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Fast 50 Prozent teurer: Warum Milka-Schokolade die Mogelpackung des Monats ist

Verbraucherschutz

Weniger Inhalt, höherer Preis: Milka-Schokolade ist Mogelpackung des Monats

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    Milka-Schokolade kostet in einigen Sorten nun mehr als zuvor. Für weniger Inhalt müssen Kundinnen und Kunden teils sogar mehr pro Tafel bezahlen.
    Milka-Schokolade kostet in einigen Sorten nun mehr als zuvor. Für weniger Inhalt müssen Kundinnen und Kunden teils sogar mehr pro Tafel bezahlen. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Viele Schokoladentafeln der Marke Milka sind seit kurzem teurer geworden. Da die Preiserhöhung bei gleichzeitiger Reduzierung des Inhalts Kundinnen und Kunden in die Irre führen könnte, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg vor einer „versteckten Preiserhöhung“ und kürte die Milka-Schokoladentafeln jetzt zur Mogelpackung des Monats.

    Von sogenannten Mogelpackungen ist dann die Rede, wenn Unternehmen versuchen, die Preise für Produkte versteckt zu erhöhen. Sie füllen dann beispielsweise weniger Inhalt in eine Packung, verändern den Preis aber nicht – und geben auf der Packung auch keinen Hinweis darauf, dass in Wirklichkeit ein Preisanstieg stattgefunden hat. Oder: Sie füllen weniger Inhalt in eine Packung, belassen die Packungsgröße aber ganz genau wie zuvor – und reduzieren ebenfalls nicht den Preis.

    Milka-Schokolade ist Mogelpackung: Teurer, aber weniger Inhalt

    Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) sammelt in einer Liste (externer Link) die als Mogelpackungen identifizierten Produkte. Einen solchen Fall (weniger Inhalt, höherer Preis), stellt nun die Preiserhöhung bei Milka dar.

    Vor rund einem Monat hatte Milka die Preise für einige Schokoladentafeln in fast allen Discountern und Drogeriemärkten erhöht, von 1,49 Euro auf 1,99 Euro. Kurze Zeit später wurde dann bekannt, dass auch die Füllmenge der Produkte von 100 auf 90 Gramm abgenommen hat.

    In diesen Milka-Sorten ist nun weniger drin

    Wie die Verbraucherzentrale erklärt, hat sie insgesamt neun Sorten gefunden, bei denen der Inhalt um zehn Gramm reduziert wurde. Einige Sondersorten wie „Joghurt“, „Caramel“ oder „Oreo“ seien offenbar nicht betroffen. Letztere seien lediglich um die rund 34 Prozent teurer geworden, die die Preiserhöhung Anfang des Jahres nach sich gezogen hatte. Bei den Sorten, deren Inhalt reduziert wurde, liegt eine „versteckte Preiserhöhung“, wie die VZHH schreibt, von knapp 50 Prozent vor.

    Diese Milka-Tafeln sind von der Reduzierung des Inhalts von 100 auf 90 Gramm betroffen:

    • Alpenmilch
    • Noisette
    • Ganze Haselnüsse
    • Haselnuss
    • Luflée
    • Traube-Nuss
    • Kuhflecken
    • Zartherb
    • Weiße Schokolade

    Milka-Hersteller verweist auf hohe Kosten

    Dass die Füllmenge der Milka-Sorten abgenommen habe, sei auf den ersten Blick kaum erkennbar, erklärt die VZHH. Die Verpackung sei gleich groß geblieben, die Tafel darin aber etwas dünner geworden. Der Lebensmittelkonzern und Milka-Hersteller Mondelez gebe die reduzierte Füllmenge zwar auf der Vorderseite der Verpackung an, doch der Hinweis werde oft von den Kartons in den Supermarktregalen verdeckt.

    Die Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer weisen jedoch noch daraufhin, dass auch in diesem Fall „nur der Handel allein die Verkaufspreise festlegen“ dürfe. Wer letztlich von den Preiserhöhungen in welchem Umfang profitiere – Hersteller oder Händler – sei unklar.

    In einer Stellungnahme von Mondelez, die die VZHH ebenfalls veröffentlichte, rechtfertigt der Konzern die gestiegenen Kosten mit hohen Kosten in der Lieferkette. „So haben sich beispielsweise die Kakaopreise in den letzten zwölf Monaten fast verdreifacht und ein Rekordniveau erreicht“, erklärt das Unternehmen. Auch die Kosten für Energie, Verpackung und Transport seien weiterhin hoch. „Das bedeutet, dass die Herstellung unserer Produkte viel teurer ist.“

    Verbraucherzentrale zweifelt an Gründen für Milka-Preiserhöhung

    „In diesem schwierigen Umfeld sind wir gezwungen, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen“, so Mondelez. Man habe die Entscheidung getroffen, das Gewicht einiger Milka-Tafeln anzupassen, „um wettbewerbsfähig bleiben zu können und keinen Kompromiss beim Geschmack und der Qualität unserer Schokolade zu machen“. Zum Thema Transparenz heißt es weiter, dass diese für die Firma „höchste Priorität“ habe. Das neue Gewicht sei bei jeder Tafel deutlich auf der Produktverpackung zu erkennen.

    Die Verbraucherzentrale zweifelt daran, dass die Preissteigerung durch die genannten Gründe zu rechtfertigen ist. Höhere Gewinne von Mondelez zeigten, dass das Unternehmen nicht nur gestiegene Kosten weitergebe, heißt es bei der VZHH, die nahelegt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher möglicherweise nicht nur die teureren Rohstoffe zahle, „sondern offenbar auch für den Profit des Konzerns“.

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