Unfall mit einem E-Scooter: Bin ich versichert?
Seit etwa drei Monaten sind E-Scooter in Deutschland zugelassen. Seitdem lassen sie sich per App mieten. Aber wer zahlt den Schaden, wenn ein Unfall passiert?
Das Versprechen hinter einem E-Scooter klingt verlockend: nicht gestresst im Stau stehen, sondern an der frischen Luft durch die Stadt sausen, ohne ins Schwitzen zu kommen. Seit dem 15. Juni ist das in Deutschland erlaubt. In vielen Innenstädten trifft man nun batteriebetriebene Tretroller an, die man mieten kann. Einfach die App runterladen, registrieren, einen Roller aussuchen, freischalten und losfahren. Sieben Euro zahlt man in etwa für 30 Minuten Fahrspaß – nicht gerade wenig. Die Gefährte erfreuen sich trotzdem großer Beliebtheit.
Ein E-Scooter braucht eine Versicherung, um zugelassen zu werden
Damit die Roller auf der Straße überhaupt fahren dürfen, brauchen sie eine Zulassung. Die bescheinigt, dass sie eine Beleuchtung, funktionierende Bremsen und eine Versicherung haben. Und wie die steigende Zahl von Unfällen zeigt: Eine Versicherung ist auch nötig. Denn nicht jeder kommt mit der für einen Roller ungewöhnlich schnellen Geschwindigkeit von bis zu 20 Stundenkilometern klar. Dazu kommt: Die anderen Verkehrsteilnehmer rechnen noch nicht mit den Neulingen, die rechtlich wie Fahrräder unterwegs sind, was wiederum den Straßenverkehr unsicher macht.
Kommt es zum Unfall, zahlt eine Haftpflichtversicherung für die Schäden beim Unfallgegner. Und die muss von den Verleihfirmen abgeschlossen werden, andernfalls hätte das Fahrzeug keine Straßenplakette. Nur wer zahlt für die Schäden am Roller selbst? Denn die Verleihfirmen müssen keine Kaskoversicherung haben. Und in den Geschäftsbedingungen der Anbieter liest man, dass der Kunde für selbst verschuldete Schäden zur Kasse gebeten wird. Dies gilt nicht nur für Beschädigungen, sondern auch wenn der Scooter gestohlen wird.
Unfall mit dem E-Scooter: Zahlt die private Haftpflichtversicherung?
Die private Haftpflichtversicherung hilft nicht, weil Schäden an motorbetriebenen Fahrzeugen ausgeschlossen sind. Auch eine Integration in die bestehende Kfz-Haftpflichtversicherung ist nicht möglich. Eine private Unfallversicherung greift zumindest, wenn man selbst verletzt und dauerhaft geschädigt wird.
Bleibt die Frage, was passiert eigentlich im Winter? Nässe und Kälte sind Gift für die Akkus und rutschiger Untergrund erhöht die Unfallgefahr. Es steigt der Wartungsaufwand und die Attraktivität für Kunden nimmt ab. Spricht also einiges dafür, dass im Oktober die Miet-Scooter wieder aus unseren Städten verschwinden.
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