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An der Lahn unterwegs
26.06.2019

Endlich raus aus dem Schatten des Rheinsteigs

Die Lahn ist als Wanderziel unterschätzt
2 Bilder
Die Lahn ist als Wanderziel unterschätzt
Foto: dpa

Die Lahn ist vor allem als Paddlerrevier bekannt. Aber hier gibt es auch eine großartige Wanderroute. Das ist noch ein echter Geheimtipp.

Streit zerstört Freundschaften und Familien, kann zuweilen aber auch positive Nebenwirkungen haben – für das Baugewerbe etwa. In Runkel hatten Maurer und Zimmerleute zwischen 1276 und 1288 jedenfalls alle Hände voll zu tun. Nachdem sich Heinrich von Westerburg mit dem Burgherrn, seinem Vetter, überworfen hatte, ließ er sich einen eigenen Adelssitz bauen. Nicht irgendwo, sondern direkt gegenüber auf der anderen Lahnseite, gerade mal 300 Meter Luftlinie entfernt, aber höher am Hang. Westerburg wollte auf seinen Intimfeind hinunter blicken und es genießen, dass dieser zu ihm aufschauen musste.

Die Zahl der Burgen an der Lahn ist enorm

Kein Zweifel, dass das bei Limburg gelegene Städtchen durch diesen Familienzwist an Attraktivität gewonnen hat: Wo andere nur einen imposanten Feudalbau haben, hat Runkel deren zwei. Komplettiert wird die mittelalterliche Aura noch durch die vollständig erhaltene Steinbogenbrücke von 1440.

Wer auf dem 2013 eröffneten Lahnwanderweg unterwegs ist, wird nicht übersehen, dass das Lahntal mit Zeugnissen vergangener Jahrhunderte mehr als gesegnet ist. Die Zahl der Burgen ist enorm, alle paar Kilometer steht man vor einem solchen Bauwerk, mal aufwändig restauriert, mal als gespenstisch drohender Torso, der vom Untergang der Ritterkultur erzählt. Dazu kommen Schlösser, Klosteranlagen, archaische Wassermauern, opulente Stadttore und höfische Parkanlagen.

Zu den eindrücklichsten der insgesamt 19 Etappen gehören die rund um Runkel – auch wegen der beispiellosen Dichte an Sehenswürdigkeiten am Wegrand: dem berührenden jüdischen Waldfriedhof, dem für Besucher geöffneten Unica-Marmorbruch, der Villmarer Marmorbrücke, dem spektakulären König Konrad-Felsen und eben den beiden Vesten von Runkel.

Der nahe Rheinsteig ist das Vorbild des Lahnwanderwegs

Das große Vorbild des Lahnwanderwegs war und ist der nahe Rheinsteig, der den Dörfern und Städtchen zwischen Rüdesheim und Koblenz einen ungeahnten touristischen Aufschwung verschafft hat. Ein vergleichbarer Boom ist an der Lahn nicht zu erwarten und doch braucht man vor der erfolgreichsten Route der Republik nicht in Ehrfurcht zu erstarren. Als Wanderrevier hat das Lahntal gegenüber dem Durchbruchstal des Rheins nämlich einen entscheidenden Vorteil: Die Talsohle ist oftmals breiter und nicht vollständig mit Siedlungen, Autostraßen und Bahntrassen verbaut. Zuweilen bewegt man sich durch herrlich grüne Auenlandschaften, rund um Eschhofen bei Limburg etwa, oder im wildromatischen Seitental der Salzböde zwischen den alten Universitätsstädten Marburg und Gießen.

Im letzten Drittel der Lahn hat der vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnete ‚Qualitätsweg’ hin und wieder sogar alpinen Charakter. Das Taunus und Westerwald trennende Tal ist hier so tief eingeschnitten, dass man sich überall wähnt, nur nicht im deutschen Mittelgebirge. Zwischen Obernhof und Dörnberg folgt man einem so schmalen Felsengrat aufwärts, dass der Steig mit Halteseilen, Metallstufen und Leitern gesichert werden musste. Er endet am ‚Goethepunkt’, an dem ein überdachter Aussichtspavillon steht. Wer hier in die Runde schaut, kann nachvollziehen, warum der Dichterfürst diesen Ort anno 1772 „ein schönes Plätzchen zum Sterben“ genannt hat: Obwohl gerade mal 275 Meter hoch, fühlt man sich der Welt abhanden gekommen. Der Blick schweift über schier endlose Hügelmeere und fällt zur Obernhofer Flussschleife hinunter. Die in Balduinstein endende Etappe hat noch einen anderen Superlativ: Nur auf elf Prozent der Strecke werden die Füße mit Hartbelag gequält, und lediglich 26 Prozent bestehen aus ‚normalen’, also von Forstfahrzeugen befahrbaren Wanderwegen. Die restlichen zwei Drittel sind Fußwege im besten Sinn des Wortes: behaglich schmale Trassen mit Pfad- oder Steigcharakter. Näher kann man der Natur in Wanderschuhen kaum kommen. Statt Wege zu nutzen, die auf Kraftfahrzeuge zugeschnitten sind, erfährt man sich als Teil der Landschaft, durch die man sich bewegt.

Natürlich werden die mit dem alten Namen ‚Lei’ bezeichneten Panoramafelsen nicht ausgelassen, selbst wenn man dafür kleinere Umweg in Kauf nehmen muss. Die lohnen sich schon deshalb, weil dort fast immer auch eine Sitzbank steht, wenn nicht gar ein kleiner Pavillon, der bei Regen Schutz bietet. Wahrlich umwerfend ist der Blick etwa von der Wolfslei und dem spektakulären Gabelstein, wo man auf die Lahnschleife von Cramberg hinunterschaut – ein landschaftliches Gesamtkunstwerk mit Fluss und Bahngleisen, aber ohne Straßen.

Marburg, Wetzlar und Diez sind einen Besuch wert 

Gewiss, im Sommer kann einen das Lahntal nämlich schon mal an eine Modellanlage des Outdoorsports erinnern: kein Flussabschnitt, auf dem nicht wenigstens zwei Kanus zu sehen sind; am Ufer sind die Tourenradler unterwegs, oftmals sogar in der Karawane. In der Vor- und Nachsaison hat der Wanderer aber das Terrain für sich. Dann ist auch in den im Stundentakt verkehrenden Regionalbahnen genug Platz. Hilfreich sind sie nicht nur bei schlechtem Wetter, sondern auch, wenn man wieder mal vor verschlossenen Gasthaustüren steht. Vor allem in der Nebensaison öffnen viele Wirte während der Woche erst am späten Nachmittag. Wer sich morgens nicht genug in den Rucksack gepackt hat, beginnt die vielen Höckerschwäne auf dem Fluss irgendwann im Blick auf ihren kulinarischen Nährwert zu betrachten.

Kein Problem ist die Versorgung in den urbanen Zentren, die alle einen Besuch wert sind, allen voran Marburg, Wetzlar, Limburg, Weilburg, Diez und Bad Ems. Sehenswert sind aber auch kleinere Städtchen wie Bad Laasphe, Biedenkopf, Braunfels und Nassau. Leider ist der Mut zur Verkehrsberuhigung dort fast überall nur schwach ausgeprägt. Kaum ein Markt- oder Rathausplatz, auf dem nicht ständig Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz kreisen.

Der Fluß ist manchmal weit weg

Schade ist auch, dass man an der gesamten oberen und mittleren Lahn kaum jemals etwas vom Fluss sieht und sich gelegentlich sogar kilometerweit von ihm entfernt. Wanderwege, die einen Fluss im Namen tragen, erwecken nun mal Erwartungen, die sich nur schwer einlösen lassen. Die mechanisierte Landwirtschaft hat den Weglein entlang der Wasserläufe schon in den 70er Jahren den Garaus gemacht. Seit vor rund 20 Jahren der Radelboom ausbrach, ist es für Fußgänger in den Talsohlen noch ungemütlicher geworden. Zum einen, weil sie von den Radlern unentwegt an den Rand gedrängt werden, zum anderen weil im Namen des ‚sanften’ Radtourismus überall asphaltiert wurde. Doch Glück im Unglück: Ins Gebirge hinaufgetrieben lässt man nicht nur den Outdoor-Trubel hinter sich, man wird auch mit großartigen Aussichten belohnt, dort zumindest, wo die Berge hoch genug sind und nah genug am Fluss stehen.

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