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  3. Eisschnelllauf in Kärnten: James Bond machte ihn zum Eismeister

Eisschnelllauf in Kärnten
22.01.2018

James Bond machte ihn zum Eismeister

Norbert Jank (links) ist seit 30 Jahren Eismeister am Weißensee in Kärnten. Mit seinem Wissen über gefrorenes Wasser half er vor 30 Jahren einem James-Bond-Filmteam.
Foto: Helmut Lunghammer

Norbert Jank fand durch Hollywood seine Berufung. Warum er gerade im Dauereinsatz ist und ihn in den Niederlanden vermutlich mehr Menschen erkennen als den österreichischen Kanzler.

Hallo Herr Jank,  …

Norbert Jank: Hallo, in fünf Minuten würd’s mir besser passen, ich bin gerade im Auto und bin dann da, wo ich hin will.

Kein Problem. Bis gleich. (Fünf Minuten später) Hallo Herr Jank, jetzt besser?

Jank: Ja, jetzt stehe ich am Ufer der großen Eisfläche, die ich gleich kontrollieren möchte. Bald geht es ja wieder rund.

Wegen des Grachtenlaufs?

Jank: Ja, zur alternativen Elf-Städte-Tour kommen wieder viele Holländer an den Weißensee. Der Grachtenlauf findet heuer zum 30. Mal statt.

Das ist eine Art Super-Marathon auf Eisschnelllaufschlittschuhen. Für viele Holländer ein großes Ereignis. Stimmt es, dass Sie einer der bekanntesten Österreicher in Holland sind?

Jank: Das dürfte irgendwie stimmen. Das niederländische Fernsehen bringt seit 30 Jahren immer wieder Beiträge über mich, Zeitungen drucken Bilder ab. Ob ich dort bekannter als der Bundeskanzler bin, weiß ich nicht. Aber man kennt mich in Holland als Eismeister Norbert.

Wie macht sich das bemerkbar?

Jank: Ich fahre alle paar Jahre nach Holland und werde dort immer wieder angesprochen. „Du bist doch der Eismeister.“ Einmal sogar, als ich an einer Tankstelle nach dem Weg fragte. Oder eine andere nette Geschichte: Wir waren vor Jahren mal mit einer Abordnung nach Holland zu einer Feier eingeladen. An der Grenze fuhren wir ein bisschen zu schnell, statt 70 weit über 100. Da folgte uns mit Blaulicht eine Polizeistreife. Die Polizistin fragte uns, warum wir so schnell seien. Wir sagten ihr, dass wir vom Weißensee kommen und zu einem Wettkampf müssen. Der Fahrer sagte: „Mein Beifahrer ist der Eismeister.“ Die Polizistin hatte mich zuvor nicht erkannt. Dann sagte sie: „Alles in Ordnung. Folgen Sie mir!“ Sie stieg einfach aufs Motorrad und half uns, uns in den Verkehr wieder einzufädeln. In Holland ist der Weißensee vielen ein Begriff. Warten S’ mal bitte, da ist ein Mitarbeiter, der mir etwas sagen möchte … (Ein schier unverständlicher Dialog in tiefstem Kärntnerisch im Hintergrund) So, da bin ich wieder, er hat mir Feedback zum Eis gegeben.

Dass Sie Eismeister sind, haben Sie ja quasi James Bond, sechs Filmminuten und einer Verfolgungsjagd auf dem zugefrorenen See zu verdanken.

Jank (lacht): Ja, aber eigentlich ging alles schon 1968 los. Damals wurde am Weißensee der erste Doppelsessellift Kärntens gebaut. Das war eine Sensation. Damit ging der Wintertourismus bei uns am See los. Ich hatte damals gesehen, dass in anderen Winterskiorten Pferdeschlittenfahrten angeboten wurden. Da dachte ich mir: Pferde habe ich auch. Also besorgte ich mir einen Schlitten. Bloß waren die Straßen gestreut. Also wich ich auf den zugefrorenen See aus. Ich musste mir die Wege selber vom Schnee freiräumen. So lernte ich den See richtig gut kennen. Als dann 1987 Albert Broccoli und sein Team kamen, um den James-Bond-Film „Der Hauch des Todes“ zu drehen, fragten sie nach jemandem, der sich mit dem Eis auskennt. Ich war der Einzige. So wurde ich zum Berater …

 …und wenig später zum Eismeister.

Jank: Ja, denn durch den Dreh wurde der zugefrorene Weißensee in Europa bekannt. Das sahen auch die Holländer, die weltweit einen Ort suchten, an dem sie ihre Elf-Städte-Tour auf Kufen veranstalten können. Denn durch den Klimawandel froren die Grachten nicht mehr zu. 1988 kamen die Organisatoren zum ersten Mal an den See. Sie kündigten 500 Läufer an, es kamen 1000. Mit den Jahren wurden es immer mehr. Inzwischen kommt ein Viertel der Übernachtungsgäste im Winter.

Heuer findet der Lauf nun zum 30. Mal statt. Aufgeregt?

Jank: Nein. Es ist wie jedes Jahr.

Auch nicht vor dem Massenstart, wenn bis zu 2000 Menschen auf engstem Raum auf dem Natureis sind und die Fläche enormes Gewicht tragen muss? 240 Tonnen haben Sie berechnet. Mir würde da quasi der Allerwerteste mächtig auf Grundeis gehen.

Jank: Nein. Ich kenne das Eis wie meine Westentasche. Wenn es bis zum Rennen nicht dick genug ist, müssen wir die Teilnehmer in Blöcken starten lassen, um das Gewicht zu verlagern. Heuer können die Schlittschuhläufer leider nicht den gesamten See befahren, das Wetter war zu warm. Aber die 12,5 Kilometer langen Bahnen auf der Eisfläche im Westteil sind gut präpariert. Da hat das Natureis eine Stärke von 35 Zentimetern. Das messe ich durch kleine Bohrungen.

Beim Start des Eisschnelllauf-Super-Marathons muss das Eis ein enormes Gewicht tragen. Alle verlassen sich auf Norbert Jank. Er weiß, wie viel das Eis aushält.
Foto: Jank

Dann spüren Sie den Klimawandel auch?

Jank: Ja, das ist auch ganz deutlich aus meinen Aufzeichnungen zu erkennen. Das Eis ist nicht mehr so dick wie noch vor 20, 30 Jahren. Damals hatte es eine Stärke von 40 bis 60 Zentimetern. Heuer waren die Vorbereitungen zum Grachtenlauf wegen der Wetterkapriolen besonders schwer.

Der Vertrag für den Grachtenlauf am Weißensee wurde 2006 um 100 Jahre verlängert. Wird das Schlittschuhlaufen dann überhaupt noch möglich sein?

Jank: Ich werde den Weißensee nicht mehr eisfrei im Winter erleben. Aber wenn das so weitergeht, werden die Menschen vielleicht mal im Winter hier baden können.

Tragen Sie eigentlich die alleinige Verantwortung, dass das Eis hält?

Jank: Ja. Es gibt in Kärnten niemanden, der sich so gut mit Eis auskennt wie ich und 50 Jahre Erfahrung mit dem Eis hat. Manchmal ziehen mich Behörden auch hinzu, wenn sie einen Rat brauchen. Es rufen auch Leute aus dem Ausland an. Gerade telefoniere ich dauernd mit St. Moritz. Oder Japaner habe ich auch schon beraten.

Was macht ein Eismeister so?

Jank: Jedes Jahr beobachte ich genau, wo der See als Erstes zufriert. Das zeichne ich dann in einem Luftbild vom See ein. Auf dem Eis markiere ich dann später die Übergänge mit Fichtenzweigen und kontrolliere dauernd. Der seichtere Westteil friert immer zuerst zu. Sobald das Eis dick genug ist, dass es meine Fahrzeuge trägt, lege ich die Bahnen an. Die halte ich zusammen mit meinem Team immer schneefrei. Schnee ist nämlich zu schwer und außerdem wächst darunter das Eis nicht. Pro Saison legen wir rund 20000 Kilometer auf dem Eis zurück. Feste Arbeitszeiten haben wir nicht. Meistens fange ich um 7 Uhr auf dem Eis an. Manchmal müssen wir aber auch nachts raus, um Schnee zu räumen.

Mit welchem Gerät rücken Sie da aus?

Jank: Die Geräte an den Räum-Fiestas und -Quads haben mein Sohn Bernhard und ich selbst entwickelt. Die gibt es nicht einfach zu kaufen. Wir haben alles unseren Bedürfnissen angepasst. So eine Großveranstaltung wie bei uns gibt es ja sonst nirgends. Bernhard wird mein Nachfolger. Er ist Maschinenbauingenieur und arbeitet in der Schlosserei seines Bruders Norbert. Ich habe meistens die Ideen und meine Söhne setzen die dann um. Zum Beispiel, als ich mal in Japan einen Schneepflug sah, der den Schnee zehn Meter weit warf, haben wir so einen auch für den Weißensee entwickelt.

Sind Sie auch schon mal eingebrochen?

Jank: Ja, klar, mit dem Auto schon ein paar Mal. Wenn das Eis zu sulzig ist, dann kann es sein, dass das Räumauto stecken bleibt und langsam sinkt. Da bleibt dann aber meistens noch Zeit, die wichtigen Sachen rauszuholen und die Fenster hochzukurbeln, damit im Wasser nicht so viel Dreck eindringt. Nass werde ich dabei meistens nicht. Das ist lange her, dass ich im Eiswasser gelandet bin. Bestimmt 40 Jahre. Damals habe ich mit meinem Moped den Pferdeschlittenweg geräumt. Als die Maschine etwas einsank, schmiss ich sie zur Seite und fiel auf der anderen Seite selber ins Wasser. War gar nicht so kalt wie gedacht. Allerdings war ich acht Kilometer von daheim weg, klitschnass und es hatte minus zehn Grad. Also warf ich das Moped wieder an. Draufsetzen konnte ich mich nicht, weil ich sonst vom Fahrtwind festgefroren wäre. Aber ich lief nebenher und ließ mich quasi ziehen. Als ich daheim ankam, waren meine Klamotten steif, nur an den Gelenken ließen sie sich noch bewegen. In der Badewanne taute ich dann wieder auf.

Brechen auch ab und zu Touristen ein?

Jank: Nein. Wenn ich als Eisretter ausrücke, dann haben sich meistens Eisläufer beim Sturz verletzt. Ich rufe dann auch die Rettung oder den Hubschrauber, wenn einer benommen ist und ins Krankenhaus muss. Kopfverletzungen darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Sie sind jetzt über 70. Seit 50 Jahren auf dem zugefrorenen Weißensee unterwegs, davon 30 als Eismeister. Schon mal ans Aufhören, an den Eismeisterruhestand gedacht?

Jank: Solange ich noch fit bin und noch zuverlässig Entscheidungen treffen kann, werde ich weiter Eismeister sein. Meine Söhne unterstützen mich jetzt schon. Sie helfen zum Beispiel, wenn Schnee geräumt werden muss. Dann sind wir zu dritt im Einsatz oder auch zu viert – Hubert Stampfer unterstützt dann unser Familienteam. Da kommt es nämlich auf Schnelligkeit an. Bernhard wird in meine Fußstapfen treten. Er guckt mir dauernd über die Schulter. Eismeister kann man nicht so schnell lernen. Man muss einfach alles mal gesehen haben, um Erfahrung zu sammeln. Das braucht Zeit. Außerdem muss man Freude an der Aufgabe haben.

Letzte Frage: Was macht ein Eismeister eigentlich im Sommer?

Jank (lacht): Na, Eis essen.

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