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Südafrika erleben
22.11.2019

Am Eastern Cape im Reich des weißen Löwen

Weiße Löwen sind eine Laune der Natur. In einem Private Game am Eastern Cape gibt es ein Zuchtprogramm für sie.
Foto: Ute Krogull

Über das unberührte Eastern Cape erstreckt sich die Karoo. Die Halbwüste schärft den Sinn für das Besondere – das spürt man auch bei den Menschen.

Manche Dinge wirken im Film echter als im wahren Leben. Schloss Neuschwanstein, wenn man Japaner ist etwa. Oder weiße Löwen in freier Wildbahn. Timba ist so ein weißer Löwe. Einer von weniger als 500 Exemplaren weltweit. Er lebt im südafrikanischen Wildpark Pumba Private Game Reserve and Spa, als einer von zwölf Löwen, sechs davon sind weiß. Eine atemberaubende Laune der Natur. Der Park, kurz Pumba genannt (nach dem Warzenschwein), wurde 2004 gegründet. Er liegt auf ehemaligem Farmland auf Südafrikas Ostkap, einer Region abseits der klassischen ausgetretenen Touristenpfade. Gegründet haben ihn ein Hotelier und der Wildlife-Manager, der auch das ausgeklügelte Zuchtprogramm überwacht. Mit Erfolg. Timba ist gerade Großvater geworden, mit zwölf Jahren, einem für Löwen in freier Wildbahn gesegneten Alter.

Im Pumba-Reservat leben seltene weiße Löwen

Nicht alle Enkel sind weiß wie ihr Opa. Weiße Löwen entstehen durch eine sehr seltene Veränderung der Gene. Beide Eltern müssen dieses rezessive Gen in sich tragen – und der Löwe muss es von beiden erben. Weiße Löwen sind keine Albinos: Das Fell ist pigmentfrei, doch Haut und Augen enthalten Pigmente. Ihre Augen sind blau. In Afrika gelten sie als lebende Fabelwesen und als heilig. Die Menschen allerdings, denen wenig heilig ist, haben seit den 1970er Jahren die meisten Exemplare der weißen Löwen in Zoos und Zirkusse gesperrt.

Timba aber lebt seit 2006 frei auf dem 6000 Hektar großen Areal im Nirgendwo zwischen den Städten Port Elizabeth und Grahamstown. Dass eine Touristengruppe in einem Geländewagen nur wenige Meter vor ihm stoppt, juckt ihn nicht. Der gealterte König der Tiere strahlt die Aura eines abgehalfterten, aber charismatischen Rockstars aus – Iggy Pop oder so. Timba ist abgemagert. Der Ranger Brendan erzählt, das Jagen falle dem Senior schwer, manchmal gebe ihm einer seiner Söhne etwas von seiner Beute ab. Für Touristen ist Timba trotzdem noch immer eine beeindruckende Erscheinung. Die Beobachter scheinen ihn weniger zu stören, als seine lebhaften Enkel. Brendan ist überzeugt: „Timba weiß, dass Menschen im Reservat respektvoll Abstand halten.“

Der 23-jährige Brendan, Tierfreund von Kindesbeinen an, fährt zweimal am Tag mit den Gästen von Pumba durchs Gelände. Natürlich geht es darum, die „Big Five“ zu sehen (und zu fotografieren natürlich): Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel. Weil das Gelände eingezäunt ist und die Tiere eigens angesiedelt wurden – allein 3000 Antilopen verschiedener Arten wurden nach Pumba gebracht – ist die Chance groß, dass die Besucher alle großen Tiere der afrikanischen Savanne vor die Linse bekommen. Manchmal sogar von der eigenen Terrasse aus. Die Nacht in einem privaten Wildpark, noch dazu mit Spa, ist nichts für Schnäppchenjäger. Dafür sind die Touren inklusive. Muss man beim Baden im zimmereigenen Mini-Pool unbedingt einen Blick auf Nilpferde haben, die in einem Tümpel unterm Haus ebenfalls ein Bad nehmen? Muss man nicht, aber es macht glücklich.

Beeindruckende Weite: die Halbwüste Karoo am Eastern Cape.
Foto: Krogull

Die Wildreservate für Fotosafaris sind ein wichtiger Faktor für den Tourismus – Jagdreservate allerdings auch. Doch die weit wichtigeren Wirtschaftsfaktoren am Eastern Cape sind Bodenschätze und die Automobilindustrie. Die Natur gerät immer stärker unter Druck, trotz der vier Nationalparks und 38 Naturschutzgebiete, die sich auf der Fläche der Region Eastern Cape befinden. Private Wildparks haben sich deshalb zu einem Verbund zusammengeschlossen. Ziel ist es, Flächen miteinander zu verbinden und Tiere auszutauschen. In Pumba erinnert nichts mehr an Farmland außer den Ruinen des alten Gehöfts. Sand, Fels, Gras und Gebüsch erstrecken sich meilenweit über die zerklüftete Hügellandschaft. Die ideale Szenerie für gloriose Sonnenuntergänge. Im Lauf von Stunden entspannen sich die Gesichter der Mitreisenden angesichts der Weite der Landschaft, der Nähe zu den Tieren, der Freiheit.

Zum Abendessen gibt es dann Kudu-Antilope oder Warzenschwein, die die Gäste tagsüber mit Feldstechern verfolgt haben, als Hauptgericht des Vier-Gang-Menüs auf den Teller. Nachts schreit ein Löwe, es klingt, als ob er direkt vor dem Schlafzimmerfenster sitzt. Traum oder Wirklichkeit? Die vorsichtige Nachfrage bei anderen am Frühstückstisch ergibt: Es war wohl Wirklichkeit. Das wird nicht das letzte Mal bleiben auf der Rundtour durchs Eastern Cape, dass die Wirklichkeit irreal erscheint.

Die Halbwüste Karoo erstreckt sich bis nach Namibia

Ein Großteil der Region wird bedeckt von der riesigen Halbwüste Karoo, die sich bis Namibia erstreckt. Das 5.000.000 Quadratmeter große frühere Binnenmeer hat immer noch etwas von einem Meer, die Wogen aus Sand, die Inseln Dornbüsche. Die Menschen in dem dünn besiedelten Land sind zugänglich und gastfreundlich. Eddie Gutthater sagt: „Man kommt leichter in Kontakt, schließt schneller Freundschaften als in Deutschland.“ Er muss es wissen: Gutthater kam mit Anfang 20 nach Südafrika – und blieb. Mittlerweile ist er 75, arbeitet seit 15 Jahren als Fremdenführer. „In Südafrika hast du viel Abwechslung, Meer, Savanne und Berge“, schwärmt er. Und allein im Eastern Cape gebe es 4000 endemische Pflanzen: Arten, die nur hier vorkommen.

Die karge Landschaft hat ungewöhnliche Menschen hervorgebracht. Auf einer Rundtour stößt man auf sie wie auf seltene Wüstenblumen. Die frühere Lehrerin Sandra Antrobus etwa hat in den 1980er Jahren eine ganze Straße mit alten Handwerkerhäusern aufgekauft und in ein Hotel umgewandelt, um sie vor dem Abriss zu retten. Gäste von „Die Zushuise & Victorian Manor“ wohnen in den liebevoll halb antiquarisch, halb stylisch eingerichteten Häuschen aus den 1840er Jahren, jedes in einem andern Stil gehalten. Die Straße gilt inzwischen als Sehenswürdigkeit in Cradock.

Hester Steynberg, hier im Bild mit Autorin Ute Krogull, rät: „Sei bloß nicht durchschnittlich“.
Foto: Krogull

Oder Jan Petrus Steynberg, der zusammen mit seiner Frau Hester die Ganora Guest Farm betreibt. Nahe der Stadt Nieu Bethesda haben sie ihren Hof mit 4000 Hektar und 2500 Schafen, vor allem Mohair. Als er bei Wanderungen auf dem Gelände vor 22 Jahren Fossilien entdeckte, war er so begeistert, dass er eine Sammlung anlegte. Heute ist sie die zweitgrößte des Landes und Steynberg tauscht sich mit Wissenschaftlern aus.

Gäste können sich mit ihm auf Fossiliensuche begeben oder jahrhundertealte Zeichnungen der Buschmänner unter einem Felsüberhang bewundern. Auf dem Rückweg erklärt Henry, der Führer, welche Kräuter gegen Zahnschmerz helfen und welche gegen Tuberkulose. Abends serviert dann Hester Steynberg das würzige Karoo-Lamm am Kaminfeuer und lächelt zufrieden. „Gut dass ihr gekommen seid, denn hier ist es noch das echte Südafrika.“

Irgendwann endet die Reise durch das „echte Südafrika“ in Graff Reinet. Die Stadt ist – angeblich als einzige der Welt – rundum von Nationalparks umgeben. Sie trägt den Titel „Perle der Karoo“, was weniger stolz ist, als es klingt, denn die Städte des Ostkaps reißen europäische Reisende nicht vom Hocker. Aber Graaff Reinet ist reizend, der viktorianische Kern gut erhalten und zum Sundowner geht es in die atemberaubende Landschaft des Nationalparks „Valley of Desolation“. Vorher kann man Johan Bouwer treffen. 42 Jahre hat er als Anwalt gearbeitet, dann einen Sukkulentengarten angelegt.

Inzwischen spricht der 76-Jährige angeblich lieber mit Pflanzen als mit Menschen. Von einem Schwätzchen mit Besuchern hält ihn das aber nicht ab. Nachts laufe er nackig durch seinen Garten, erzählt er. Zum Glück ist der gealterte Hippie mit Rauschebart dünn, da kann er sich gut durch das stachelige Labyrinth aus tausenden Kakteen winden. „Sei bloß nicht durchschnittlich“, rät er. „Das sind schon 99 Prozent der Menschen. Erschaff dir deine eigene Welt.“ In der bizarren Welt der Karoo scheint das ganz realistisch.

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