Bitcoin startete 2009 als alternatives, transferierbares Wertaufbewahrungsmittel und war aufgrund der komplizierten Blockchain-Technologie lange Zeit nur etwas für Tech-Nerds und Kriminelle. Spätestens mit dem Engagement von Meinungsmachern wie Donald Trump und Elon Musk für die Kryptowährung ist dies Geschichte.
Von Tech-Nerds zu Mainstream: Bitcoin steigt trotz Volatilität
Die Bitcoin-Fans von heute sind zahlreich und fest davon überzeugt, dass die Kryptowährung allem anderen weit überlegen ist. Und dieser Glaube versetzt offenbar Berge - oder besser: Kurse - in ungeahnte Höhen. Denn anders als bei Gold steht hinter Bitcoin kein physischer Wert, keine reale Wirtschaftskraft wie bei Aktien, sondern nur der Glaube.
Man könnte meinen, der Erfolg gibt hier Recht, denn nicht nur immer mehr Privatpersonen, sondern auch institutionelle Anleger kaufen Bitcoins und tragen dazu bei, diesen Glauben zu bestätigen. Schön, solange der Kurs steigt. Doch der Bitcoin bleibt extrem unberechenbar und volatil, weshalb er auch so gut zum neuen US-Präsidenten passt. Wie zum Beweis gerät der Kurs der Kryptowährung mit dessen Amtsantritt ins Wanken und geht nicht wie erwartet durch die Decke. Welcher konservative Anleger hält ein solches Auf und Ab schon lange aus?
Banken und Sparkassen stehen bei Kryptowährungen vor einem Dilemma
Und hier sind wir beim Dilemma der deutschen Banken und Sparkassen, die sich lange gegen Kryptowährungen in ihren Kundenportfolios gewehrt haben. Bitcoin & Co. sind hochspekulativ und nichts für die Altersvorsorge und risikoscheue Sparer.
Gleichzeitig wächst der Nachfragedruck und hat auch konservative Bankkunden erreicht. Zudem gehört für viele junge Kunden ein Krypto-Investment zum Lifestyle. So arbeiten immer mehr klassische Kreditinstitute daher daran, Krypto in ihre Angebotspalette aufzunehmen und eröffnen ihren Kunden damit ein risikoreiches Terrain. Welche Möglichkeiten gibt es also, in Kryptowährungen zu investieren?
Direkter Kauf: Wer auch mit Bitcoin bezahlen möchte, kauft die digitalen Münzen und speichert sie in einer externen Wallet oder auf einer Krypto-Plattform wie Bitpanda, Coinbase oder Trade Republic.
Krypto-ETPs: Wer an der Kursentwicklung partizipieren möchte, ohne die Kryptowährung selbst zu besitzen, kann auch Krypto-ETPs (Exchange Traded Products) kaufen. Diese Wertpapiere bilden die Kursentwicklung physisch ab und sind teilweise mit echten Krypto-Coins besichert. ETPs ermöglichen auch Sparpläne mit kleinen Beträgen. Voraussetzung ist ein Wertpapierdepot inklusive Verrechnungskonto bei einer Bank oder einem Direktbroker.
Krypto-Derivate: Eine weitere Variante sind CFDs, Futures oder Optionsscheine. Mit ihnen kann man auf Gewinne oder Verluste des Krypto-Assets spekulieren und die Ergebnisse durch Hebel sogar noch potenzieren. Für die meisten Privatanleger ist dies jedoch nicht empfehlenswert.
Wenn Hausbanken hochriskante Krypto-Investments anbieten, kann bei vielen Menschen, für die diese Geldanlage nicht geeignet ist, der Eindruck entstehen, dass es sich um ein „normales“ Bankprodukt handelt. Spätestens bei einem Crash würde dies negativ auf die Bank zurückfallen. Es bleibt zu hoffen, dass die Banken hier die richtige Strategie haben.
Zur Person: Sascha Straub ist Fachmann für Finanzfragen und Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Hier muß man mal Warren Buffett zitierern: "Investieren Sie niemals in ein Unternehmen, das Sie nicht verstehen". Da blieben sehr wenige übrig. Im übrigen ist Krypto keine Währung - BaFin zählt sie/es zu den Finanzinstrumenten.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden