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Nachhaltig Geld anlegen: So findet man den passenden Fonds

Finanzkolumne

„Sauber“ Geld anlegen: Wie man einen nachhaltigen Fonds findet

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    Anleger investieren gerne in nachhaltige Geldanlagen. Doch wie erkennt man ein seriöses Produkt?
    Anleger investieren gerne in nachhaltige Geldanlagen. Doch wie erkennt man ein seriöses Produkt? Foto: Christin Klose, dpa

    Wie nachhaltig sollen Investitionen sein? In Zeiten des Klimawandels und wachsender sozialer Ungleichheiten wird diese Frage immer wichtiger. Seit dem 2. August 2022 sind Finanzberater gesetzlich dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abzufragen. Doch was genau bedeutet „nachhaltig“ und wie effektiv ist es überhaupt? Am Beispiel nachhaltiger Investmentfonds lassen sich einige Punkte veranschaulichen.

    Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Fonds, der sich als „nachhaltig“ bezeichnet, auch tatsächlich strenge Kriterien erfüllen muss. Die Bezeichnung „nachhaltig“ ist nicht gesetzlich geschützt, sodass die Anbieter unterschiedliche Ansätze verfolgen können. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, nach welchen Kriterien der Fonds die Unternehmen auswählt, in die er investiert. Dabei kann es sich um Umweltaspekte, soziale Aspekte und Themen der Unternehmensführung (ESG) handeln.

    Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Keine Kinderarbeit, keine Atomenergie, keine Massentierhaltung

    Es gibt über 200 Kriterien, die im Einzelnen in die Bewertung von Anlageprodukten einfließen können. Zunächst muss man sich also selbst überlegen, welche Nachhaltigkeitsziele einem wichtig sind. Dann stellt sich die Frage, welche Fonds den höchsten Impact (Auswirkung) auf dieses Ziel haben. Um den Grad der Nachhaltigkeit von Investmentfonds zu klassifizieren, gibt es im Wesentlichen drei Ansätze: Über Ausschlusskriterien wie keine Atomenergie, keine Kinderarbeit oder ohne Massentierhaltung kann eine großflächige Sortierung vorgenommen werden.

    Mit dem Best-in-class-Ansatz kann man aufwendiger granulieren, indem man aus jeder Branche die Unternehmen auswählt, die am wenigsten gegen die Ausschlusskriterien verstoßen und zudem begonnen haben, sich in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern. Wer nur bestimmte Nachhaltigkeitsziele wie zum Beispiel „Bessere Arbeitsbedingungen“ erreicht sehen möchte, kann auch über die Positivauswahl Fonds auswählen, die dieses Ziel nachweislich anstreben.

    Nachhaltige ETFs als Kompromiss

    Aktiv gemanagte Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds) sind zwei wichtige Kategorien nachhaltiger Anlagen. Aktiv gemanagte Fonds bieten den Vorteil, dass ein Manager die Auswahl der Anlagen trifft, was jedoch mit höheren Kosten verbunden ist. ETFs hingegen sind kostengünstiger, da sie nur einen Index abbilden, aber auch nicht nachhaltige Unternehmen enthalten können. Wer mit gewissen Qualitätsabstrichen bei der Nachhaltigkeit leben kann, findet mit den kostengünstigeren ETFs einen guten Mittelweg.

    Schwieriger wird es für diejenigen, die wirklich eine messbare Nachhaltigkeitswirkung wollen. Denn hier kommt es auf die Transparenz der Angebote an. Zwar gibt es Nachhaltigkeits-Ratingagenturen, die Aktien dahingehend bewerten (ESG-Ratings). Doch deren Aussagekraft wird immer wieder angezweifelt. So fallen die Ratings ein und desselben Unternehmens je nach Ratingagentur unterschiedlich aus.

    ESG: Einschätzung der Stiftung Warentest oder Berichte der Fondsanbieter

    Um die richtige Entscheidung zu treffen, sollten Anleger verschiedene Informationsquellen nutzen, wie zum Beispiel die Stiftung Warentest oder die Nachhaltigkeitsbewertungen von Fonds. Viele Fondsanbieter veröffentlichen mittlerweile Berichte, die die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Investments dokumentieren.

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