, was Verbraucher unter Achtsamkeit und Glück verstehen, erklärte Geschäftsführerin Barbara Scheitz bei der Ergebnisvorstellung in München. Und inwieweit Lebensmittelzulieferer – Bauern etwa und Landwirtschaftsbetriebe – dazu beitragen können. Was braucht ein Mensch also, um glücklich zu sein? Macht Essen glücklich? Kann es ökologischer Joghurt? Und wie kann man im Alltag mehr Glück verspüren?
Dabei heraus kam unter anderem, dass Menschen Achtsamkeit sehr stark auf sich und das eigene Lebensumfeld beziehen. Ob sie sich selbst als glücklich empfinden, hängt daher stark von der Gesundheit, von Freunden und der Familie ab. Äußere Faktoren wie Ernährung und Umweltschutz spielen kaum eine Rolle und werden nur mit geringem Glückseffekt assoziiert. Obwohl die Befragten den Genuss von Essen als positiv für die Lebensqualität einschätzen, haben ökologisch hergestellte Lebensmittel ebenso wie artgerechte Tierhaltung kaum Einfluss auf das Wohlbefinden.
Die Erkenntnis, dass auch Alltagsprodukte für Glücksmomente sorgen können, sei noch zu wenig verbreitet, fasste Psychologin Heidemarie Smolka zusammen, die das Projekt fachlich betreut hat. So könnten auch kleine Augenblicke zu Glück führen. „Denn es kommt auf die Häufigkeit an – nicht auf die Intensität“, betonte die Glücksexpertin. Übertragen auf Joghurt bedeutet das: Einzelne Löffel über den Tag verteilt machen insgesamt glücklicher als ein ganzer Becher in nur wenigen Minuten.
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