Staatskarossen-Duell: Trumps "Beast" gegen Putins „Aurus“
Gigantische PS und ein martialischer Name: Donald Trumps Staatskarosse passt zum großen Ego des US-Präsidenten. Wladimir Putin war nun unter Zugzwang.
Russlands Autobauer waren stets bemüht, ihren Staatsspitzen ein präsidiales Auto vor die Tür zu stellen. Doch das Ergebnis war immer enttäuschend. So empfand es auch der jetzt wieder vereidigte Staatschef Wladimir Putin vor sechs Jahren. Damals stand er vor einem Blechhaufen namens ZIL 4112 R, der Krone der postsowjetischen Automobilschöpfung.
Putin will der USA in nichts nachstehen und rüstet seinen Motor auf
Für einen Staatsmann wie Putin, der sein Land auf Augenhöhe neben den USA platzieren möchte, müssen die dürftigen 315 PS des ZIL eine Ohrfeige gewesen sein. Verfügte doch sein Amtskollege Barack Obama (und sein Nachfolger Donald Trump) mit „The Beast“ über eine Gewaltkarosse, die so großzügig motorisiert ist, dass nur Eingeweihte wissen, wie viele Pferdestärken sich unter der Haube tummeln. Bis zu 1000 PS sollen für einen Flucht-Sprint nach einem Attentat zur Verfügung stehen.
Nun wird gemeldet, dass Wladimir Putin auf solide 600 PS aufgerüstet hat – dank deutscher Edeltechnik von Porsche und Bosch. Denn das Motoren-Know-how der Russen in puncto Oberklasse dürfte so minimal sein wie Russlands Pkw-Export. Putins neuer Dienstwagen der Marke „Aurus“ – laut Kreml-Fanfaren „in Russland gefertigt, aus russischen Komponenten und von russischen Arbeitern“ – heißt „Senat“.
Trumps Wagen kann Granaten verschießen
Die 6,62-Meter-Limousine verweist mit ihrem hohen, senkrecht gerippten Kühler auf die Optik-DNA von Bentley und Rolls-Royce. Der Rest wirkt wenig inspiriert, im Gegensatz zur dynamisch geschwungenen Linie des bisher von Putin genutzten Mercedes S 600 Guard Pullman eher wuchtig und traditionell. Und damit Donald Trumps Cadillac CTS ähnlich. Ob der „Senat“ – wie „The Beast“ – auch Granaten und Tränengas verschießen kann, ist unbekannt. Sicher ist: Beide Wagen sind gegen Beschuss gut gepanzert.
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