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Kias Bestseller: Der Sportage kommt mit neuen Motoren.

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Der Kia Sportage startet zu Preisen ab 24.990 Euro.

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So sieht das Cockpit des Kia Sportage aus.

Neuvorstellung
10.08.2018

Der Diesel lebt, zumindest im neuen Kia Sportage

Von Michael Gebhardt

Gegen den Trend? Kia startet im überarbeiteten Sportage eine Selbstzünder-Offensive.

SUV und Diesel gehörten lange Zeit zusammen wie VW und Piëch. Doch die Schummeltricks einiger Autobauer haben Spuren hinterlassen. Immer häufiger greifen die Kunden inzwischen zum Otto-Motor: Kia beispielsweise hat von seinem Bestseller Sportage im vergangenen Jahr nur noch knapp ein Viertel mit Selbstzünder verkauft. Mit dem überarbeiteten Modell starten die Koreaner jetzt aber eine Diesel-Offensive.

Natürlich gibt es das Kompakt-SUV, das nach dem Facelift mit neuer Front und einem auffälligen, durchgehenden Reflektor an der Heckklappe auftritt, auch weiterhin mit Benzinern. Es bleibt aber bei den beiden 1.6ern mit 132 Saug-PS (ab 22.490 Euro) oder turbogeladenen 177 Pferdestärken. Bei den Dieseln dagegen haben die Koreaner ordentlich nachgelegt: AdBlue und NOx-Speicherkat sind bei allen Modellen die Pflichtübung, die Kür präsentiert Kia erstmals beim 38.490 Euro teuren 2.0 CRDi. Der 184 PS starke Spitzenmotor fährt nun mit zusätzlicher 48-Volt-Unterstützung vor. Der Riemenstartergenerator hilft beim Anfahren und Beschleunigen und gewinnt umgekehrt beim Bremsen und Rollen Energie zurück. Das soll den Verbrenner entlasten und den Verbrauch senken: 5,2 Liter gibt Kia für die handgeschaltete Version an, zehn Prozent weniger als im bisherigen, nicht Strom-unterstützten Modell.

Dass dieser Norm-Verbrauch durchaus realistisch ist, zeigt unsere erste Testrunde, bei der uns sogar die von Kia selbst entwickelte Achtgang-Automatik gekonnt die Schaltarbeit abgenommen hat. Gut sechs Liter zeigte der Bordcomputer am Ende an.

Vor- und Nachteil des Systems zugleich: Der Fahrer merkt davon nichts. Das ist gut, weil sich niemand umgewöhnen muss, aber auch schade, denn ein bisschen mehr spürbarer Druck beim Losfahren wäre wünschenswert.

Beine machen kann man dem Sportage indem man den Sport-Modus einlegt, dann aber rumpelt er an der grünen Ampel mitunter etwas ungestüm los.

Neben dem sogenannten Mild-Hybrid hat Kia auch einen ganz neuen Diesel im Programm. Der 1.6 CRDI ersetzt den bisherigen 1.7er sowie die früher kleinste Ausbaustufe des Zweiliters und ist mit 115 und 136 PS erhältlich. Selbst die 24.990 Euro teure Basis-Variante reicht für den Alltag völlig aus, ist aber leider nur mit Frontantrieb und dem zwar präzisen, aber etwas schwergängigen Schaltgetriebe erhältlich.

Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, beim 1.6er zuzuschlagen, sollte vielleicht noch ein wenig warten: Ab 2019 wird nämlich auch der kleine Selbstzünder unter Strom gesetzt – und der Verbrauch des Kia Sportage dürfte noch einmal sinken.

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