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Historie
30.07.2021

Alles Gute, Unimog! 75 Jahre und kein bisschen müde

Ein ewiges Arbeitstier: der Unimog wird im Herbst 75 Jahre alt. Dieses Exemplar schuftet mit 52 PS im Weinberg und hat 42 Jahre auf dem Buckel.
6 Bilder
Ein ewiges Arbeitstier: der Unimog wird im Herbst 75 Jahre alt. Dieses Exemplar schuftet mit 52 PS im Weinberg und hat 42 Jahre auf dem Buckel.
Foto:  Harry Steininger, dpa

Er ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser unter den Nutzfahrzeugen. Kein Truck und kein Traktor ist so vielseitig wie das „Universal-Motor-Gerät“. Eine Jubiläums-Ausfahrt.

Die Kabine starrt zwar vor Dreck. Die Sitze sind längst aufgeplatzt, das Glas über dem Tacho ist fast blind. Und der Mercedes-Stern wird nur noch von Kabelbindern an der stumpf gewordenen Motorhaube gehalten - doch außer Schlamm und Staub lässt Andreas Rauscher auf seinen Unimog nichts kommen.

Obwohl der weinrote U421 bereits 45 Jahre auf dem Buckel hat, kraxelt der Winzer damit noch fast jeden Tag durch seine Weinberge im Neckartal. Nicht im Traum denkt er daran, auf einen modernen Traktor zu wechseln.

Der Diesel leistet gerade einmal 52 PS

Klar ist der 2,4 Liter-Diesel mit seinen 38 kW/52 PS nicht der Stärkste. Wer drei, vier Mal ohne Servolenkung die engen Kehren hinauf zu Rauschers Weinberg gefahren ist, kann sich den Besuch im Fitnessstudio sparen - davon zeugen die dicken Oberarme des Besitzers.

Die Kabine ist eng, die Türen sind schmal und die Sitze wären selbst dann unbequem, wenn die Polster die letzten Jahrzehnte nicht komplett durchgesessen wären.

Fürs Schalten braucht man mit dem unsynchronisierten Getriebe reichlich Feingefühl im Spiel mit Kupplung und Zwischengas. „Aber in der Summe seiner Eigenschaften ist der Unimog bis heute jedem anderen Fahrzeug überlegen“, sagt Rauscher, während er zwischen den Reben den steilen Hang hinaufkriecht und nur milde über die modernen Traktoren seiner Kollegen lacht. Die Summe seiner Eigenschaften - genau die hatten Albert Friedrich, einstige Leiter Flugmotoren-Konstruktion von Daimler-Benz, und sein Kompagnon Heinrich Rößler im Sinn, als sie im Spätsommer 1945 das Lastenheft für den Unimog skizzierten, sagt Mercedes Classic-Sprecher Ralph Wagenknecht. Sie planten die beiden ein „Universal-Motor-Gerät“ - woraus das Akronym Unimog entstand.

Wichtige Zutaten waren: hohe Bodenfreiheit, steile Böschungswinkel, vorbildliche Traktion, Ladefläche mit mindestens einer Tonne Tragkraft, Zapfwellen für Zusatzgeräte, ein Geschwindigkeitsbereich von 3 bis 50 km/h. Dazu eine standfeste Bremsanlage und ein halbwegs komfortables Fahrerhaus mit mindestens zwei Sitzplätzen. „Damit wollten die Macher im Notfall neben dem Traktor auch den Pritschenwagen und den Pkw ersetzen“, so Wagenknecht.

Die Gesamtflotte umfasst mittlerweile rund 400.000 Fahrzeuge 

Die ersten Prototypen starten vor rund 75 Jahren im Herbst 1946. Einen große Erfolg feierte der Unimog bei der Premiere auf der DLG-Landwirtschaftsausstellung 1948 in Frankfurt am Main. Das Fahrzeug wird ein weltweiter Erfolg, hat alle Moden und Krisen überstanden - und wird deshalb bis heute produziert, sagt Rainer Hildebrandt aus Hochstadt. Er beziffert die Gesamtflotte auf mittlerweile mehr als 400.000 Fahrzeuge. Ein Großteile davon dürfte noch heute unterwegs sein, schätzt er. „Denn der Unimog ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern ungeheuer robust.“

Was ein Unimog heute kostet

Entsprechend bodenständig sind die Preise, sagt Hildebrandt: Ungepflegte aber voll fahrfähige Modelle, also Arbeitsgeräte für den Alltag, gibt es nach seiner Einschätzung deshalb bereits für 5000 Euro. Doch Vorsicht: Besonders gut restaurierte und polierte Exemplare wechseln auch mal für 70.000 oder 80.000 Euro den Besitzer.

Dass mittlerweile Unimogs bei Oldtimer-Treffen auftauchen und wie Garagengold aufpoliert sind, darüber kann Winzer Rauscher nur lachen. Für ihn bleibt sein U421, der mit 1976 übrigens das gleiche Baujahr hat wie er selbst, auch als Veteran ein Werkzeug. Das kommt fast täglich zum Einsatz.

Getreu den Vorgaben seiner Erfinder nutzt er den Unimog dabei universell. Wenn der Veteran, den Rauscher Junior mit dem Weinberg vom Vater übernommen hat, nicht im Wingert unterwegs ist, fährt er den Schutt zur Deponie, der beim Umbau der eigenen Besenwirtschaft anfällt. Mal schleppt er mit ihm die zwei Hänger zur Genossenschaft. Und bisweilen traut er sich mit dem Unimog sogar auf eine Landpartie - immerhin schafft er mit viel Gas und Geduld 67 km/h.

Und hin in wieder poliert sogar den Winzer den roten Rentner doch mal auf Hochglanz schmückt ihn bisweilen auch mit Blumen - wenn im Herbst die Lese eingefahren wird, oder wenn einer seiner Freunde den Bund fürs Leben schließt. Denn dann wuchtet er ein altes Sofa auf die kleine Pritsche, chauffiert das Brautpaar zur Kirche und adelt den Unimog auch noch zum Hochzeitsauto. Das ist eine Rolle, die vor 75 Jahren wahrscheinlich selbst seine Erfinder dem Universalen Motor-Gerät nicht zugetraut hätten. (dpa)

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