Mercedes A-Klasse: Was die Sprachassistentin so alles kann
Siri, Alexa und Co. bekommen Gesellschaft. Eine Dame namens Mercedes tritt ab dem Frühjahr dem Club der Sprachassistentinnen bei. Als erste arbeitet sie in einem Auto.
Siri, Alexa und Co. sind nicht mehr die einzigen Sprachassistenten. Eine Dame namens Mercedes tritt ab dem Frühjahr ihren Arbeitsplatz in einem Auto an - als erste ihrer Art. Fahrer der neuen A-Klasse können sie mit den Worten "Hey Mercedes" auf den Plan rufen. Dann stellt Fräulein Mercedes zum Beispiel Ziele im Navi ein, regelt das Raumklima oder sucht irgendwas im Internet.
Neu ist, jedenfalls im Auto, dass man(n) sich ganz normal mit der Dame unterhalten kann. Es reicht also, zu sagen: "Ruf Mama an", "Bring mich zur nächsten Sportsbar" oder "Dreh die Heizung hoch". Hinter dem freundlichen Service steht erstmals MBUX, Daimlers nach eigener Einschätzung revolutionäres Infotainmentsystem. Es nützt nicht nur die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz in nie da gewesenem Maße, sondern es soll zudem radikal einfach zu bedienen sein. "Das kann sogar ein Baby", sagt Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius.
Neben der Sprache ist die Berührung das wichtigste "Eingabeinstrument". Auf gleich mehrere Touchflächen kann man drücken - zwei winzige am Lenkrad, eine in Smartphone-Größe in der Mittelkonsole und schließlich ein riesiges Breitbild-Display zentral im Cockpit. So simpel wie auf einem iPad soll der Nutzer damit in nur zwei Wischrichtungen - horizontal und vertikal - tausende Funktionen abrufen können.
Besonders raffiniert: Auf Wunsch wird das Auto selbst zum Menü! Das geht so: Eine kleine A-Klasse dreht sich langsam auf dem Display. Berührt der Fahrer zum Beispiel die Scheinwerfer, öffnet sich die Auswahl für die Licht-Einstellungen. Und wenn’s mal nicht klappt? Richtig, dann weiß Fräulein Mercedes weiter.
Neue A-Klasse bietet Grafikpower auf Spielkonsolen-Niveau
Dass diese Multimedia-Show in höchster Qualität abläuft, versteht sich beinahe von selbst. Mercedes hat als einziger Hersteller einen Nvidia-Chip an Bord, der Grafikpower auf Spielkonsolen-Niveau liefert. Die Technik lässt virtuelle und wirkliche Welt verschwimmen. So werden beispielsweise die Navigations-Pfeile direkt auf ein fotorealistisches Live-Bild der Umgebung, etwa einer Kreuzung, gebeamt.
Wie man es vom Smartphone gewöhnt ist, lernt das Auto seinen Besitzer mit der Zeit immer besser kennen. Schon bald weiß es, wohin der Gebieter wann möchte, wen er in der Regel zu welcher Uhrzeit anruft oder nach welcher Musik es ihn am Feierabend gelüstet. MBUX bringt entsprechend Vorschläge.
In der Optik hat die A-Klasse ebenfalls einen Quantensprung gemacht. "Wenn dir das Design gefällt, lass eine Linie weg. Wenn es dir immer noch gefällt, lass eine weitere weg." Nach dieser Maxime hat Chefdesigner Gorden Wagener den Wagen gezeichnet. In keinem anderen Mercedes-Modell wurde seine viel zitierte Philosophie der "sinnlichen Klarheit" bislang konsequenter umgesetzt.
Den Preis für die neue A-Klasse gab Mercedes bislang nicht bekannt
Der kleine Daimler steht da wie frisch gebügelt. Der einstige "Baby-Benz" ist erwachsen geworden. Ob das auch für den Preis gilt? Dazu machte Mercedes bislang keine Angaben; bestellen können Kunden das Auto ab März. Die alte A-Klasse, die neben der neuen wirklich alt aussieht, begann bei knapp 25.000 Euro.
Zurück zur Optik. Auch das Interieur-Design sucht seinesgleichen im Segment. Sogar ein paar Millimeter mehr Platz hier und da schenkt die A-Klasse ihren Insassen. Trotzdem bleibt sie für Mercedes-Maßstäbe eine figurbetont geschnittene Kiste. Hinten sitzt man gut, aber nicht unbedingt gern. Da kann nicht mal Fräulein Mercedes helfen.
Sie hat übrigens noch eine Schwäche, die Daimler-Boss Dieter Zetsche auf der Weltpremiere der A-Klasse in Amsterdam persönlich aufdeckte. "Hey Mercedes, erzähle mir einen Witz", forderte er die Assistentin auf. "Tut mir leid", antwortete die, "meine Entwickler waren Deutsche."
Das sind die Mercedes A-Klasse-Motoren
- Zum Start der Mercedes A-Klasse stehen drei Motoren zur Wahl, zwei Benziner und ein Diesel.
- Der kleinere Benziner (1,4 Liter, 163 PS, 250 Nm) wurde komplett neu entwickelt. Durch Zylinderabschaltung (nur in Verbindung mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe) soll er besonders sparsam sein. Den Normverbrauch gibt Mercedes mit 5,1 Litern an.
- Der Motor ist mit einem Partikelfilter ausgerüstet.
- Der größere Benziner (2,0 Liter, 224 PS, 350 Nm) treibt die sportlichste A-Klasse an. Sie rennt 250 km/h.
- Brandneu ist auch der Diesel (1,5 Liter, 116 PS, 260 Nm). Er schluckt der Norm nach 4,1 Liter und besitzt die modernste Abgasreinigung
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