Klare Kante: der neue Audi A3 Sportback im ersten Test
Das Design des Audi A3 ist zerklüfteter und eckiger denn je. Mehr Motor als den 150-PS-Diesel braucht kein Mensch. Was unsere Testfahrt sonst noch ergab.
Das Blechkleid jedenfalls ist aufregend. Während sich andere Designer missionarisch der Aufgabe widmen, alle Ecken und Kanten weg zu bügeln, hat das Team um Marc Lichte beim A3 Sportback in die Vollen gegriffen. Die Frontseite wirkt zerklüfteter als beim Vorgänger. Bei den charakteristischen Hinterbacken hat man sich tatsächlich vom Ur-Quattro inspirieren lassen. Und auch im Innenraum wird geklotzt – mit den zwei riesigen Luftdüsen, die auch auf der Cockpit-Abdeckung thronen.
Das Armaturenbrett bleibt dagegen nüchtern – und weist die bei Audi übliche Bildschirm-Landschaft mit dem virtuellen Cockpit und dem zentralen berührungsempfindlichen Display (10,1 Zoll) auf. Hier lässt sich alles so einfach regeln wie bei einem modernen Handy. Und es gibt tatsächlich noch Schalter, mit denen man zum Beispiel ganz einfach und schnell die Klimaanlage bedienen kann.
Der Audi A3 Sportback kommuniziert per WLAN mit der Außenwelt
Was die Assistenzsysteme angeht, haben die Ingolstädter den A3 Sportback ziemlich aufgerüstet. Zum Beispiel mit der Car-to-X-Funktion. Über WLAN kommuniziert das Auto nicht nur mit anderen Verkehrsteilnehmern, sondern auch mit Ampeln. Natürlich nur, wenn diese Anlagen entsprechend umgerüstet sind. In Ingolstadt sind sie das natürlich – Audi sei Dank – und so erscheint im virtuellen A3-Cockpit gelegentlich ein kleines Ampel-Symbol. Es verrät, wie viele Sekunden die Rotphase noch dauert oder wie schnell man im Schnitt fahren sollte, um freie Fahrt an der nächsten Kreuzung zu haben.
Auch das teilautomatisierte vorausschauende Fahren funktioniert prächtig. Dabei hält der Audi nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Abstand zum Vordermann ein, sondern passt auch seine Geschwindigkeit vor Kurven an. Und noch etwas bietet der Sportback jetzt: Er reguliert die Fahrzeuggeschwindigkeit ganz nach den vorgeschriebenen Limits. Das heißt: Er liest die Verkehrsschilder und reagiert dann entsprechend. Mit dieser Funktion lassen sich Flensburg-Punkte und Geldbußen sparen.
Vorne sitzt es sich großzügig im A3 Sportback, hinten weniger
Zum digitalen Komfort kommt beim A3 der ausgesprochen großzügige Sitzkomfort. Zumindest vorne. Hinten hingegen wird es eng. Bei einer Größe von knapp 1,80 Metern bleibt nicht mehr viel Spielraum für die Knie. Deshalb: Vorne Eltern, auf dem Rücksitz die Kinder– dafür ist der A3 Sportback gemacht. Auch, was die Zuladung angeht. Wenn man zu viert unterwegs ist, muss man sich schon mit dürftigen 380 Litern begnügen.
Audi A3 Sportback: technische Daten
- Spezifikation: Audi A3 Sportback 35 TDI
- Hubraum: 1968 ccm
- Leistung: 150 PS bei 3000/min
- Drehmoment: 360 Nm ab 1600/min
- Länge/B./H.: 4,34/1,82/1,45
- Leergewicht/Zuladung: 1410/550 kg
- Anhängelast gebremst: 1600 kg
- Kofferraum: 380 - 1200 l
- 0 – 100 km/h: 8,4 s
- Top-Tempo: 224 km/h
- Verbrauch WLTP: 3,9 l Diesel
- CO2-Ausstoß: 103 g/km
- Energieeffizienzklasse: A+
- Preis ab: 34.900 Euro
Hohen Spaßfaktor bietet der A3 traditionell beim Fahren. Bei den Modellen ab 150 PS gibt es sogar eine Vierlenker-Hinterachse. Damit liegt der Kompakte noch sportlicher und exakter auf der Straße. Wir waren mit dem 150-PS-Diesel-Aggregat im bayerischen Hopfenland unterwegs: Mehr Motor braucht es nicht. Zusammen mit der 7-Gang-Automatik entwickelt der A3 35 TDI eine knackige Dynamik. Das Drehmoment ist mächtig zwischen 1600 und 2750 U/min – und so geht es in knapp achteinhalb Sekunden von 0 auf Tempo 100.
Audi A3 Sportback: Das sind die Preise
Derartig unterwegs sind prognostizierte Durchschnittsverbräuche unter vier Litern kaum möglich. Wer sich mit weniger PS begnügen will, der kann den 2-0-Liter Diesel auch nur mit 116 PS bestellen. Wenn es ein Benziner sein darf: den bieten die Ingolstädter als drittes Aggregat zum Marktstart mit dem 1,5 TFSI ebenfalls mit 150 PS an. In der Basisversion kostet er 28.900 Euro. Der kleine Diesel ist einen Tausender teurer, der große Selbstzünder startet bei 34.900 Euro. Weitere Motorisierungen folgen.
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