Tierärztin gibt Tipps: Was tun, wenn meine Katze das Futter verweigert?
Katzen können beim Futter sehr wählerisch sein. Mit diesen Tipps können Halterinnen und Halter ihnen Speisen schmackhaft machen.
Kaum etwas bewegt Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer so wie die Frage, ob dem Vierbeiner sein Futter schmeckt. Schließlich ist ein guter Appetit ein Zeichen für die Gesundheit eines Tieres. Doch bei der Frage, was in den Napf kommt, können Katzen abstruse Vorlieben entwickeln. Dabei scheint alles so einfach zu sein: Mann mus herausfinden, ob die Tiere Feucht- oder Trockenfutter lieber mögen und ob man jeden Tag die entsprechende Menge in den Napf gibt. Fertig scheint die Sache zu sein.
Wer glaubt, dass es so einfach ist, kennt die manipulative Seite der Katzen nicht. Schon im Mutterleib werden kleine Kätzchen mit verschiedenen Aromen konfrontiert, die über die Nahrung der Mutter ins Fruchtwasser gelangen. Und auch nach der Geburt nehmen kleine Katzen den Geschmack des mütterlichen Futters über die Milch wahr. Diese Aromen werden zeitlebens positiv besetzt sein. Weiter geht die Geschmacksprägung in den ersten Lebenswochen, in denen die Katzenkinder von der Mama lernen, was alles essbar ist. Bekommen sie in dieser Lebensphase überwiegend Feuchtfutter, dann werden die Kleinen später mit Trockenfutter weniger Freude haben. Sobald ein kleines Kätzchen zu seinen neuen Menschen umziehen darf und sich 14 Tage lang eingelebt hat, können die Besitzer die noch andauernde Phase der Futterprägung ein Stück weit beeinflussen.
Diese fünf Tipps helfen, wenn die Katze das Futter verweigert
Tipp 1 gegen mäkeliges Fressverhalten: Setzen Sie dem Katzenkind möglichst viele verschiedene Futtermittel vor. Einmal feucht, einmal trocken, einmal Huhn, einmal Fisch und so weiter. Wichtig: Nicht gleich wieder auf das bereits bekannte Lieblingsfutter zurückschwenken, nur weil Miezi die Nase verzieht. Geben Sie der Katze Zeit. Eine Katze, die sich partout weigert, etwas anderes als ihr Spezialfutter zu verspeisen, kann in echte Nöte geraten. Dann etwa, wenn die Futtersorte eingestellt oder die Rezeptur verändert wird. Vielleicht muss die Katze auch mal aus gesundheitlichen Gründen auf ein neues Futter umgestellt werden.
Tipp 2 für Besitzer mäkeliger Katzen: Wenn die Katze auf stur schaltet, dann machen Sie das auch. Nehmen Sie das angebotene Futter nach einer Weile wieder weg und bringen es außer Reichweite. Nach zwei, drei Stunden können Sie das neue Futter dann noch mal servieren. Bei Feuchtfutter sollte es eine neue Ration sein, bei Trockenfutter kann es dieselbe Portion noch einmal sein. Dieses Spiel können Sie problemlos drei bis vier Mal wiederholen. Lässt eine ausgewachsene, gesunde Katze, die nicht fettleibig ist, zwei oder drei Mahlzeiten ausfallen, ist das kein Schaden. Wenn die Katze den ganzen Tag lang widerspenstig bleibt, hilft vielleicht Tipp 3: Mischen Sie einen Esslöffel vom alten Lieblingsfutter zum neuen Futter. Einige Katzen lassen sich dann von der neuen Mahlzeit überzeugen. Das Futter anzuwärmen und ein wenig Hühnerbrühe und Dosenthunfisch dazuzugeben, kann Wunder wirken.
Tipp 4: Lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, der Katze zusätzliche Aufmerksamkeit zu gönnen, indem sie die Diva aus der Hand füttern. Solche sehr effektiven Tricks sollte man sich für Zeiten aufbewahren, in denen es der Katze wirklich nicht gut geht. Am wichtigsten ist darum Tipp 5: Wenn Sie wissen, dass Ihre Katze gesund ist, halten Sie durch. Irgendwann kommt der Augenblick, in dem sie den Hungerstreik aufgibt.
Zur Autorin: Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.
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