Wegen der Vogelgrippe werden Eier in den USA rationiert, teuer und somit zum Luxusgut. So extrem ist die Lage in Deutschland nicht, trotzdem steigen die Eierpreise vor Ostern. Woran das liegt und ob wir dieses Jahr auf bunte Eier zum Osterfest verzichten müssen.
Die Eierkrise kommt nicht nach Deutschland - zumindest nicht in diesem Ausmaß
„Eine Eierkrise wie in den USA wird in Deutschland nicht passieren“, erklärt Geschäftsführer des Verbands der bayerischen Geflügelwirtschaft, Felipe Soto gegenüber BR24. Zwar seien Eier derzeit knapp, aber die Menschen „werden nicht vor leeren Regalen stehen.“
Die Eierversorgung zu Ostern werde durch Packstellen und Färbereien jedes Jahr frühzeitig geplant. Für Ostern würden rechtzeitig genügend Eier auf die Seite gelegt. Keiner müsse jetzt Angst haben, dass amerikanische Händler den Deutschen die Eier wegkaufen, so Soto.
Die Deutschen essen immer mehr Eier
Trotzdem steigen die Preise auch in Deutschland. Das hat mehrere Gründe. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden Eier schon lange immer beliebter. Da sich mehr Menschen vegetarisch ernähren, greifen sie häufig anstelle von Fleisch auf Eier als natürliche Proteinquelle zurück. Der Eier-Verbrauch ist laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft 2024 um mehr als vier Prozent auf 20,8 Milliarden Eier gestiegen. Rechnerisch wurden hierzulande im Schnitt pro Person 249 Eier konsumiert – das sind ganze zehn mehr als im Vorjahr.
Aber wo kommen die Eier eigentlich her? Deutschland kann sich nicht selbst komplett mit Eiern versorgen. Gut ein Viertel aller verbrauchten Eier wird aus dem Ausland importiert, hauptsächlich aus den Niederlanden.
Für den Menschen ist die Vogelgrippe ungefährlich
Im Gegensatz zu den USA ist das Thema Vogelgrippe allerdings noch kein Problem, das zu Eierknappheit führt. Viele Geflügelhöfe müssen infizierte Tiere jedoch auch hierzulande notschlachten, um eine Übertragung auf die anderen zu verhindern.
Zum Eierfärben eignen sich am besten die Eier junger Hennen
Ein weiterer Faktor, der dazu beigetragen hat, dass die Eierpreise in den vergangenen Jahren gestiegen sind, ist das Kükentötungsverbot. Seit 2022 ist es in Deutschland verboten, routinemäßig männliche Küken zu töten, da sie keine Eier legen können. Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat sich darauf verständigt, nur mit „Ohne-Küken-Töten“ (OKT) zertifizierte Eier zu verkaufen. Dadurch gelangen nur Eier aus Deutschland und wenigen Nachbarländern überhaupt auf den Markt.
Durch die höheren Auflagen sind die Küken selbst teurer geworden, zudem braucht es zum Eierfärben die Eier junger Hennen. Diese haben noch eine dickere Schale und eignen sich somit besser zum Färben.
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