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  3. Demografie-Studie: Wie unterschiedlich ist die Lebenserwartung der Deutschen, Professor Rau?

Demografie-Studie
29.07.2020

Wie unterschiedlich ist die Lebenserwartung der Deutschen, Professor Rau?

Prof. Roland Rau wollte nach dem Abitur Journalist werden und arbeitete für die Rieser Nachrichten. Heute ist er Demografie-Professor in Rostock.
Foto: Fotostudio Hagedorn

Wie alt werden die Menschen in Deutschlands Städten und Kreisen? Das hat der aus Oettingen stammende Professor Roland Rau erforscht - und ist überwältigt von der Resonanz.

Herr Professor Rau, Sie sind Lehrstuhlinhaber für Demografie an der Universität Rostock und haben vor kurzem eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Lebenserwartung der Menschen in Deutschland auf Landkreisebene beschäftigt. Waren Sie von der großen Resonanz darauf überrascht?

Prof. Roland Rau: Ich habe zwar mit einem Medienecho gerechnet, aber nicht mit dieser Menge. Das hat mich positiv überrascht und bestätigt mich auch darin, dass unsere Arbeit nicht im Elfenbeinturm stattfindet, sondern auch für die Allgemeinheit von Interesse ist.

Welche Motivation hatten Sie, die Unterschiede in der Lebenserwartung in den einzelnen Regionen zu untersuchen?

Rau: Das klingt jetzt wahrscheinlich etwas trocken, aber mir ging es zuerst um die methodische Herausforderung. In dieser Studie entwickeln wir ein neues statistisches Modell, welches Elemente aus der sogenannten bayesianischen Statistik verwendet. Es erlaubt uns, auch für kleinere Regionen sinnvolle statistische Aussagen treffen zu können. Typischerweise besteht dort das Problem von großen Zufallsschwankungen. Nehmen wir zum Beispiel Schwabach in Mittelfranken. Mit seinen rund 40.000 Menschen ist es der kleinste Kreis in Bayern. Im Jahr gibt es etwa 450 Sterbefälle. Wenn hier beispielsweise in einem Jahr kein tödlicher Verkehrsunfall passiert, ist das natürlich wunderbar. Bestand aber gar kein Risiko, an einem Verkehrsunfall zu versterben? Vermutlich nicht. In die andere Richtung gilt das natürlich auch. In der Statistik versucht man, dieses zugrunde liegende Risiko zu modellieren, den sogenannten "data generating process", denn die erwähnten Zufallsschwankungen könnten die Sterblichkeit und damit auch die Lebenserwartung stark beeinflussen.

Können Sie das Problem der Zufallsschwankungen noch genauer erklären?

Rau: Sie können das mit einem Münzwurf vergleichen. Falls Sie eine Münze zehn Mal werfen und Sie vielleicht nur zwei Mal Kopf erhalten, würden Sie vermutlich auch nicht gleich denken, dass es sich um eine gezinkte Münze handelt. Werfen Sie die Münze jedoch mehrere Millionen Male, denken Sie in diesem Bild an Berlin, den größten Kreis in Deutschland, ist es sehr unwahrscheinlich, große Zufallsschwankungen zu beobachten. Betonen möchte ich noch, dass wir hier keine Prognose gemacht haben. Das wird manchmal missverstanden. Wir haben geschätzt: Wie hoch wäre die Lebenserwartung in den einzelnen Kreisen, wenn sich die 2015-2017 gemessene Sterblichkeit nicht mehr verändern würde?

Warum ist es denn so wichtig zu wissen, ob es hier regionale Unterschiede gibt?

Rau: In der Demografie geht es viel um das Thema Chancengleichheit. Menschen können logischerweise nur an der Gesellschaft teilhaben, wenn sie am Leben sind. Deswegen besteht ein großer Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Teilhabe und gleichwertigen Lebenserwartungsverhältnissen.

Die Studie hat gezeigt, dass die Lebenserwartung in Sachsen-Anhalt deutlich niedriger ist als in Bayern und Baden-Württemberg. Woran liegt das?

Rau: Wir haben neben der Lebenserwartung auch große Struktur-Indikatoren untersucht wie etwa die Ärzte-Dichte oder den Anteil an Arbeitslosengeld-Empfängern. Zunächst sind wir davon ausgegangen, dass vor allem die medizinische Versorgung eine große Rolle spielt. Mit unserem Indikator, Allgemeinärzte pro 100.000 Einwohner, konnten wir dies jedoch nicht sehen. Viel wichtiger sind die Arbeitslosen-Quote und die Zahl der Hartz-IV-Empfänger. Wie alt Menschen werden, hat offenbar viel mit ökonomischen Faktoren zu tun, die sich auf ärmere Schichten beziehen.

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Nun ist die Gesundheitsversorgung in Deutschland nicht vom Einkommen abhängig, anders als etwa in den USA, wo viele Menschen überhaupt nicht krankenversichert sind. Warum spielt Arbeitslosigkeit dann so eine große Rolle?

Rau: Die Arbeitslosigkeit erklärt nicht alles. Wäre das so, müsste etwa meine alte Heimat, der Donau-Ries-Kreis, bei der Lebenserwartung höher im Ranking stehen. Die kausalen Zusammenhänge lassen sich mit unserer Studie nicht erklären. Ich hoffe aber, dass andere Forscher unsere Daten und Ergebnisse, die wir frei zur Verfügung gestellt haben, nutzen und hier weiter arbeiten. Mögliche Faktoren könnten die Ernährung, der Alkoholkonsum, aber auch die Wohnumgebung der Menschen sein. Die Beobachtung, dass Einkommen und Lebenserwartung zusammenhängen, ist bereits seit mehreren Jahrzehnten bekannt - auf internationaler Ebene gibt es hierzu viele Studien. Diese zeigen aber auch, dass skandinavische Staaten mit ihrem Wohlfahrtssystem davon ebenso betroffen sind wie die USA oder Großbritannien. Ein Wundermittel dagegen hat bislang noch niemand entdeckt.

In Studien über die Lebenserwartung fällt auf, dass Frauen deutlich länger leben als Männer. Woran liegt das?

Rau: Seit die Müttersterblichkeit international stark zurückgegangen ist, beobachten wir das überall auf der Welt. Das liegt unter anderem an biologischen Faktoren, da Östrogen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Junge Männer wiederum sterben häufiger wegen Verkehrsunfällen. Hier lässt sich manchmal Biologie und Verhalten nicht strikt voneinander trennen. Denn das risikoreiche Verhalten kann zum einen mit Imponiergehabe zu tun haben, aber auch Testosteron spielt eine Rolle. Experten gehen davon aus, dass von den vier bis fünf Jahren, die Frauen älter werden als Männer, nur etwa ein bis zwei mit biologischen Faktoren zusammenhängen, der Rest mit dem Verhalten.

Zur Person: Prof. Roland Rau ist 45 Jahre alt und Inhaber des Demografie-Lehrstuhls an der Universität Rostock. Zudem arbeitet er aktuell als Max-Planck-Fellow für das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock und leitet dort eine Arbeitsgruppe zum Thema "Mathematische Demografie". Er stammt aus Oettingen im Kreis Donau-Ries und wollte nach dem Abitur erst einmal nichts mehr mit Mathematik zu tun haben - bis er im Politikstudium Statistik für sich entdeckte.

Mehr über die Studie und die Lebenserwartung der Menschen in der Region erfahren Sie hier.

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Die Diskussion ist geschlossen.

30.07.2020

Schon wider Fake Daten. Er soll uns die Zahlen präsentieren von tatsächlichen Durchschnittsalter in Deutschland. Und dann wird es jedem klar, dass ein Mann in Deutschland 44 Jahre erreicht. Die BWLer wissen, dass jede Statistik kann man so rechnen, wie es am besten passt.

29.07.2020

Merke auf: Es kommt nicht auf die Anzahl sondern auf den Inhalt der Jahre an!