Spannend: Das Wasserstoff-Auto Toyota Mirai im Test
Der Mirai war früh ein Pionier der Brennstoffzellen-Technik, jetzt hat ihn Toyota komplett überarbeitet. Hat das Zukunft?
Wasserstoff marsch! Der neue Toyota Mirai zeigt, wie das Autofahren der Zukunft mit Brennstoffzelle aussehen könnte. Mirai heißt auf Japanisch Zukunft. Das ist die Mission. Begonnen hat sie 2014, als die erste Generation des Wasserstoff-Fahrzeugs auf den Markt kam. Der neue Mirai wurde optisch und technisch komplett überarbeitet.
Der optische Auftritt des Toyota Mirai ist schonmal sehr selbstbewusst
Die Blicke der Passanten hat er jedenfalls sicher. Beherrscht wird die Front von schmalen Hai-Augen, während der mächtige Kühler an das Maul eines Pottwals erinnert. Nach unten hin öffnet er sich konisch, bis er fast über die ganze Wagenbreite geht. Ein selbstbewusster Auftritt, für manchen Geschmack vielleicht ein wenig großmäulig. Die Seitenlinie ist elegant und schwingt nach hinten ab wie bei einem Coupé. Klassisch gefällig! Ganz im Gegensatz zum Vorgänger, der eher ein hässliches Öko-Entlein war.
Ein hochwertiges Interieur zeichnet den Toyota Mirai aus
Auch das Interieur ist hochwertig, etwa die weiß belederte Armaturen-Tafel. Digital hat sich der neue Mirai ebenfalls gemausert. Zwei Bildschirme, einer als „Tacho“ hinter dem Lenkrad mit allen Fahrinformationen und ein 12,3 Zoll großes Multimedia-Display in der Mitte, bilden optisch eine Einheit. Gut, dass es noch ein paar Tast-Knöpfe an der Leiste darunter gibt, um schnell die Lautstärke einzustellen oder einen anderen Radiosender zu suchen.
Brennstoffzelle vorne, Elektromotor und Batterie hinten
Technisch hat sich ebenfalls viel getan. So sitzt die optimierte Brennstoffzelle jetzt im Motorraum, der eigentliche Elektromotor und die Hochvolt-Batterie auf der Hinterachse. Angetrieben wird das Auto im Vergleich zum Vorgänger am Heck statt an der Front. Die größeren Wasserstofftanks befinden sich dort, wo sonst der Kardantunnel ist, und hinter den Rücksitzen. Somit ergibt sich nicht nur mehr Platz für die Passagiere, sondern ein tiefer Schwerpunkt und die perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 auf Vorder- und Hinterachse.
So fährt sich der Toyota Mirai
Der Mirai liegt dadurch souverän auf der Straße, schwingt in den Kurven wie ein guter Skifahrer und beschleunigt mit seinen 182 Elektro-PS in ordentlichen 9,2 Sekunden von 0 auf 100. Immerhin bis Tempo 175 geht das Brennstoffzellenauto mit, ab 100 km/h lässt die Dynamik allerdings nach. In den Kurven fühlt sich der Mirai dank des aktiven Kurvenassistenten ganz besonders wohl. Dabei wird das hintere Innen-Rad eingebremst, das äußere Rad bekommt mehr Antrieb. Das sorgt für Dynamik und Fahrstabilität.
Aus dem „Auspuff“ kommen nur Wasser und Luft
Bei den Emissionen ist der Mirai vorbildlich. In der Brennstoffzelle reagiert Luft mit Wasserstoff und produziert dadurch Strom. Hinten kommen nur Wasser und Luft heraus. Und die ist sogar noch sauberer als vorher. Denn sie wird im Ansaugtrakt gereinigt. Ein spezieller Katalysator filtert Schwefeldioxid und Stickoxide aus. Dadurch arbeitet die Brennstoffzelle effektiver. Damit ist der Mirai ein Auto fürs gute Umweltgewissen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Wasserstoff auch umweltfreundlich produziert wird, das heißt mit regenerativen Energien wie Wind und Strom.
Das Tankstellen-Netz hat noch große Lücken
Bis zu 650 Kilometer schafft man mit einem Tank, der in fünf Minuten befüllt werden kann. Das ist auch bitter nötig, denn das deutsche Tankstellennetz ist nach wie vor schwach. Es gibt derzeit nur rund 90 Zapfstellen, damit kommt man hierzulande einigermaßen gut durch, wenn man den ein oder anderen Umweg zur Tanke in Kauf nimmt.
Toyota Mirai 2021: technische Daten
- Länge/B/H: 4,98/1,89/1,47 m
- Synchron-Elektromotor
- Leistung: bis zu 134 kW/182 PS
- Drehmoment: 300 Nm
- 1-Gang-Automatik, Heckantrieb
- 0-100 km/h: 9,2 Sekunden
- Spitze: 175 km/h
- Normverbrauch: 0,79 - 0,89 kg/100 km
- Tankdauer: 5 Minuten
- Reichweite: 650 km
- CO2-Emission: 0 g/km
- Kofferraum: 271 l
- Leergewicht/Zul.: 1900/515 kg
- Preis: ab 63.900 Euro
Jenseits der Grenzen sieht es jedoch bitter aus. Bis nach Wien schafft man es noch, in Bozen gibt es zwar eine H2-Tanke, aber da muss man sich vorher telefonisch anmelden. Weiter südlich Fehlanzeige. Ebenso wie in Frankreich oder Spanien. Der Kilopreis für Wasserstoff liegt in Deutschland bei 9,50 Euro. Der Mirai verbraucht 0,8 Kilo auf 100 Kilometern, macht Kosten in Höhe von 7,60 Euro.
Unser Fazit zum Toyota Mirai
Mit dem neuen Mirai zeigt Toyota, wie die Zukunft mit einem Brennstoffzellen-Auto aussehen könnte. Jetzt fehlt nur noch, dass der Ausbau der Tankstellen auch von Staats wegen konsequent vorangetrieben wird. Damit der Wasserstoff nicht mehr nur der Stoff ist, aus dem die Träume sind, sondern der Stoff, aus dem die (mobile) Zukunft gewebt wird.
Die Diskussion ist geschlossen.
Kein Wunder , daß Herr Kamm hier gleich wieder "Alles besser weiß" .
Die Wasserstoff - Technik ist die Zukunft . Würde man diesen Weg in Deutschland aber beschreiten , würde die ideologische Blindheit der Grünen - das Kernmerkmal dieser Partei- wieder einmal belegt werden .
Das möchten die Grünen natürlich nicht !
Die Wasserstofftechnik wird kommen - beim Auto, bei Flugzeug und Kreuzfahrtschiff ,in der Heitzungstechnik ,.... denn sie ist die Zukunft .
Allerdings nicht in Deutschland - dafür werden die Grünen schon sorgen .
"Kein Wunder , daß Herr Kamm hier gleich wieder "Alles besser weiß" ."
Stimmt.Herr Kamm weiß es eben besser.Er hat recht.
Ich glaube , Sie wissen gar nichts.
Wenn Sie sich mal wirklich informieren würden, dann wären Sie auch bei seiner Haltung/Meinung.
Aber Sie wissen eben nichts.
....und bei electrive hat der Mirai2 im Winter 1,5 bis 1,75 kg/100km benötigt, und muss sein CO2 laut Herrn P. dann nochmals kostengünstiger irgendwo im Boden verpressen.....das sind dann ohne Steuern 14bis 16 €/100km....2-6€/100km ist ja da viel zu einfach.lol.
- in Berlin wurde gerade an einer Shell Tankstelle das Projekt gestartet: wie presse ich 3 H2 Autos in 45 Minuten voll.
- es sind 700 bar in diese 4,5 cm dicken Tanks zu pressen, die Tankstelle hat absolut nichts mit gängiger Tanktechnik zu tun und arbeitet mit 1000bar
- die CFK Tanks sind nicht recyclbar, werden allenfalls geschreddert und in Beton oder Plastik gegossen. Was mit den Teilchen danach passiert: offen
- Iridium stellt für PEM Membranen eine Rohstoffknappheit dar (s. Ökoinstitut)
- 99% des Wasserstoffs stammt aus dampfreformiertem Erdgas....es ist zweifelhaft was das bringen soll. Bei Strom gilt die Grenzwertbetrachtung, hier offensichtlich nicht.
- und man benötigt dreimal so viel Energie, um H2 herzustellen, und insgesamt fünfmal so viel Energie, wenn man Transport und Kompression rein rechnet. Wer baut diese zusätzlichen Windkapazitäten? Nein mit Überschusstrom kommen sie nicht weit.
Bei blauem Wasserstoff wird in chemischen Prozess das CO2 ausgeschieden und separat gebunden. Das ist eine Übergangstechnologie zur CO2 Reduzierung.
Grundsätzlich sollte man halt mal akzeptierten, dass grün-nationale Alleingänge wegen häufiger Dunkelflauten in Deutschland chancenlos sind und nur Wohlstand und soziale Stabilität gefährden. Strom muss das ganze Jahr verfügbar sein - auch im Winter mit ruhigen Hochdrucklagen und kurzem Tageslicht.
Die Welt wird sich auch nicht durch die Engstirnigkeit von ein paar deutschen PV, Windkraft, Li-Ion Akku Fans aufhalten lassen.
https://www.heise.de/news/EU-Experten-Atomkraft-nicht-schaedlicher-als-andere-Stromerzeugung-6000642.html
https://www.deutschland.de/de/topic/wissen/wasserstoffstrategie-gruener-wasserstoff-durch-solarenergie
https://www.solarserver.de/2020/05/13/wie-man-gruenen-wasserstoff-von-erdgas-trennt/
Einfach den Menschen mal Freiheit für Denken und Forschung lassen Herr R. !
https://www.fraunhofer.de/content/dam/zv/de/Forschungsfelder/Energie-Rohstoffe/Fraunhofer-ISE_Transformation-Energiesystem-Deutschland_final_19_11%20(1).pdf
Herr P., wenn sie unbedingt an Wissenschaft vorbeidiskutieren wollen, kann man ihre Meinung vertreten. 2000 Fraunhofer Mitarbeiter, alle Lehrstühle für Energiesysteme, das SRU, Ökoinstitut, ifeu, etc. ..... vertreten klar eine fundierte andere Meinung und nicht Träumereien. Der günstigste Pfad ist übrigens der mit hohen BEV Zahlen und guter Hausrenovierung bis 2050, auf 90 Seiten dargestellt.
Das Auto ist von Toyota und nicht von mir ;-)
Danke, dass Sie noch einmal wichtige Punkte zusammenfassen, wieso H2-PKW so große Nachteile gegenüber batterieelektrischen PKW haben!
Wer auf H2-Autos setzt, muss auch viel mehr Windkraft- und Solaranlagen in Deutschland durchsetzen. Denn für den Umweg Strom >> Wasserstoff >> Strom braucht man rund doppelt so viel Energie als wenn man den Strom direkt in batterieelektrische Fahrzeuge speist.
Das H2-Auto ist erheblich teurer als das Batterieauto und der Treibstoff H2 ist ebenfalls erheblich teurer als der Ladestrom.
Raimund Kamm
Keine Angst, als Zweitwagen mit Lithium-Eisenphosphat Akku bekommt ihr genug von diesen Fahrzeugen ;-)
Und die Lösungen für energieintensive Anwendungen im Winterhalbjahr überlassen wir einfach dem Wettbewerb.