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Interview
25.03.2019

Wie ein Nahrungsmittel zum Trendfood wird

Gerade auf Instagram sind Foodblogs beliebt. Influencer setzen dort Trends, die sich oft über Jahre halten.
Foto: Sophia Kembowski, dpa

Bubble Tea, Pulled Pork, Chia-Samen. Manches Essen wird immer mehr zum Trend. Eine Ernährungsforscherin erklärt wieso - und welche positiven Seiten das hat.

Frau Endres, wie entsteht ein Trend?

Eva-Maria Endres: Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Trends. Da sind die großen gesellschaftlichen, die sich teilweise über hunderte von Jahren erstrecken. Dazu gehört zum Beispiel die Urbanisierung oder die Digitalisierung. Aus diesen Trends heraus entstehen kleinere Strömungen, die sich mal länger halten, mal kurzlebiger sind. In der Modebranche handelt es sich beispielsweise oft um kurzlebige Trends, während sich beim Essen Trends wie Veganismus meist länger halten. Foodtrends haben ihren Ursprung oft bei Influencern auf Facebook und Instagram. Von da aus geht das dann viral.

Foodtrends sind oft aber auch kurzlebig. Stichwort Bubble-Tea oder Pulled Pork. Warum entsteht um manches Essen so ein Hype und  um anderes nicht?

Endres: Wenn man wissen möchte, warum es einen ganz bestimmten Trend gibt, muss man sich den gezielt ansehen. Pulled Pork zum Beispiel: Das ist zunächst ein Fleischgericht. Fleisch ist in der heutigen Gesellschaft aber irgendwie aus der Mode gekommen und in Verruf geraten, auch weil es nicht besonders nachhaltig ist und weil für viele auch ethische Aspekte dagegen sprechen. Pulled Pork wiederum ist quasi eine Neuerfindung des Fleischs. Es ist nicht mehr das einfache Schnitzel oder der Rinderbraten von Oma. Es ist eine Qualitätsstufe höher gestellt und damit ist es für den Markt neu erschließbar. Dazu kommt: Pulled Pork steht für qualitätsbewusstes Essen und bewussten Fleischkonsum, weil es nicht in riesigen Mengen konsumiert wird. Denn das Fleisch wird oft langsam über Stunden gegart. Pulled-Pork-Fans schätzen ihr Essen mehr. Und so wurde Fleisch wieder zum Mode-Essen.

Bei Foodtrends geht es darum, mehr Geschmack aus dem Essen rauszuholen

Das ist wahrscheinlich auf viele Trends übertragbar. In Hong Kong sind derzeit Bubble Waffeln ja sehr beliebt.

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Endres: Ja. Gerade in Südostasien gibt es viele verrückte Foodtrends. In Taiwan gibt es zum Beispiel gefüllte Knödel, auf die verschiedene Komikfiguren gedruckt sind. Oder Cafés, in denen Kuscheltiere mit am Tisch sitzen. Es ist alles bunt und knallig. Da kann man vieles auf die Kultur zurückführen. Comics und Mangas sind dort ein großes Thema. Das wird natürlich auf das Essen übertragen.

Und in Europa?

Endres: Bei uns setzen sich die Trends aus Asien selten durch. Bubble Tea zum Beispiel war nur kurz interessant. Das liegt vor allem an einem anderen Kulturverständnis der Europäer. Denn bei uns spielt die Verbundenheit zur Natur eine große Rolle. Foodtrends gehen in Europa immer in Richtung Natürlichkeit, statt poppig und bunt zu sein.

Ist das auch auf aktuelle Trends übertragbar, die ja vor allem durch Instagram verbreitet werden?

Endres: Durchaus. Wenn man sich ansieht, was die großen Lebensmittelkonzerne auf den Markt bringen, dann sind das eindeutig die Trends aus dem Internet, also die der Millenials. Da spielen Natürlichkeit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Ethik eine wichtige Rolle. Trends wie Coldbrew, also kalt aufgegossener Kaffee, der über Nacht zieht, damit die Aromen deutlicher rauskommen, sind da ein gutes Beispiel. Oder Streetfood. In Europa geht es bei den Foodtrends darum, mehr Geschmack aus den Lebensmitteln herauszuholen. Es soll eben nicht mehr das einfache Sandwich sein, sondern der super gehypte Burger mit besonderem Patty und selbstgemachter Mayonaise.

Seit einigen Jahren ist es heiß begehrt: Pulled Pork. Vor allem im Sandwich oder Burger ist das zarte Fleisch ein Trend bei Festivals und als Streetfood.
Foto: Markus Scholz. dpa

Sehen Sie als Ernährungsexpertin Gefahren in den Foodtrends?

Endres: Bei der Gesundheit spielt natürlich immer der gesamte Lebensstil eine Rolle. Ein Trend definiert sich auch darüber, dass es etwas besonderes ist, etwas nicht alltägliches, das man nicht an jeder Currywurstbude oder in jedem Supermarkt findet. Die Gefahr besteht eher darin, dass Essen in den Medien und in den sozialen Netzwerken eine Omnipräsenz eingenommen hat. Man ist ja quasi ständig davon umgeben.

Welche Auswirkungen hat das?

Endres: Zum einen, dass man ständig Hunger hat und statt richtigen Mahlzeiten zwischendurch ständig snackt. Aber es kann auch in die andere Richtung gehen. Es gibt viele Studien über das Phänomen gesunde Ernährung auf Instagram. Da hat man herausgefunden, dass die Influencer, deren Posts von Fitness und gesunder Ernährung geprägt sind, häufig das Ideal einer veganen Rohkosternährung verbreiten. Da posten Instagram-Stars Müslibowls, Salate mit Avocado und ähnliches. Den Studien zufolge haben viele ihrer Follower dadurch eine Tendenz zu Essstörungen entwickelt. Durch die vielen Bilder setzt sich die Zielgruppe selbst unter Druck. Auch deshalb, weil bei den sozialen Medien die Distanz zwischen Influencer und Follower verloren geht. Bei normalen Magazinen weiß jedes Kind, dass Bilder mit Photoshop bearbeitet sind. Auf Instagram und Co. glauben viele aber immer noch, dass alles echt ist. Instagram entspricht nicht dem wahren Leben, aber es vermittelt den Eindruck.

Influencer gelten schließlich bei ihrem Publikum als sehr authentisch.

Endres: Genau. Dabei geben viele Foodblogger und Instagramer häufig zu, dass sie sich nicht so ernähren, wie es in ihren Blogs scheint. Außerdem steht hinter den großen Influencern auch ihr Management und Fotografen.

"Um Trends vorauszusagen bräuchte man eine Glaskugel"

Aber Foodtrends bringen doch sicher auch Vorteile mit sich?

Endres: Natürlich. Es ist generell positiv, dass sich mehr Menschen mit dem Thema Essen auseinandersetzen. Vor zehn bis 15 Jahren lag der Anteil der "Quality Eaters", also derer, die sich sehr gesund, qualititativ hochwertig und bewusst ernähren, in Deutschland bei vielleicht fünf Prozent. Heute sind es 20 bis 25 Prozent. Tendenz steigend. Ernährung an sich ist ein Trend. Das ist gut, denn Ernährung hat einen riesigen Einfluss auf die Gesundheit.

Ernährungsforscherin Eva-Maria Endres aus Berlin.
Foto: Florian Bolk

Und was macht ein Essen zum Trend?

Endres: Grundsätzlich muss ein Trend etwas besonderes sein. Und er muss bestimmten Idealen entsprechen: Es sollte eine Verbesserung dabei rausspringen. Ein billiges Schnitzel wird nicht trendy. Es braucht eine neue Entwicklung. Abgesehen davon ist schwer zu sagen, was ein Essen zum Foodtrend macht. Um so etwas vorauszusagen bräuchte man eine Glaskugel. Manchmal hängt ein Foodtrend mit Mode zusammen, oder mit Musik. Und manchmal hängt es einfach mit Überzeugungen zusammen, wie beim Veganismus. Daraus entstehen wieder neue Trends, in denen es noch stärker um Nachhaltigkeit geht.

Zur Person: Eva-Maria Endres ist 32 Jahre alt, studierte Oecatrophologie und Public Health Nutrition und arbeitet als Ernährungsberaterin in Berlin. Als Forscherin publizierte sie unter anderem bereits ein Buch zum Thema Ernährung in sozialen Medien. In Berlin führt sie zusammen mit ihrem Mann das Café Diderot, wo sie durch Fortbildungen, Veranstaltungen und gastronomisches Angebot Genuss und Wissenschaft miteinander verbinden will.

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