VW Taigo: Der Wolfsburger aus Brasilien
Einen geheimnisvollen Namen, Zwillingsbrüder als Designer und zwei Welten vereint – der VW Taigo startet vielversprechend.
Mit dem Namen von Autos ist das so eine Sache. Sie müssen in allen Sprachen locker über die Lippen kommen, und sie dürfen keinesfalls eine beleidigende Nebenbedeutung haben. Von daher sind sie meistens ein Kunstprodukt. Bei Volkswagen mögen sie Namen mit T. Vor allem bei SUVs. Da gibt es den Touareg, den Tiguan, den T-Roc, den T-Cross.
Und jetzt auch noch den Taigo. Hört sich an wie eine Kreuzung aus dem portugiesischem Vornamen Tiago und Tango, dem argentinischen Balz-Tanz. Vielleicht haben seine Erfinder tatsächlich an beides gedacht. Läge nah, weil der VW Taigo tatsächlich in Südamerika geboren wurde, bei VW do Brasil, wo man Portugiesisch spricht.
Dort heißt der Taigo Nivus - und wird in einer leicht veränderten Karosserievariante seit 2020 verkauft. Entworfen und designt von José Carlos Pavone, für den europäischen Markt gestylt von Marco Pavone! Der Taigo ist nämlich ein Familienprodukt. Denn die Pavones sind Zwillingsbrüder. Schon als elfjährige Schüler wollten sie im heimischen Sao Paulo unbedingt zu VW. Sie schickten ihre Studien an den brasilianischen Chefdesigner, der retournierte mit Originalzeichnungen und irgendwann wurde aus der Brieffreundschaft und den Wunschträumen Realität. Schmalzig wie eine brasilianische Tele-Novela.
Der VW Taigo ist ein kleiner Rocker
Ganz und gar nicht schmalzig ist das Produkt der beiden Zwillinge. Der Taigo ist ein kleiner Rocker. Ähnlich wie der T-Roc ist sein Design pfiffig, ein SUV mit fließenden Coupé-Linien. Damit ist Volkswagen als erster Hersteller mit so einem Fahrzeug im Kleinwagen-Segment unterwegs. Aber was heißt hier klein? Der Neue ist mit 4,26 Meter sogar einen Zentimeter länger als der höherklassige T-Roc.
Eine Klasse höher rangiert der Taigo auch bei der Ausstattung. Schon in der Serie bietet er Voll-LED-Scheinwerfer und ein digitales Cockpit, dazu Spurhalteassistent und Kollisionswarner. Wer ein paar Euro mehr drauflegt, bekommt sogar Matrix-Licht und das Soundsystem von Beats mit 300 Watt und sechs Lautsprechern. Kein Wunder, will Volkswagen doch „vor allem trend- und designorientierte junge und jung gebliebene Kunden“ ansprechen.
Der Taigo ist zunächst ein reiner Benziner
Beim Antrieb bleibt Volkswagen trotz des vollmundigen Bekenntnisses zur Elektromobilität ein wenig einsilbig. Eine reine Elektrovariante wird es bei dem Fronttriebler nicht geben, und auch ein Plug-In-Modell ist nicht in Sicht, es sei denn die Kunden wünschen das ausdrücklich, heißt es dazu bei VW. Und so wird der Taigo mit Ottomotoren ausgeliefert. Zwei Dreizylinder bringen die brasilianische Schönheit auf Touren - und ein Vierzylinder. Wahlweise mit 95 und 110 PS - oder dann eben mit 150 Pferdestärken.
Beim Kofferraumvolumen ist der Kleine ziemlich groß. Mit 438 Litern Fassungsvermögen liegt er auf Augenhöhe mit dem T-Cross. Dass der Polo unter den SUVs wirklich ein praktischer Kumpel ist, zeigt auch ein Blick auf seine Zugfähigkeiten. Mit dem Vierzylinder packt er sogar 1200 Kilogramm. Der VW Taigo ist eben auch ein Auto to go.
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