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Reisebericht
21.09.2016

Flusskreuzfahrt in den Niederlanden: In ruhigen Gewässern

Die Stadt Dordrecht: kleine Gassen, Kanäle und Stropwafels.
Foto: Dorothee Pfaffel

Eine Flusskreuzfahrt auf Hollands schönsten Wasserwegen führt nach Amsterdam, auf das Markermeer und in eine ganz berühmte kleine Kneipe. Ein Reisebericht.

Auf Tabletts balancieren die Crew-Mitglieder die Eisbombe in den Speisesaal des Flusskreuzfahrtschiffs MS Bellejour. Der holländische Kapitän Jasper Schuttevaar ist auch dabei. Er trägt eine schmucke Uniform und lächelt. Wunderkerzen brennen, die Musik spielt, und die Menschen klatschen im Takt dazu. Es ist der letzte Abend, das Gala-Dinner, einer mehrtägigen Kreuzfahrt auf den schönsten Wasserwegen der Niederlande - und es herrscht Traumschiff-Atmosphäre. Glücklich und mit vollem Magen nehmen die Schiffsreisenden ihr letztes Dessert zu sich. Kein Schritt zu viel, kein Bissen zu wenig - komfortabel und gut versorgt haben die Passagiere Holland entdeckt. Vor fünf Tagen ging es im Hafen von Amsterdam los.

Das Wasser ist ruhig, ein Wellengang kaum zu spüren. Noch schläft die MS Bellejour im Hafen Amsterdams. In das Innere des Schiffes ist aber schon Leben eingekehrt. Circa 170 Passagiere - bei maximaler Belegung 180 - sind an Bord. Die Crew hat die Tische für das Abendessen bereits gedeckt: An jedem Platz ist die Serviette zu einem Segelschiff gefaltet, Besteck für mehrere Gänge liegt bereit, in der Mitte des Tisches steht eine Vase mit Seidenblumen. "Mineralwasser?", fragt Kellner Igor auf Englisch mit einem Lächeln und schenkt ein. Der 32-Jährige ist einer von sieben Kellnern auf dem Flusskreuzfahrtschiff, insgesamt besteht die Crew aus mehr als 40 Personen. Viele stammen aus Osteuropa und sprechen deutsch oder englisch.

Während die Urlauber von Bord gehen, sorgt das Personal täglich dafür, dass alles glänzt und dass den Gästen morgens, mittags und abends pünktlich ein opulentes Mahl serviert wird. Am Morgen gibt es bereits ab 6.30 (aber nur bis 9 Uhr) ein Frühstücksbuffet für die "Early Birds", die frühen Vögel. Um 12.30 oder 13 Uhr folgt ein Drei-Gänge-Mittagsmenü, um 16 Uhr Kaffee und Kuchen, um 19 Uhr ein vier-gängiges Abendessen.

In Amsterdam säumen Hausboote die Grachten

Wer in Amsterdam das Schiff verlassen und den Bahnhof passiert hat, nimmt sofort den Zauber der niederländischen Hauptstadt wahr. Die jahrhundertelang benutzten Grachten liegen bereit und laden zu einer Rundfahrt ein. Mit den kleineren Booten kann man fast alle Wasserwege befahren, sieht die Hausboote an sich vorbeiziehen, in denen Menschen das ganze Jahr über wohnen. Die Dächer dieser Boote sind teilweise komplett mit Gras und Blumen bepflanzt. In einige davon und auch in viele Häuser, die nah am Wasser gebaut sind, kann man direkt hineinsehen. Von Vorhängen scheint man hier nichts zu halten. Die Amsterdamer kümmert es wenig, dass die Touristen einfach so in ihr Wohnzimmer blicken können.

In Amsterdam gibt es viel Wasser. Auf den Kanälen liegen zahlreiche Hausboote. Mit den Grachten können die Touristen auf den Kanälen die Stadt besichtigen.
Foto: Dorothee Pfaffel

Nicht Autos, sondern Fahrräder dominieren den Straßenverkehr. Die Räder lehnen an Hauswänden oder stehen entlang der Kanäle. Sogar ein Fahrrad-Parkhaus gibt es. In den Coffeeshops und auf den Märkten tummeln sich die Menschen. Urlauber und Amsterdamer mischen sich. Im Zentrum der Stadt liegt das Rotlichtviertel - mitten drin die alte Kirche "Oude Kerk". In den historischen Gassen rundherum präsentieren sich Damen in knappen Dessous in Schaufenstern. Auch das stört hier niemanden. Modern, lebendig und vor allem lässig ist die Weltstadt samt ihren Bewohnern.

In den Einkaufsstraßen und an zahlreichen Ecken in der Stadt gibt es Käsegeschäfte und ein kleines kostenloses Käsemuseum. Überall stehen in den Läden Probier-Tellerchen voll mit Gouda, Ziegenkäse und anderen Käsesorten. Zugreifen erwünscht. In Regalen türmen sich die Käselaibe. Daneben liegen Stroopwafels (Sirupwaffeln), eine weitere niederländische Spezialität, zum Verkosten.

Aber nicht nur kulinarisch hat Amsterdam einiges zu bieten, auch kulturell. Im Rembrandthuis, im Rijksmuseum und in Kirchen werden enorme Schätze gehütet ebenso wie im Van-Gogh-Museum, das über die weltweit größte Van-Gogh-Sammlung verfügt. Doch in Amsterdam kann man sich auch mit der jüngeren Geschichte auseinandersetzen - im Anne-Frank-Haus oder im Widerstandsmuseum. Und für alle Schiffsliebhaber sehenswert ist das 2011 wiedereröffnete Schifffahrtsmuseum.

Die Reise nach Hoorn führt über das Markermeer

Wer aufs Schiff zurückkehrt, findet eine perfekt zurechtgemachte Kabine vor. Im Speisesaal erwartet die Urlauber beispielsweise ein Rote-Bete-Carpaccio mit Meerrettich-Mousse und Apfel-Vinaigrette, gefolgt von einem Rinderrücken vom Weideochsen, einem Kaisermakrelenfilet oder einem Gemüsetürmchen. Als Nachspeise gibt es heute holländische Poffertjes. Während die MS Bellejour den Amsterdamer Hafen verlässt, spielt Alleinunterhalter Juri in der Lounge alles von "Die kleine Kneipe" über "In München steht ein Hofbräuhaus" und "Muss i denn zum Städtele hinaus" bis zu "Hello Mary Lou" und "The Lion Sleeps Tonight". Zufrieden drückt er die Tasten auf seinem elektronischen Klavier, freut sich über jeden Applaus.

Langsam geht die Sonne unter. Der Himmel färbt sich rötlich. Rosa Wolken ziehen vorüber. An Deck lässt einen der Wind leicht frösteln. Die Stadt rückt in immer weitere Ferne, doch stets ist irgendwo ein Horizont zu sehen. Ein Wellengang ist kaum zu spüren, während das Schiff über Nacht auf die Stadt Hoorn zusteuert. "Seekrank wird auf Flusskreuzfahrten in der Regel niemand", sagt Regina Schudrowitz vom Veranstalter Transocean-Kreuzfahrten.

Die MS Bellejour von außen.
Foto: Dorothee Pfaffel

Die Reise nach Hoorn führt über das Markermeer, einen rund 700 Quadratkilometer großen See. Gleich nach dem Frühstück sammeln sich die Passagiere, überwiegend Senioren, für die Landausflüge. "Kulinarisches Hoorn" steht auf dem Programm, ein Stadtrundgang mit Verkostung regionaler Spezialitäten. "Die Friesen sind ein eigensinniges Volk", erzählt Stadtführerin Marianne Buisman, eine gebürtige Westfriesin.

Hoorn (das altfriesische Wort für Bucht) hat circa 70 000 Einwohner. Wie in Amsterdam gibt es Kanäle und schmale Gassen, nur ist alles eine Nummer kleiner als in der großen Stadt. So auch die malerische Marina. Der Rundgang führt in gemächlichem Tempo in eine Kneipe. Aber nicht in irgendeine, sondern in die von Alleinunterhalter Juri am Abend zuvor besungene "Kleine Kneipe". Berühmt machten das Lied einst Vader Abraham und Peter Alexander. Sowohl die Möbel als auch die Theke sind komplett aus Holz. In einer Ecke steht ein altes Klavier. Dort serviert Kellnerin Zwaantje Käsehäppchen, Aal und ein Gläschen Genever (ein milder Wacholderschnaps). Dann geht es zurück aufs Schiff, erneut über das Markermeer, anschließend auf den Amsterdam-Rijnkanaal und über die Flüsse Lek und Nieuwe Maas.

Die Stadt Hoorn.
Foto: Dorothee Pfaffel

Am nächsten Tag legt die MS Bellejour in Rotterdam an, mit ungefähr 631 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Hollands. Rotterdam besitzt den größten Seehafen Europas. Die moderne Stadt ist vor allem für ihre Architektur bekannt, aber auch für Kunst und Kultur. Im Gegensatz zu Amsterdam prägen hier nicht Gassen und Grachten das Bild, sondern eine Wolkenkratzer-Silhouette mit Gebäuden verschiedenster Stilrichtungen. Jüngstes Wahrzeichen ist die Erasmusbrücke. Die weiße Schrägseilbrücke wurde nach dem Philosophen Erasmus von Rotterdam benannt, im Volksmund heißt sie aufgrund ihres Aussehens auch "Der Schwan". Am Nordende der Brücke startet eine Hafenrundfahrt. Das Boot passiert schier unglaubliche Mengen riesiger Container. Sie werden von mächtigen Greifarmen auf Transportschiffe gehoben. Lediglich rund 35 Kilometer sind es vom Hafen bis zur Nordsee.

Über Niuewe Maas und die Oude Maas nach Dordrecht

Über Mittag fährt das Flusskreuzfahrtschiff die Niuewe Maas und die Oude Maas entlang weiter nach Dordrecht. Antiquitätenläden, Schokoladengeschäfte und Galerien reihen sich in dieser Stadt aneinander. Auf einem Markt verkauft eine Holländerin frisch gebackene Stroopwafels. Auch in Dordrecht fehlen weder eine große Kirche noch ein idyllischer kleiner Hafen.

Die Stadt Haarlem. Auch hier gibt es viel Wasser in der Stadt und natürlich Schiffe.
Foto: Dorothee Pfaffel

Über die Flüsse Noord und Lek sowie den Amsterdam-Rijnkanaal gelangt die MS Bellejour über Nacht zurück in die Hauptstadt. Von dort aus geht es am letzten Tag frühmorgens mit dem Bus nach Haarlem, eine friedlich wirkende, alte Stadt. Vor gut 100 Jahren gab es hier an die 180 Brauereien, heute sind es nur noch vier. Eine davon befindet sich in einer ehemaligen Kirche, die Jopenkerk-Brauerei. Im Zentrum der Stadt findet gerade ein Markt statt. Händler bieten Einheimischen und Touristen Blumen, Obst und frische Backwaren feil.

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Schließlich heißt es nach 316 Kilometern auf dem Wasser und vier durchquerten Schleusen Abschied nehmen von der MS Bellejour und ihrer Besatzung. 9000 Liter Diesel hat das 127 Meter lange Schiff verfahren bei einer Geschwindigkeit von rund zwölf Knoten. 641 Eier haben die Passagiere in fünf Tagen gegessen und 120 000 Liter Trinkwasser verbraucht. Nun reisen die Urlauber ab - die Crew bleibt an Bord.

Die Kreuzfahrt-Saison dauert noch bis Oktober. Die nächste Route führt in die Schweiz, nach Basel. Erst im Herbst also wird Crew-Mitglied Igor zu seiner Frau nach Serbien heimkehren. Bisher haben beide gemeinsam auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet. Aber diesmal konnte sie nicht mit, denn sie ist schwanger. Igor sieht die lange Trennung gelassen: "Irgendjemand muss ja das Geld verdienen", sagt er. Außerdem mache ihm seine Arbeit Spaß. Wenn sie sich dann wiedersehen, wird die Freude doppelt groß sein - denn dann soll auch das Baby kommen.

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