Ferienhaus-Knigge: Mit diesen Tipps gelingt der Urlaub
Seit der Pandemie sind Ferienhäuser sehr gefragt. Bevor man im gemieteten Heim die Koffer auspackt, sollten ein paar Dinge beachtet werden.
Seit der Pandemie freuen sich die Besitzer von Ferienimmobilien. Airbnb sowie die etablierten Anbieter von Ferienhäusern jubeln ebenfalls. Sie haben gut zu tun. Zur Hochsaison ist die Nachfrage meist größer als das Angebot. Wer also eine Urlaubsbleibe ergattert hat, darf sich freuen. Doch ganz blauäugig sollte niemand seine Ferienunterkunft beziehen. Denn wie so oft schützt Unwissenheit nicht vor der Frage der Verantwortung, und das kann bisweilen kosten.
Endlich am Ziel angekommen, lädt die hübsche Unterkunft ein, es sich sofort gemütlich zu machen. Aber bevor die Klamotten aufgehängt werden, sollte die gesamte Wohnung inspiziert werden. Denn nicht nur die angeschlagene Tür oder die Streifen an der Wand werden am besten gleich mit dem Handy fotografiert und damit mit Zeit und Datum dokumentiert, auch der Test, ob das Wasser – heiß und kalt – funktioniert, sowie die Bestandsaufnahme von Geschirr und Möbeln sind keine Erbsenzählerei, sondern kluge Streitvorbeugung. Schließlich möchte niemand für fehlendes Besteck oder einen nicht verursachten Kratzer am Kühlschrank pekuniär zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er dafür gar nichts kann.
So wichtig wie die Inspektion ist das Lesen der Instruktionen, was in der Wohnung zu beachten ist. Die informieren nicht nur über die Check-out-Zeit und den WLAN-Code, sondern zugleich über Eigenheiten der Bleibe. Schließlich kann es in anderen Ländern sein, dass Armaturen, Heizungen, Stromzufuhr, aber auch Fensterriegel, Schlösser und Wasch- und Spülmaschinen anders als zu Hause bedient werden müssen. Manch falscher oder gar ruppiger Handgriff kann Schaden anrichten. Oft liegt die dementsprechende Infomappe in der Küche gut sichtbar aus.
Den Vermieter bekommt man oft nicht zu Gesicht
Ein anderes Thema ist der Müll. Nicht überall wird so akribisch wie in Deutschland getrennt, dennoch wandert meist nicht alles in eine Tonne. Und wenn es tatsächlich nur eine Tonne gibt, dann sollte es die sein, die zur Wohnung gehört und nicht die vom Nachbarn.
Apropos Information: Bei vielen Ferienimmobilien bekommen die Mieter den Hausvermieter oder die Agentur nie zu Gesicht. Alles läuft über das entsprechende Online-Portal und via E-Mail. Auf diese Weise erhält der Kunde hinterlegte Zugangscodes, Infos zum Schlüsselempfang und die Wegbeschreibung. In der Regel sind also Namen, Handynummer, E-Mail-Adresse des Besitzers oder des Vermittlers sowie die Adresse des Urlaubsdomizils über das Smartphone abrufbar. Doch Netzempfang und WLAN können miserabel sein beziehungsweise ganz ausfallen,
Alle wichtigen Infos zum Ferienhaus extra notieren
Für so einen Fall ist es gut, wenn alle essenziellen Infos zumindest auf dem Handy offline noch in den „Notizen“ oder ähnlichen Ordnern abgelegt sind. Und weil selbst ein Smartphone mal verlegt wird, schadet es nicht, alles noch einmal auf einem griffbereiten Zettel (Geldbeutel) zu vermerken.
Moderne Schließvorrichtungen wie Zahlencodes haben den Vorteil, dass man sie sich nur merken muss. Altmodische Schlüssel haben den Nachteil, dass sie noch richtig verloren gehen können. Wer also einen Schlüssel für das Urlaubsheim bekommt, sollte tunlichst darauf aufpassen. Denn ein abhandengekommener Schlüssel zieht immer Ärger und Folgekosten nach sich, weil nicht nur oft die Tür aufgebrochen, sondern auch noch das ganze Schloss ausgetauscht werden muss.
Wenn das Feriendomizil nicht ausdrücklich schon bei der Reservierung für einen Anlass wie Geburtstag oder Hochzeit gebucht wurde, dann sollten dort keine Feten stattfinden. Bereits bei der Buchung muss die Zahl der Personen angegeben werden und im Mietvertrag ist dies auch entsprechend festgehalten. Zudem gibt es nicht selten eine separate Hausordnung, die darüber informiert, was erlaubt ist. Bei oft wechselnden Ferienwohnungsmietern sind allein schon wegen der Anlieger Partys ein No-Go. Wer folglich die Hausregeln missachtet bzw. sich nicht an den Mietvertrag hält, der riskiert seine Kaution.
Im Ferienhaus-Vertrag auf das Kleingedruckte achten
Überhaupt sollten Mieter von Ferienimmobilien das Kleingedruckte ihres Vertrages kennen. Denn nicht nur vor dem Urlaub – Stichwort Storno – können hohe Gebühren anfallen, auch nach dem Aufenthalt treiben unvorhergesehene Nebenkosten die Rechnung in die Höhe. Strom, Wasser oder Gas sind nicht immer automatisch im Mietpreis enthalten.
In Dänemark werden zum Beispiel diese Kostenpunkte in der Regel getrennt abgerechnet. Wer also ständig auf der Terrasse im beheizten Whirlpool gechillt hat, sollte sich hinterher nicht über Mehrkosten von Strom und Wasser wundern.
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