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Israel
01.05.2021

Nach der Corona-Krise: Wie die Stadt Tel Aviv ins Leben zurück findet

Während in Deutschland die Infektionszahlen steigen, entspannt sich die Lage in Israel. In Tel Aviv sind die Strandpromenaden wieder belebt und Cafés und Restaurants geöffnet.
Foto: privat

In der Stadt Tel Aviv haben Cafés, Restaurants und Läden wieder geöffnet. Der Tourguide Amit Grinfeld erzählt, wie sich die Rückkehr zur Normalität anfühlt.

"Wer ist der schöne Mann, der mich heute am Rabin-Square angerempelt hat?": Die Facebook-Gruppe "Secret Tel Aviv" mit fast 400.000 Mitgliedern ist ein Querschnitt durch die quirlige Stadt. Sie suchen Yoga-Kurse, Hundesitter und flüchtige Bekanntschaften. Hunderte Daumen hoch, Kommentare, Witze. Dazwischen Fotos von zugeparkten Autos und verlorenen Kreditkarten. Ein paar Posts weiter stellt ein junger Mann die Frage nach Mesibot, Partys also, die am Abend steigen.

Amit Grinfeld ist Stadtführer. In seiner Not handelte er mit Olivenöl.
Foto: privat

Während in Deutschland tagtäglich Inzidenzwerte durch die Nachrichten geistern, verschwindet das Coronavirus in "Secret Tel Aviv" in Nebensätzen. Israel, das kleine Land mit etwa neun Millionen Einwohnern, hat einiges erreicht: Ein Großteil der Menschen ist geimpft, die Corona-Zahlen fallen kontinuierlich, gestern lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 11,3. Die Impfquote beträgt 62 Prozent. Seit einiger Zeit sind alle Geschäfte wieder geöffnet. Konzerte dürfen stattfinden.

Auf dem Markt in Jaffa, einem alten Stadtviertel von Tel Aviv an der Küste, fühlt sich alles normal an, erzählt Amit Grinfeld am Telefon. Der 40-Jährige ist hauptberuflicher Tourguide und kennt alle Ecken des Landes. Er schickt ein Foto von Jaffa: Menschen tummeln sich dicht gedrängt auf der Straße, ruhen sich auf Stühlen in der Sonne aus, manche mit Maske, manche ohne. "Die ganze Stadt ist wieder aufgewacht", sagt Grinfeld.

Israel hatte die höchste Infektionsrate weltweit

Wie ist das passiert? Zum Ende des Sommers 2020 war Israel zeitweise das Land mit der höchsten Infektionsrate weltweit. Nach einer relativ milden ersten Welle im Frühjahr hatte sich die Lage drastisch verschlechtert. Teilweise wurden bis zu 9000 neue Fälle am Tag bekannt – bei neun Millionen Einwohnern. Die Krankenhäuser stießen an ihre Grenzen, die Politik reagierte mit scharfen Regeln und Ausgangssperren. Die Nerven lagen blank.

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Eine Userin teilt ein Video von vor genau einem Jahr in "Secret Tel Aviv". "Erinnert ihr euch?", schreibt sie. Leere Straßen, Vorhängeschlösser baumeln vor den kleinen Läden. Tel Aviv, übersetzt "Frühlingshügel", im Winterschlaf. Der pulsierende Carmel-Markt im Herz der Stadt – abgesperrt. Die Strandpromenade, wo sich sonst hunderte Besucher aufhalten, sich zum Plaudern und Tanzen treffen, joggen und trainieren, wo Skateboarder über den Asphalt flitzen und die Musik von Straßenbands in der Meeresbrise weht – verlassen. Keine Menschenseele im weißen Sand und in den Wellen, die sanft ans Ufer rollen. Darunter posten die Tel Avivim, wie sie sich nennen, gebrochene Herzen.

"Es war eine schlimme Zeit", sagt Grinfeld. Der Vater von drei kleinen Kindern stand plötzlich ohne Arbeit da. "Eine blöde Situation, so als Tourguide in der Pandemie." Vor Corona boomte der Tourismus, jährlich brach das kleine Land seine Rekorde. Im Jahr 2019 kamen 4,5 Millionen Menschen nach Israel. Und Grinfeld brachte die Touristen, vor allem US-Amerikaner, an die schönsten Orte. In den Süden ans rote Meer, wo Delfine durch das klare Wasser springen, zur historischen Wüstenfestung Masada, zum See Genezareth, in alle Städte, Jerusalem, Akko, Tel Aviv. Monatelang konnte er seinem Traumjob nicht nachgehen. Mittlerweile bietet er wieder kleinere Touren für Israelis an. "Ich hab’s überlebt", sagt Grinfeld mit typisch israelischer Gelassenheit.

Der Stadtführer eröffnete in Tel Aviv einen kleinen Shop

Ebenfalls typisch israelisch ist Grinfelds Einfallsreichtum, der ihn durch die Krise brachte. Kurzerhand eröffnet er einen kleinen Shop, verkaufte selbst geimkerten Honig und eigenes Olivenöl und lieferte Geschenkpakete mit seinem Tourbus aus. Vom Staat erhielt er für seine Ausfälle 6000 Schekel monatlich, das sind umgerechnet etwa 1500 Euro.

Die Rückkehr zur Normalität sieht Grinfeld als Gemeinschaftsleistung der Israelis. Nur ungern spricht er über Benjamin Netanjahus Verdienst in der Krise – wenn er es tut, mit vielen Flüchen auf Hebräisch. Der amtierende Premierminister steht auf wackeligem Boden. Immer weniger Israelis unterstützen "Bibi". Der 71-Jährige ist wegen Korruption angeklagt, es geht um Betrug, Untreue und Bestechlichkeit. Im März wählten die Israelis - zum vierten Mal in zwei Jahren. In den vergangenen Jahren ist seine Beliebtheit stetig gesunken.

Restaurants und Bars haben in Tel Aviv geöffnet.
Foto: privat

"Er hat wohl gewusst: Wenn er es nicht schafft, das Virus zu stoppen, ist er verratzt", sagt Grinfeld. Er sieht die größte Leistung bei der Bekämpfung des Coronavirus jedoch nicht bei Netanjahu, sondern im Zusammenhalt der Israelis.

"Wir Israelis sind eigentlich überhaupt nicht diszipliniert", sagt Grinfeld. "Aber in Notsituationen weiß jeder, was er zu tun hat." In seiner freien Zeit sprang Grinfeld als Reserve-Offizier in der Armee ein. Diese habe schnelle Massentests organisiert und die Impfkampagne unterstützt. Mittlerweile sind etwa 55 Prozent der Israelis komplett geimpft.

In der Facebook-Gruppe "Sectret Tel Aviv" kursieren bereits Witze über den neuen Alltag. Ein Foto von einem zerstört wirkenden jungen Mann, darüber schreibt eine Frau im Scherz: "Mit den geöffneten Bars und Restaurants wird für Single-Männer alles anders. Sie können uns Frauen für das erste Date nicht mehr zu sich nach Hause einladen – weil angeblich sonst kein anderer Ort möglich ist."

Der Grüne Pass gilt als Eintrittskarte zum Konzert

Wie sich die neue Normalität anfühlt? "Großartig", sagt Grinfeld. Er war bereits auf einem Konzert mit 100 Leuten, größere sind in Planung. Die Eintrittskarte ist der grüne Pass. Das ist eine App auf dem Handy, die den Impfstatus anzeigt. Als Geimpfter zeigt man sie vor Sushi-Bars, Cafés, vor Konzerten, Freibädern – und gewissermaßen seinen Freunden. "Man fragt, bist du grün? Ja? Gib’ mir eine Umarmung!" Grinfelds Stimme schwappt über vor Freude. "Wir können uns wieder in die Arme fallen, uns küssen."

Besucher eines Kinos in Tel Aviv. In Israel gehört der Kinobesuch schon wieder zum Alltag.
Foto: privat

Vor dem beliebten Imbiss "Hakosem" mit knusprigen Falafel und würzigem Schawarma bilden sich abends wieder Schlangen, auf der mit Lichterketten geschmückte Dachterrasse von der Bar "The Price" feiern die Menschen bis in die Nacht. Die Stadt, die durch ihre Offenheit und sprudelnde Energie bekannt ist, die vielen Singles und kulturelle Vielfalt, blüht wieder auf. Noch sind die Tel Avivim unter sich, doch das wird sich bald ändern. Israel lebt eine Normalität vor, nach der sich andere Länder sehnen. Es ist nur eine Frage von Wochen, bis wieder internationale Besucher durch die Straßen der lebendigen Stadt schlendern.

In Tel Aviv ist ein windiger Tag, erzählt Grinfeld. Er sei vor wenigen Minuten an der Küste gewesen und habe das Meer beobachtet, das an den Strand rauscht. Gefühlt sei dort ganz Tel Aviv beim Surfen. "Das sieht so schön aus, wie weiße Vögel auf den blauen Wellen."

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Die Diskussion ist geschlossen.

01.05.2021

Ich hoffe, die Leerdenker und Impfverweigerer lesen diesen Artikel ebenfalls. Das ist der Hauptgrund, wieso ich die 2 Klassengesellschaft offen fordere.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass immer mehr Politiker auf den gleichen Zug aufspringen. Weiter so!

In diesem Sinne