Ampel-Koalition erhöht Kindergeld überraschend deutlich
Die Ampel-Koalition hat sich auf eine deutliche Erhöhung des Kindergeldes geeinigt. Die neue Regelung soll am 1. Januar 2023 in Kraft treten.
Familien können sich im kommenden Jahr über deutlich mehr Kindergeld freuen. Die Ampel-Koalition erhöht den Betrag einheitlich auf 250 Euro im Monat. Das geht aus Informationen der dpa hervor.
Die entsprechende Einigung der Koalitionsfraktionen ist durchaus überraschend, bislang war mit einer geringeren Erhöhung gerechnet worden. Die neue Regelung zur staatlichen Unterstützung soll ab 1. Januar 2023 gelten.
Kindergeld 2023: Deutliche Erhöhung auf 250 Euro wegen Inflation und Energiekrise
Konkret bedeutet die Erhöhung des Kindergeldes, dass Familien für die ersten beiden Kinder 31 Euro mehr im Monat erhalten als bisher. Eine Anhebung der Summe war vor allem wegen der hohen Inflation und den hohen Kosten für Bürgerinnen und Bürger im Zuge der Energiekrise geplant. Eigentlich war allerdings ein neuer Betrag von 237 Euro geplant gewesen.
"Die Ampel legt bei der Entlastung von Familien noch eine Schippe drauf", erklärte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nun. Gerade für Familien mit mittleren und kleinen Einkommen bedeutet die Summe von 250 Euro ein wichtige Entlastung. "Das ist die größte Erhöhung des Kindergelds in der Geschichte der Bundesrepublik", sagte Christoph Meyer, FDP-Fraktionsvize.
Kindergeld soll von Kindergrundsicherung abgelöst werden
Die Erhöhung des Kindergeldes stellt einen wichtigen Teil der Entlastungen dar, welche die Ampel-Koalition den Bürgerinnen und Bürgern zukommen lassen will.
"Mit der Einigung auf den Abbau der Kalten Progression auf Basis der Herbstprojektion sorgen wir dafür, dass alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler mehr Geld zur Verfügung haben und nicht länger durch versteckte Steuererhöhungen zusätzlich zur Kasse gebeten werden", sagte Markus Herbrand, finanzpolitischer Sprecher der FDP: "Zusammen mit der Erhöhung des Kindergeldes auf 250 Euro und notwendigen Verschiebungen im Solidaritätszuschlagsgesetz hat die Koalition ein Gesamtpaket geschnürt, das auch die individuelle Leistungsfähigkeit von Familien und Gutverdienenden berücksichtigt." Herbrand sieht nun die Länder in der Pflicht, "den eingeschlagenen Pfad der Entlastung zu unterstützen und nicht durch überzogene Forderungen zu blockieren".
In den nächsten Jahren soll das Kindergeld dann von einer Kindergrundsicherung abgelöst werden. Familienleistungen sollen dadurch gebündelt werden. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) sieht in ihrem Zeitplan die ersten Zahlungen aus der Kindergrundsicherung für das Jahr 2025 vor.